Rheinpfalz Waldfischbach-Burgalben: Caritas-Altenzentrum schließt am 2. April

Am 2. April schließt das Seniorenzentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben. Bis Ende März soll feststehen, ob der Betre
Am 2. April schließt das Seniorenzentrum Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben. Bis Ende März soll feststehen, ob der Betreiber, die Caritas, Millionen in die Sanierung des Gebäudes investieren wird. Foto: Andrea Daum

Am 2. April ist Umzugstermin. Dann schließt das Caritas-Altenzentrum Maria Rosenberg seine Pforten, und das Heim St. Nikolaus in Landstuhl wird eröffnet. Was mit dem Gebäude in Waldfischbach-Burgalben passiert, will die Caritas bis Ende des Quartals entscheiden.

Über das neue Haus und seine Preisstruktur informierten Einrichtungsleiter Thomas Matz und Vinzenz du Bellier, Geschäftsführer der Caritas-Betriebsgesellschaft, am Mittwoch die Angehörigen der Bewohner. Zwischen 2700 und 2800 Euro pro Monat wird sich der Eigenanteil in der neuen Einrichtung in Landstuhl bewegen, sagte du Bellier. Die Zahlen würden derzeit von der Pflegekasse geprüft, die sich jeden Bestandteil und die dazugehörige Kalkulation anschauen wird. Es wird geprüft, ob der Pflegeeinsatz den gestiegenen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Die Pflegekasse komme dann auf die Caritas zu „und wird mit uns in Verhandlungen gehen“, sagte der Geschäftsführer. 2799 Euro würden nicht überstiegen, versicherte du Bellier.

In den Eigenkostenanteil fließen Unterbringungs- und Investitionskosten ein. Letztere sind bei einem Neubau höher als bei einem alten Gebäude. Stimmt das Landesamt der Kalkulation für St. Nikolaus zu, steige der Eigenanteil für Bewohner des Rosenbergs um etwa 650 Euro, erläuterte Matz. Davon entfallen rund 500 Euro auf Investitionskosten, skizzierte der Geschäftsführer. Zum Vergleich nannte du Bellier die Kosten für das Caritas-Altenzentrum St. Anton in Pirmasens (Altbau, 2452 Euro pro Monat) und die Caritas-Einrichtung in Deidesheim, die vor etwa zwei Jahren in Betrieb ging (Neubau, 2679 Euro). Den Eigenanteil zahlen die Bewohner. Seit Beginn dieses Jahres werden Kinder nicht mehr zur Zahlung herangezogen, sofern ihr Jahreseinkommen unter 100.000 Euro liegt. Die mögliche Differenz zwischen leistbarem und tatsächlichem Eigenanteil übernehmen die Sozialämter.

Sorge vor privater Konkurrenz

Darüber, wie es mit dem Gebäude in Waldfischbach-Burgalben nach dem Umzug weitergeht, habe man noch nicht abschließend entschieden, sagte du Bellier. Das solle bis zum Ende dieses Quartals geschehen. In den nächsten Wochen stünden Gespräche an, auch mit politischen Vertretern vor Ort. Der Geschäftsführer erklärte, dass die Pläne einer privaten Investorengruppe, in zentraler Lage in Waldfischbach-Burgalben ein Seniorenzentrum zu errichten, die Entscheidung der Caritas erschwerten.

Mit den Angehörigen würden alle Fragen, wenn gewünscht, in Einzelgesprächen geklärt. In etwa vier Wochen soll klar sein, wie viele Bewohner vom Rosenberg nach Landstuhl umziehen und wer in eine andere Einrichtung wechselt. Matz versicherte, dass die Caritas bei der Suche nach einer Alternative in der Region Pirmasens helfe. Wer zum Beispiel nach St. Anton ziehen möchte, werde dort vorrangig berücksichtigt.

Caritas zahlt Umzug nach Landstuhl oder St. Anton

Die Umzugskosten nach Landstuhl oder nach St. Anton, „übernehmen wir“, sagte Matz. Für die Bewohner solle der Umzug so wenig Stress wie möglich bedeuten. Ein Shuttle-Bus der Caritas könnte künftig einmal wöchentlich von Waldfischbach-Burgalben zur neuen Einrichtung in Landstuhl fahren. Das hänge vom Bedarf ab, der sich in den Gesprächen herauskristallisieren werde.

Die 50 Mitarbeiter des Altenzentrums Maria Rosenberg können nach Landstuhl zu wechseln, „und wir hoffen, dass alle dieses Angebot annehmen“, sagte du Bellier. Die ärztliche Versorgung – eine Frage, die die Angehörigen bewegt – sei in Landstuhl sichergestellt, teils besser als in Waldfischbach-Burgalben. So seien in Landstuhl zwei Neurologen ansässig. Wie bisher haben die Bewohner freie Arztwahl.

Sieben Wohngruppen mit 84 Zimmern

Matz zufolge können befreundete Bewohner von Maria Rosenberg in Landstuhl wieder gemeinsame Wohngruppen bilden. Auch die Kapellenutensilien vom Rosenberg kämen ins St. Nikolaus. Das sei vielen Bewohnern wichtig.

Architekt Florian Feth zufolge richte sich die Konzeption des neuen Hauses in Landstuhl stark an den Bedürfnissen der Bewohner aus. Dafür habe sich Einrichtungsleiter Thomas Matz stark gemacht. Der bildhaften Einschätzung eines Angehörigen, dass die Bewohner in St. Nikolaus einen Mercedes bekämen, aber nur einen VW benötigten, trat du Bellier entgegen: Es sei sachgerecht gebaut worden. Eine neue Einrichtung müsse für die nächsten 25 bis 30 Jahre gebaut werden. Das bringe Veränderungen mit sich: Aktuell sei zum Beispiel nur wenigen Bewohnern daran gelegen, einen eigenen Internetanschluss zu haben. Das werde sich mit den nächsten Generationen ändern. Deshalb könne künftig jeder Bewohner auf Wunsch einen eigenen Telefon- und Internetanschluss haben oder Smart-TV nutzen – die Kosten dafür sind gesondert zu zahlen.

St. Nikolaus liegt zentral in Landstuhl und bietet 84 Einzelzimmer mit je 19 Quadratmetern und eigenem Bad. Die Zimmer verteilen sich auf sieben Wohngruppen, die Gemeinschaftsräume und Balkone haben. Das ganze Haus, das als Atrium mit 500 Quadratmeter großem Innenhof konzipiert ist, ist barrierefrei.

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