Rheinpfalz Wachsendes Software-Unternehmen braucht mehr Platz

Vor 25 Jahren gründeten Matthias Neumer (links) und Dirk Winter das heute in Hauenstein ansässige Unternehmen Softengine in Annw
Vor 25 Jahren gründeten Matthias Neumer (links) und Dirk Winter das heute in Hauenstein ansässige Unternehmen Softengine in Annweiler.

Noch in diesem Jahr, dem Jahr ihres 25. Jubiläums, will die Hauensteiner Firma Softengine einen Neubau beziehen, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Firmensitz an der Alten B 10 entsteht (die RHEINPFALZ berichtete am 20. September).

Auf drei Stockwerken sollen dann 800 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Unter anderem findet im Erdgeschoss ein großer Veranstaltungsraum samt Küche Platz, der 150 Personen aufnehmen kann, in den oberen Stockwerken entstehen Büro- und Schulungsräume sowie die notwendigen Sanitärräume, zudem der Küchen- und Bistrobereich für die Mitarbeiter. Die Erfolgsgeschichte der Firma begann, als Windows 3.1 das Nonplusultra der Computertechnologie war, als der PC-Freak vor monochromen Röhrenbildschirmen saß und die Software auf Diskette geliefert wurde. Damals – im August 1993 – gründeten die beiden Freunde Matthias Neumer und Dirk Winter im Steimertal in Annweiler ein Unternehmen, dessen Kerngeschäft die Entwicklung und der Vertrieb von kaufmännischer Unternehmenssoftware (ERP-Software: Enterprise Ressource Planning) für Handel, Industrie und den Dienstleistungssektor ist. Heuer feiert das Unternehmen Softengine, das seit 2001 in Hauenstein beheimatet ist, sein 25-jähriges Bestehen.Ziel der beiden Unternehmensgründer war es, sich mit einer flexiblen Software für mittelständische Unternehmen am Markt zu etablieren. Bereits ein Jahr später gelang ein erster Durchbruch: Auf der Cebit 1994 präsentierten sie eine Dos-Version ihrer „Büroware“. Mit so großem Erfolg, wie sich Neumer erinnerte, „dass wir ohne Geld fremder Leute und aus eigener Kraft zwei Softwarehäuser aufbauen konnten“. Bereits 1995 nämlich gründete man ein Tochterunternehmen in Wien. 1995 brachten sie auch eine auf Windows 95 basierende Version auf den Markt, auf der man die eigene Position seither mit neuen Features und Funktionen kontinuierlich ausbaute. So kamen unter anderem Kostenrechnung (1997), e-Billing (1998) und das Webtool „gotoweb“ als „erster Weg zum eigenen Webshop“ (1999) hinzu. „Büroware“ ist seit 2005 in drei Versionen –orientiert an der Größe des Unternehmens – auf dem Markt und wird vom Profi-Fußballclub ebenso wie vom Baumarkt und vom Handwerksbetrieb genutzt. „Das größte Unternehmen, das mit unserer Software arbeitet, hat 250 PC-Arbeitsplätze“, berichtet Corinna Müller, die Sprecherin des Unternehmens. „Um der Kernzielgruppe, dem Handel, treu zu bleiben, wurde auch die Softengine-Kassensoftware modernisiert und geht als Kasse 4.0 in die touchoptimierte Ära, die es auch kleineren Einzelhändlern erlaubt, sich im Wettbewerb zu behaupten“, berichtet Müller von einer neuen Entwicklung des Hauses, die die kaufmännische Software mit der Kasse verknüpft und „im Hintergrund“ beispielsweise Warenwirtschaft, Kostenrechnung und Buchhaltung bearbeitet. Ein Schwerpunkt der Arbeit im Firmengebäude an der Alten B 10 ist die Schulung und Ausbildung. Neben der Schulung der Vertriebspartner bietet Softengine seit 2008 die Ausbildung zum ERP-Spezialisten an, die mit einem Zertifikat der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen wird. Die bundesweit ausgeschriebene Ausbildung dauert sechs Monate und füllt auch Betten in der Hauensteiner Hotellerie und in Ferienwohnungen. Über 70 Nachwuchsentwickler hätten den Lehrgang mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. „Nachwuchs ist für uns immer ein Thema“, betont die Marketingleiterin. Und man sei froh darüber, dass sich immer wieder „gute junge Leute“ für eine Ausbildung fänden. Momentan könne man für Abiturienten eine Ausbildung zum Fachinformatiker im Anwendungsbereich Mobile Pads anbieten. Mit dem ständig ausgeweiteten Portfolio wuchs auch das Unternehmen. Mittlerweile sind bei Softengine 80 Mitarbeiter in der Softwareentwicklung, im Screen Design, in Verwaltung, Marketing und Vertrieb beschäftigt. In Wien arbeiten laut Corinna Müller weitere zwölf Mitarbeiter. Das Jubiläum feierte man mit Anwendern und Partnern schon im Juni bei den „Solution Days“ in der Landauer Jugendstilfesthalle. Für die gesamte Belegschaft ist noch ein gemeinsamer Jubiläumsausflug geplant.

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