Pirmasens Von Bach und dessen Lieblingsschüler

Am Sonntag hat Joachim Hoene in der katholischen Pfarrkirche St. Sebastian in Vinningen ein Orgelkonzert mit barocken Werken an der Maier-Orgel gegeben.

Joachim Hoenes Interesse am Orgelspiel begann schon im Alter von 14 Jahren, als er den ersten Unterricht erhielt. Er studierte dann Theologie, wurde evangelischer Pfarrer, lebt in Lemberg und genießt es, so oft es geht, auch in seinem hohen Alter von über 80 Jahren die Königin der Instrumente zum Klingen zu bringen. Orgelwerke von Johann Sebastian Bach stehen bei Hoene an vorderster Stelle. So spielte er in Vinningen zunächst eine „Passacaglia“ des großen Barockkomponisten mit ausgesucht schöner Registrierung der Orgel. Im weiteren Verlauf des Konzerts waren von Bach noch die „Fuge in g-Moll“ mit vierstimmig ausgefeiltem Einsatz zu hören sowie die Choralpartita „Christ, der du bist der helle Tag“ in sechs Variationen mit verschiedenen Tempoläufen. Ergreifend schön anzuhören war auch Bachs zweithematische Da-capo-Stück „Sonate in d-Moll“. Johann Ludwig Krebs, der im Übergang vom Barock zur Klassik lebte und einst Lieblingsschüler von Johann Sebastian Bach war, befasste sich unter anderem mit Choralbearbeitungen von Kirchengesängen, deren Veränderungen und Vorspielweisen. Hoene spielte von Krebs die beiden Kirchenlieder „Von Gott will ich nicht lassen“ und „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ in harmonischer Wiedergabe. Johann Pachelbel, Orgelspieler und Komponist in der Zeit vor Johann Sebastian Bach, schrieb das dreisätzige Werk „Ricercar in c-Moll“. Ein chromatisches, in Halbtönen verfasstes Musikstück mit fugenähnlichen Sätzen in verschiedenen Tempi stellte Hoene mit großem Spielvermögen überzeugend an der Orgel vor. Bernd Adelmann las vor dem Altarraum den Psalm 16 mit den einführenden Worten: „Beschütze mich Gott, denn bei dir suche ich Zuflucht“. Danach spielte Hoene zum Abschluss des Konzerts „Präludium, Fuge und Ciacona in C-Dur“ von Dietrich Buxtehude. Damit endete die barocke Klangvielfalt dieses Orgelkonzerts. Leider waren nicht einmal 20 Zuhörer in der Kirche, was aber sicherlich mit den unheimlich wütenden Regengüssen zu Beginn des Konzerts zu tun hatte. Aber die Anwesenden spendeten lange anhaltenden Applaus mit großer Hochachtung für den Gastorganisten Pastor Joachim Hoene.

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