Pirmasens Vernissage zeigt „Keller hoch drei“

Die Koordinatorin der Alten Post, Charlotte Veit (rechts), schwärmt vor Kulturamtsleiter Rolf Schlicher und Maria Keller von der
Die Koordinatorin der Alten Post, Charlotte Veit (rechts), schwärmt vor Kulturamtsleiter Rolf Schlicher und Maria Keller von der Malerei Klaus Heinrich Kellers.

Dem Künstler selbst war die große Einzelausstellung in der Alten Post besonders wichtig, wie er 2017 im Gespräch mit der RHEINPFALZ betont hatte. Bis zur Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag hatte er es aber nicht mehr geschafft. Keller verstarb im April. In seiner Kunst ist er weiter präsent, und die ist ab Sonntag in der Alten Post zu sehen. Die Vernissage präsentiere „Keller hoch drei“, erzählte gestern seine Frau Maria Keller beim Rundgang durch die Ausstellung: Klaus Heinrich Keller mit seinen Gemälden, Sohn Andreas Keller als Musiker und die Tochter, Professorin Regine Keller, die in die Arbeit des Künstlers einführen wird. Gezeigt werden Gemälde der Jahre 1977 bis 2018. Vom schwarz-weißen Nature morte bis zu den letzten Bildern im für Keller absolut untypischen kleinen Format ist alles zu betrachten, was den Künstler, der in Rodalben lebte, ausmachte. Mit dabei sind auch Gemälde, die bisher nie zu sehen waren, wie beispielsweise das Quadrichon von 1997, das mit einer Höhe von 1,8 Metern schlicht zu groß für eine normale Galerie war, wie Maria Keller erzählte. Und natürlich die Zeichnungen der letzten Jahre, als Keller nur noch am Tisch malen konnte. Mit Kugelschreiber und Farbe auf Karton sind in dieser Phase Bilder mit hohem Symbolgehalt entstanden. Hier zeigt sich der Philosoph im Maler am deutlichsten. Und seine Ausbildung als Schriftenmaler konnte der Künstler hier noch mal ausleben. In seinen letzten Jahren hatte Keller viel gelesen, vor allem über Philosophie. Das ist den acht Blättern anzumerken. 53 Bilder werden gezeigt. Fast alle stammen aus dem Besitz des Künstlers und werden auch verkäuflich sein. Im Gegensatz zu anderen Ausstellungen in der Alten Post wird eine Preisliste ausliegen. Die Schau wird einen Überblick über sein Schaffen geben, wie er so noch nie zu sehen war und vielleicht auch nie wieder zu sehen sein wird. Die typischen Kellerformate von 1,3 mal 1,3 Metern sind natürlich mit dabei. Das Format orientierte sich am Format des Künstlers, der exakt auf dieser Größe am besten mit seinem Körper arbeiten konnte. Entsprechend expressiv und bewegt sind die Gemälde. Hier kann das Temperament Kellers nachempfunden werden. Die letzten Arbeiten hingegen wirken deutlich ruhiger und kontemplativer. Der Künstler selbst wird mit seiner tieftönenden Bassstimme im Erdgeschoss im ersten Saal präsent sein. Ein Film des WDR, gefertigt vom Pirmasenser Filmemacher Karlheinz Stier, soll in Endlosschleife auf einem großen Bildschirm laufen. Im Obergeschoss wird es zwei kleinere Filme über Keller zu sehen geben. Ein 64-seitiger Katalog ist zu der Ausstellung „Innere Landschaften“ erschienen, zudem gibt es zwei Kalender − einen großen mit den Gemälden und einen kleinformatigen mit den Zeichnungen. Vernissage Am Sonntag, 14 Uhr, Alte Post, Teichstraße, der Eintritt ist frei. Anschließend ist bis 13. Januar täglich von 10 bis 17 Uhr (außer Montag) geöffnet. Der Eintritt beträgt dann sechs Euro.

x