Pirmasens Vater und Sohn harmonieren prächtig

„Father & Son“ alias Gerd (links) und Mark Schlick
»Father & Son« alias Gerd (links) und Mark Schlick

Das populäre Akustik-Duo „Father & Son“ alias Gerd und Mark Schlick sorgte am vergangenen Donnerstagabend für einen enormen Zuschauerandrang im Pirmasenser Neufferpark. Etwa 600 Besucher waren bei schönem Sommerwetter vor Ort und brachten so die Gastronomiestände an ihre Kapazitätsgrenzen.

30 Minuten vor Konzertbeginn war in Kuchems Biergarten im Neufferpark kaum noch ein Sitzplatz zu bekommen und es etablierten sich fast über die komplette Konzertdauer hinweg lange Warteschlangen am Bier-Pavillon und an der Essen-Ausgabe am feststehenden kleinen Gebäude. Und der Zustrom schien kein Ende zu nehmen. Dies war einmal mehr ein Indiz dafür, wie populär das famose Duo „Father & Son“ mittlerweile in der Region ist. Das Hauptbetätigungsfeld der Schlicks ist eigentlich die Formation „Downwind“, die sich dem Covern von sogenannten Classic-Rock-Songs widmet und gelegentlich auch komplette Auftritte mit Johnny Cash-Liedgut präsentiert. Nach einer kurzen Begrüßung durch Mark Schlick, der mit „zwei Stimmen, zwei Gitarren, ein Stammbaum“ auch das Motto des Tandems vorstellte, wurde das atmosphärische Instrumental „Johnny Guitar“ von The Shadows als Einstieg serviert. „Bye Bye Love“ (Everly Brothers) dokumentierte dann sogleich, dass Vater und Sohn neben dem Gitarrenspiel auch gesanglich prächtig harmonieren. Senior Gerd übernahm großteils den Leadgesang und wurde von Junior Mark jeweils bei den Refrains unterstützt. Auch „Don’t Give Up On Me“ des verstorbenen britischen Singer/Songwriter Gerry Rafferty kam sehr gut an und passte wunderbar ins Repertoire. Dass „Father & Son“ nicht einfach nur Coversongs nachspielen, sondern auch um die Einbindung des Publikums bemüht sind, offenbarte sich vor dem Dire Straits-Hit „So Far Away“. Schlick junior erläuterte, wieso man dieses Lied ausgewählt hat und dass er einst auch vom LP-Cover von „Brothers In Arms“ schwer beeindruckt war. Diese gehört mit 30 Millionen verkaufter Einheiten zu den meistverkauften Alben der Musikgeschichte und beim genannten Lied meisterte Mark Schlick die Phrasierung eines Mark Knopfler problemlos, sprich sehr authentisch. „Games Poeple Play“ aus der Feder der Countrymusic-Ikone Don Williams markierte dann den ersten kompetenten Ausflug ins Genre Country/Western. Das in mehrere Abschnitte aufgeteilte Programm des etwa dreistündigen Konzerts inklusive kurzer Verschnaufpausen für Musiker und Zuschauer setzte sich wie üblich vorwiegend aus Songs aus der Jugendzeit von Senior Gerd Schlick zusammen. Also aus den Genres Beat, Soul und Rock’n’Roll sowie einer Prise Johnny Cash. Apropos: Dass Mark Schlick die Kompositionen der Country-Musik-Legende Cash immens nahe am Original singen kann, hat er schon oftmals unter Beweis gestellt. Wie schon erwähnt haben „Downwind“ schon etliche Konzerte mit ausschließlich Cash-Songs gespielt und die Zuschauer waren stets begeistert. So auch im Neufferpark, wo nach sehr guten Versionen von „Folsom Prison Blues“ und vor allem „Ring Of Fire“ großer Applaus aufbrandete. Dabei ist es gewiss nicht einfach, dieses Timbre vom „Man In Black“ hinzukriegen. Beim gemächlichen „Mainstreet“ von Bob Seger übernahm dann wiederum Gerd Schlick gekonnt den Leadgesang, „I’m On Fire“ von „Boss“ Bruce Springsteen ist wie gemacht für die beiden Musiker und natürlich spielte „Father & Son“ auch Kompositionen der Bellamy Brothers und der Beatles; von letztgenannten das wohl nur bei Insidern bekannte, aber nichtsdestotrotz superbe „Norwegian Wood (This Bird Has Flown)“. Weitere Höhepunkte waren „Wish You Were Here“ (Pink Floyd), „Wild World“ der US-Hardrocker Mr. Big und eine grandiose Version von „Hymn“ (Barclay James Harvest). Des Weiteren wurde den durchweg gut gelaunten Zuhören auch das offensichtlich unvermeidliche und zuckersüße „Stand By Me“ von Ben E. King und das mittlerweile von fast jeder Coverband totgespielte „Knockin’ On Heaven’s Door“ (Bob Dylan) dargeboten. Dies waren die einzigen verzichtbaren Lieder aus der ansonsten erfreulich hochklassig und abwechslungsreich gestalteten Songliste. Fazit: Den vielen Musikfreunden, die wahrlich nicht mit Applaus geizten, wurde ein handgemachtes, spielfreudiges und qualitativ hochwertiges Konzert geboten.

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