Rheinpfalz Tourismus verbessern, aber es muss finanzierbar sein

Die CDU-Fraktion will mit ihrem Antrag in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Montag, 24. September, 19 Uhr, den Tourismus im Gräfensteiner Land beflügeln (die RHEINPFALZ berichtete). Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer, der um Unterstützung gebeten wird, sieht „in der Tat Nachholbedarf“, stellt aber alles unter Finanzierungsvorbehalt, wie er gegenüber der RHEINPFALZ erklärte.

Die CDU strebt Verbesserungen wie die Herstellung eines Rundwanderweges um das Verbandsgebiet an und strukturelle Veränderungen wie die Entwicklung neuer Projekte an einem runden Tisch. In den vergangenen Jahren sei „aus verschiedenen Gründen zu wenig gemacht worden, was ich nicht näher kommentieren möchte“, meinte Denzer und merkte an: „Wir müssen aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren.“ In den vergangen Monaten habe er selbst schon in vielen Gesprächen Möglichkeiten erkundet, neue Impulse zu setzen, „um die Verbandsgemeinde attraktiver zu machen“. Dazu gehöre beispielsweise, die Idee einen „Flow-Trail für Mountainbiker“ anzubieten, wie er beispielsweise mit großem Erfolg in Stromberg betrieben werde: einen Streckentyp für den Mountainbike-Sport. Außerdem sei am Wanderwegenetz der Verbandsgemeinde und dessen Beschilderung zu arbeiten. Dies habe sich bei einer Besprechung mit dem stellvertretenden Direktor des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen, Arno Weiß, ergeben. Premiumwanderwegen gehöre die Zukunft, wobei allerdings mehr auf die Qualität statt auf Quantität gesetzt werden solle. Eine Sanierung oder ein Umbau des Freibads auf der Biebermühle würde dazu beitragen, die Verbandsgemeinde Rodalben attraktiver zu gestalten, sagte Denzer. Als weitere aktuelle Ziele nannte er die Erstellung einer eigenen, hochwertigen Broschüre „Gräfensteiner Land“, die auch auf Messen wie bei der CMT in Stuttgart zur Bewerbung und Vermarktung der Region eingesetzt werden könne. Die Ansiedlung eines Trekkingplatzes finde er „sehr interessant“, da gerade der Trend wieder zu mehr Naturverbundenheit und Ruhe gehe. Hauenstein habe das gerade erfolgreich umgesetzt. Die Verwaltung erreichten immer wieder Anfragen für Wohnmobilstellplätze, die „wir nicht in der gewünschten Lage bieten können“, so Denzer. Bislang vermarkte sich das Gräfensteiner Land über seine eigene Tourist-Info. Zudem sei die VG Mitglied bei der Südwestpfalz-Touristik, der Pfalz-Touristik sowie im Verein Zentrum Pfälzerwald-Touristik, wo ebenfalls „eine parallele Vermarktung erfolgt“. Die Verbandsgemeinde sei auch im Verein Mountainbikepark Pfälzerwald vertreten. Die Tour eins beginnt in Rodalben und werde auch in diesem Verein mit beworben. Sollte künftig eine andere Vermarktungsstrategie gewünscht sein, seien damit Kosten verbunden, die bislang „möglicherweise gescheut wurden“. In dem aktuellen CDU-Antrag vermisse er einen Vorschlag zur Finanzierung, denn Sachanträge müssten auf einem „rechtlich zulässigen und tatsächlich durchführbaren Deckungsvorschlag“ aufbauen. Skeptisch äußerte sich Denzer zur angestrebten Steigerung der Übernachtungszahlen. Dies setze Standards voraus, die die VG zurzeit nicht bieten könne. Dennoch lautete sein Fazit im RHEINPFALZ-Gespräch:„Ich befürworte jegliche Verbesserung unseres touristischen Angebots unter der Voraussetzung, dass es finanzierbar ist.“

x