Pirmasens Theater in Pirmasens auf der Erfolgsspur

Mit 59 Aufführungen führt „Der rechte Auserwählte“ die Liste der deutschsprachigen Erstaufführung der Spielzeit 2017/18. Am 21.
Mit 59 Aufführungen führt »Der rechte Auserwählte« die Liste der deutschsprachigen Erstaufführung der Spielzeit 2017/18. Am 21. Januar ist das Stück auch in Pirmasens zu sehen.

Klassiker wie Shakespeare, Brecht, Schiller oder Goethe, die die höchsten Inszenierungszahlen in der Statistik des Deutschen Bühnenvereins für die Spielzeit 2017/18 aufweisen, sind im Pirmasenser Kulturprogramm kaum zu finden – und wenn, dann meist als Theaterfahrt nach Kaiserslautern. Dafür sei, das habe die Vergangenheit gezeigt, so Sonja Mäß, das Besucherinteresse in Pirmasens zu gering. Der Einkauf eines solchen Stückes lohne sich daher nicht. Zeitgenössische Stücke haben meist die Metropolen schon hinter sich, bevor sie im Pirmasenser Kulturprogramm auftauchen. Dann haben sie sich aber bewährt und bürgen meist für einen regen Publikumszuspruch. Zu den Höhepunkten der deutschen, österreichischen und schweizerischen Theaterspielzeit der Saison 2017/18 gehörte Eric Assous’ „Der rechte Auserwählte“. Mit 59 Aufführungen stand das Stück auf Platz eins der deutschsprachigen Erstaufführungen und lag mit 5911 Zuschauern bei den Besucherzahlen auf Platz fünf. Aktuell und beliebt, so lässt sich der Einkauf dieser sarkastischen und hochpolitischen Komödie für das Pirmasenser Kulturprogramm beschreiben. „Da hat mich, als ich das Stück eingekauft habe, mein Gefühl wohl richtig geleitet“, freut sich Mäß darüber, hier einen Publikumsmagneten engagiert zu haben. Gezeigt wird das Stück mit dem bekannten Fernsehschauspieler und Komödianten Stefan Jürgens am 21. Januar in der Festhalle. Ein weiterer Höhepunkt der kommenden Spielzeit in Pirmasens verspricht „Chaos auf Schloss Haversham“ mit dem Fritz-Rémond-Theater im Frankfurter Zoo am 4. November zu werden. Die Komödie steht in der Statistik des Bühnenvereins zu den Stücken mit den höchsten Zuschauerzahlen in der Saison 2017/18 mit 41.480 Besuchern immerhin auf Platz 20. Noch besser sieht es aus, blickt man auf die Liste mit den höchsten Zuschauerzahlen für zeitgenössische Stücke. Da belegt „Chaos auf Schloss Haversham“ sogar Platz zehn. Und auch ein Blick zurück in die Pirmasenser Kulturprogramme lohnt – zum Beispiel in die vergangenen Spielzeit. Da standen „Frau Müller muss weg“ und Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“, seit Jahrzehnten Pflichtlektüre in der Schule, auf dem Spielplan. Gemeinsam belegen beide beim Bühnenverein Platz vier, was die Inszenierungszahlen zeitgenössischer Stücke betrifft. Angeführt wird diese Liste übrigens von „Terror“ von Ferdinand von Schirach, das in Pirmasens in der Spielzeit 2016/17 zu erleben war. Mit 294 Aufführungen liegt „Terror“ auch bei den Aufführungszahlen zeitgenössischer Stücke an der Spitze. Es folgt auf Platz drei Marc-Uwe Klings „Känguru-Chroniken“ (206) – in der Saison 2017/18 in Pirmasens zu sehen – , auf Platz sechs „Biedermann und die Brandstifter“ (186), auf Platz 15 Schillers „Räuber“ (137) und auf Platz 16 von „Der Vorname“ (136). Dabei waren „Die Räuber“ und „Der Vorname“ auch Ziele von Pirmasenser Theaterfahrten. Und noch drei Zahlen: 46.036 (Platz 12) Zuschauer haben deutschlandweit „Terror“ gesehen, 44.130 (Platz 16) waren bei den „Känguru-Chroniken“ und 43.099 (Platz 18) bei den „Räubern“. Enttäuscht war Mäß von der Theater-Inszenierung von „Ziemlich beste Freunde“ in der Spielzeit 2013/14. Die Komödie lief, bevor sie auf die Bühne gebracht wurde, im Jahr 2011 sehr erfolgreich als Film in den Kinos. „Man muss nicht versuchen, jeden erfolgreichen Film auch auf der Bühne umzusetzen“, sagt Mäß. Die Enttäuschung über die Aufführung in Pirmasens war dann auch der Grund dafür, warum sie sich gegen den Einkauf von „Monsieur Claude und seine Töchter“ entschieden hat, das bei den Zuschauerzahlen für ein zeitgenössisches Stück immerhin auf Platz sieben der Statistik des Bühnenvereins zu finden ist. Mäß folgt in ihrer Stücke-Auswahl ihrem früheren Dezernenten Bernhard Matheis und dessen Nachfolger im Amt des Oberbürgermeisters, Markus Zwick, die beide großen Wert auf die Qualität des Theaterprogramms legen. Dass Mäß beim Einkauf der Stücke auch auf Statistiken wie die des Deutschen Bühnenvereins blickt, bleibt nicht aus. „Davon lasse ich mich zuweilen schon beeinflussen“, sagt sie, schränkt aber auch ein, dass es auch immer darauf ankommt, von welchem Theater und mit welchen Schauspielern es aufgeführt wird.

Mit 41.480 Zuschauern gehörte „Mord auf Schloss Haversham“ in der Spielzeit 2017/18 zu den beliebtesten zeitgenössischen Stücken
Mit 41.480 Zuschauern gehörte »Mord auf Schloss Haversham« in der Spielzeit 2017/18 zu den beliebtesten zeitgenössischen Stücken. Am 4. November ist die Komödie in Pirmasens zu sehen.
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