Pirmasens Tavernar legt Mandat nieder

Im Juli 2014 erhielt Gino Tavernar (rechts) von Oberbürgermeister Bernhard Matheis die Stadtehrenplakette in Silber.
Im Juli 2014 erhielt Gino Tavernar (rechts) von Oberbürgermeister Bernhard Matheis die Stadtehrenplakette in Silber.

Nach bald 20 Jahren ist Schluss. Gino Tavernar hat sein Stadtratsmandat niedergelegt. Der Sozialdemokrat begründete den Schritt gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ mit Arbeitsüberlastung.

„Ich bin sehr viel unterwegs und manchmal die ganze Woche fort“, da bleibe für eine vernünftige Stadtratsarbeit keine Zeit, sagt der 64-Jährige. Und die Arbeit nur halb zu machen, „das ist nicht das Meine“. Der Italiener Gino Tavernar war bei der Kommunalwahl 1999 auf der Liste der SPD als erster Ausländer in den Pirmasenser Stadtrat gewählt worden. „Ich will Verantwortung übernehmen für das, was in meiner Umgebung passiert“, hatte Tavernar damals als Grund für sein politisches Engagement angegeben. Dazu steht er noch heute. „Ich wollte mir nicht vorwerfen lassen, ich hätte weggesehen“, das sei heute so wichtig wie vor 20 Jahren. Tavernar hatte sich nach Lehrjahren in der Schuhindustrie früh selbstständig gemacht. Seit dem Jahr 2002 ist er mit seiner Firma Euroforma in der Erlenbrunner Straße zu Hause. Das Unternehmen entwirft und produziert Modelle und Formenwerkzeuge meist für die Schuhindustrie. „Bis vor drei, vier Jahren kamen die Kunden vorwiegend zu uns“, sagt Tavernar. Mittlerweile habe er aber sein Beratungsangebot erweitert, fährt selbst zu den Kunden und ist mitunter die ganze Woche über im In- und Ausland unterwegs. Diese starke berufliche Belastung sei der Hauptgrund gewesen, sein Stadtratsmandat niederzulegen, sagt Tavernar. „Wenn du eine Arbeit nicht richtig machen kannst, verlierst du den Spaß daran“, sagt er. Seine Mitarbeit in der SPD werde er fortsetzen. Der Rücktritt sei ihm nicht leichtgefallen, sagt der 64-Jährige. Er habe sich seinen Wählern verpflichtet gefühlt, mit immerhin 4309 Stimmen war er bei der Kommunalwahl 2014 auf der SPD-Liste vom zehnten auf den sechsten Platz vorgerückt. Für Gino Tavernar rückt die Sozialdemokratin Elfriede Baas in den Stadtrat nach.

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