Pirmasens Tankstellenräuber angeklagt

Auf Tankstellen hatten es zwei Räuber abgesehen, die sich vor dem Landgericht Saarbrücken derzeit verantworten müssen. Die beiden Angeklagten schlugen unter anderem auch in Pirmasens und Thaleischweiler-Fröschen zu.

Vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Saarbrücken müssen sich derzeit die beiden Angeklagten (27 und 33 Jahre alt) wegen elf bewaffneter Raubüberfälle auf Tankstellen im Saarpfalz-Kreis, in Saarbrücken und der Westpfalz verantworten. Die beiden Angeklagten waren zu den Tatzeiten ohne festen Wohnsitz. Laut Anklage „schlossen sie sich zusammen, um fortgesetzt Raubüberfälle unter Einsatz einer Schreckschusspistole auf Tankstellen zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes und ihrer Drogensucht zu begehen“. Sie verabredeten die Taten im Vorfeld gemeinsam. Sie haben gemeinsam die Tankstellen „ausbaldowert“, indem sie im Internet nach geeigneten Tatobjekten suchten. So orientierten sie sich über die Lagen der Tankstellen und werteten Fahrtrouten und Lichtbilder dazu aus. Der 33-jährige fuhr, so die Anklage, mit einem Auto zu den Tatorten, der Jüngere überfiel die Tankstellen. Unmittelbar nach den Raubüberfällen teilten die beiden die Beute untereinander auf. Sie setzten das erbeutete Geld in Drogen, Glücksspiel oder zur Begleichung von Schulden um. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Duo vor, von September bis November vergangenen Jahres in der Westpfalz und im Saarland elf Tankstellen in den Abendstunden heimgesucht zu haben. Sie überfielen Tankstellen in Homburg, in Bexbach-Höchen, in Schiffweiler, in Dudweiler gleich zwei mal hintereinander, in Hornbach, in Winnweiler, in Pirmasens und in Thaleischweiler-Fröschen gleich zwei mal. Der Jüngere betrat zu den Tatzeiten mit einer so genannten „Anonymus Maske“ die Tankstellen. Der Ältere hatte ihn zuvor mit dem Auto dorthin gefahren. Unter Vorhalt eines geladenen Schreckschussrevolvers forderte er die Kassierer auf, die Kassen zu öffnen und entnahm die darin befindlichen Geldscheine. Er verlangte zudem, das Kleingeld aus der Kasse in eine Tüte zu packen. Draußen wartete der Ältere im Auto. Gemeinsam flüchteten sie mit der Beute, die relativ gering ausfiel. So erbeuteten die beiden bei ihrem Raubzug zwischen 205 und 1490 Euro und mehrere Stangen Zigaretten. Sie überfielen eine Tankstelle in Thaleischweiler-Fröschen gleich zwei Mal, am 17. November und am 19. November 2018. Ebenso suchten sie die Tankstelle in Dudweiler am 5. November und zwei Tage später auf und flüchteten am ersten Tag mit 930 Euro, zwei Tage danach mit 1490 Euro. Bei ihrem letzten gemeinsamen Coup am 19. November war Schluss. Der Jüngere flüchtete mit der Beute aus der Tankstelle und wurde festgenommen. Sein Komplize wartete im Fluchtauto. Auch bei ihm klickten die Handschellen. Seitdem sitzen sie in Saarbrücken in Untersuchungshaft. Ihre beiden Verteidiger führten mit dem Staatsanwalt ein Verständigungsgespräch. Frank Schubert, Verteidiger des Älteren, erklärte der RHEINPFALZ, dass die beiden Angeklagten am ersten Verhandlungstag umfassend geständig waren. Sein Mandant könne mit sechseinhalb Jahren Haft, der Jüngere mit achteinhalb Jahren Haft nach dem mit der Staatsanwaltschaft „ausgehandelten Deal“ rechnen. Der Prozess wird am 27. Mai um 12 Uhr fortgesetzt.

x