Pirmasens Stichwort: Colleen Atwood

Die 1948 auf einer Farm geborene Kostümbildnerin ist die vielleicht beste ihrer Zunft und gilt als lebende Legende. Zurzeit sind ihre Kreationen im Fantasy-Epos „Phantastische Tierwesen 2“ zu sehen. Atwood studierte Malerei in Seattle und ging dann nach New York, wo sie in der Textilbranche arbeitete. Ihr Kinodebüt feierte sie als Produktionsassistentin im Drama „Ragtime“ 1981. Bekannter wurde sie durch den Konzertfilm „Bring on the Night“ mit Musiker Sting, für den sie die Kostüme entwarf. Atwood wurde für ihre Filmkostüme zwölf Mal für den Oscar nominiert und für die Filme „Chicago“, „Die Geisha“, „Alice im Wunderland“ und „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ auch mit der Statue ausgezeichnet. Sie ist seit 1990 die Mitarbeiterin des für seinen verspielten Stil bekannten Filmemachers Tim Burton, entwarf aber auch die Kostüme für Rob Marshalls Filmmusicals „Nine“ und „Into the Woods“. Die Oscars sind für die Designerin, die sich als Handwerkerin sieht, nicht so wichtig wie für einen Schauspieler: „ich stehe am nächsten Morgen auf, gehe zu Arbeit und vergesse sie“. Für den schmutzigblauen Mantel von Magizoologe New Scamander in „Phantastische Tierwesen“ – die Kostümabteilung umfasste 70 bis 100 Mitarbeiter – ließ sie sich vom Gefieder eines Pfaus inspirieren sowie, für seine rötlichgoldene Weste, von der Farbe eines Rotkehlchens. Der Schauspieler, für den sie die meisten Kostüme entwarf, ist Johnny Depp; die Zusammenarbeit begann mit Burtons „Edward mit den Scherenhänden“. Für Atwood gilt das Motto „Kleider machen Leute“: „Kostüme verschaffen dem Zuschauer einen ersten Eindruck von einer Filmfigur, noch bevor sie den Mund aufmacht; sie sind ein entscheidendes Element für die Konstruktion eines Filmcharakters“.

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