Pirmasens Staus in Pirmasens: Bürger üben Kritik, Stadt antwortet

Verkehrsbehinderungen gibt es unter anderem durch eine Baustelle in der Bahnhofstraße.
Verkehrsbehinderungen gibt es unter anderem durch eine Baustelle in der Bahnhofstraße.

Der Unmut über die Vielzahl der Baustellen in der Stadt, die immer wieder zu Staus führen, ist groß. Das zeigt die Reaktion der RHEINPFALZ-Leser. Die Stadtverwaltung hält dagegen: Eine Entzerrung der Baustellen sei deshalb nicht möglich gewesen, da bereits ab der kommenden Woche weitere Arbeiten in der Innenstadt anstehen. Von einem Hupkonzert und Staus in der Teichstraße und Gärtnerstraße war Mittwoch in der RHEINPFALZ die Rede. Aber das waren längst nicht die einzigen Behinderungen in der Stadt. Unser Leser Dieter Nikolaus machte uns Mittwoch auf weitere Ärgernisse aufmerksam, die ihm auf dem Weg vom Berliner Ring zu seinem Hausarzt am Sommerwald widerfuhren. „Das erste Chaos fing schon an der Kreuzung Berliner Ring/Blocksbergstraße an. Zehn Minuten Wartezeit, bis ich in die Blocksbergstraße einfahren konnte“, schreibt er. Gleich hinter der Ampel sei er wieder nur schrittweises vorangekommen bis zur Ampel an der Walhalla-Kreuzung. „Es kamen immer nur zwei, drei Autos über die Kreuzung.“ Dann ging es im Schritttempo bis zum Kreisel am Robert-Schelp-Platz. „Erst dann ging es normal weiter zum Sommerwald. Fahrzeit 40 Minuten. Natürlich Termin versäumt! Ich muss jetzt am Donnerstag zu einem neuen Termin, Abfahrt ein Stunde vorher“, kommentiert Nikolaus die Verkehrslage. Der Rückweg sei übrigens das gleiche Drama gewesen. Nikolaus versteht nicht, dass solche Baustellen nicht besser zu planen und zu koordinieren sind.

"Ganz Pirmasens ist voller Baustellen"

Das Stichwort Planung tauchte auch immer wieder auf der RHEINPFALZ-Facebookseite auf, wo die Staus und Baustellen in der Innenstadt ebenfalls ein Thema waren. Hier einige Zitate mit den auf Facebook genannten Namen: Bauarbeiten zeitgleich in der Alleestraße und Blocksbergstraße: „Wer plant sowas?“, fragt Ellen Schäfer. Gabriele Lang gibt eine philosophische Antwort: „Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum. “ Ein anderer Leser äußert sich zu Behinderungen in der Teichstraße/Gärtnerstraße und anderswo: „Alle Ampeln an, etliche Leute fahren bei rot durch und die Verkehrsleitschilder stehen im Baustellenbereich, statt davor. Von den anderen Baustellen, die gleichzeitig die wichtigsten Durchgangsstraßen blockieren, reden wir erst gar nicht. Sorry, ihr Planer, aber das wäre besser zu machen...“ Yvonne Rinklef schreibt: „Aus der Horebstraße rauszukommen ist ein wahres Geduldsspiel“. Und Rebecca Stephan weist darauf hin, dass auch in der Schachenstraße gebaut wird. „Ganz Pirmasens ist voller Baustellen!“, hat auch Martin Stahl festgestellt. Planung könne man das überhaupt nicht nennen, „unglaublich“, schreibt Beatrice Groß. „Von einem Ende der Stadt bis ans andere zu kommen, unmöglich“, heißt es an anderer Stelle. Auch in der Blocksbergstraße gebe es, wie in ganz Pirmasens, Chaos.

Entzerrung nicht möglich

Die Stadtverwaltung wollte auf Anfrage der RHEINPFALZ nichts beschönigen. „Unbestritten haben die am Dienstag begonnenen Arbeiten zu großen Verkehrsbehinderungen geführt“, sagte Pressesprecher Maximilian Zwick. Die Asphaltarbeiten in der Gärtnerstraße beträfen auch noch den Kreuzungsbereich Gärtner-/Bahnhofstraße, weshalb auch das Zwischenstück Gärtnerstraße bis Schützenstraße gesperrt werden musste. Dieser Bereich sei ohnehin ein verkehrsstarker Knotenpunkt. Eine Entzerrung der Baustellen sei nicht möglich gewesen, da bereits ab der kommenden Woche weitere Arbeiten in der Innenstadt anstehen, sagte Zwick. Die Stadtwerke sanieren zwischen dem 24. Juni und 16. August Gashauptleitungen in der Gas- und Teichstraße und zusätzlich eine Wasserhauptleitung in der Gasstraße. Aufgrund dieser Arbeiten werde eine starke Verkehrsbeeinträchtigung in dem Bereich Bahnhof-, Güterbahnhof-, Gas- und Teichstraße erwartet. „Die Baustellen in der Kaiser-, der Gärtner- und der Alleestraße werden alle am Freitag, 14. Juni, beendet sein“, kündigte Zwick Mittwoch an. Die städtischen Ämter stimmten sich bei Baumaßnahmen grundsätzlich untereinander ab. Gleiches gelte auch für die Baumaßnahmen der Stadtwerke. Nach Bedarf fänden Koordinierungsgespräche zwischen den Ämtern (zum Beispiel städtisches Bauamt, Tiefbauamt und Straßenverkehrsbehörde) statt. „An diese Vorgehensweise halten sich auch die Stadtwerke“, so Zwick. Zudem erfolgten regelmäßig Konferenzen der Bauamtsleiter, an denen auch Vertreter der Stadtwerke teilnehmen. Dort werde die Planung von Baumaßnahmen abgestimmt.

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