Pirmasens Sogar der Teufel läuft mit

«HINTERWEIDENTHAL.»Dass der Vorjahressieger der Wasgaucup-Gesamtwertung, Alexander Barnsteiner von der LLG Landstuhl, den 1. Teufelstisch-Trail des SV Hinterweidenthal gewinnen würde, zeichnete sich recht früh ab. Nach drei Kilometern setzte sich der 41-Jährige an der ersten Steigung entscheidend ab und kam nach 41:53 Minuten als Erster ins Ziel vor dem Sieger des zweiten Wasgaucup-Laufs in Bundenthal, Mark Weidler aus Waldfischbach-Burgalben (43:12). Der aus Dahn stammende, jetzt in Mainz lebende Thomas Wittwer durchlief als Dritter nach 43:28 Minuten die Ziellinie. „Heute warst Du klar stärker. Respekt!“, gratulierte der für den TuS Heltersberg startende Weidler seinem Kontrahenten Barnsteiner. Der 27-jährige Weidler, eine Woche zuvor als bester Deutscher Achter beim Zermatt-Marathon, spürte das 42,195-Kilometer Rennen in der Schweiz nach eigenen Worten zwar noch in den Beinen, betonte aber: „Ich hätte auch ohne den Lauf vorher dieses Mal das Nachsehen gehabt.“ Der 35-jährige Wittwer, 2012 Gesamtsieger beim ersten Wasgaucup, hat sein diesjähriges Saisonziel mit dem Hamburg-Marathon Ende April, den er in 2:32 Stunden finishte, bereits erfüllt. Die schnellste Frau war Janika Christmann vom 1. FC Kaiserslautern in 55:49 Minuten vor der Lembergerin Verena Becker (57:06) und der Kandelerin Pia Winkelblech (57:48). Christmann begann verhalten, lief bis etwa Kilometer drei auf dritter Position hinter Winkelblech. „An der ersten Steigung konnte ich überholen und meinen Abstand ausbauen“, berichtete die 27-jährige Analytikerin aus Kaiserslautern. Christmann, im Vorjahr Erste der Wasgaucup-Gesamtwertung, hat damit nach ihrem Erfolg in Bundenthal bereits den zweiten Sieg in dieser Wertung auf dem Konto. „Sehr zufrieden“ sei sie, erzählte im Ziel die Zweitplatzierte, Zahnärztin Becker, und strahlte dabei. Sie habe erneut alles gegeben, sich akribisch vorbereitet und einen „Vorlauf“ am Mittwoch absolviert. „Mama, du bist Zweite geworden, ich hab’ gewonnen“, sagte ihre fünfjährige Tochter Emilia, die im 400-Meter-Bambinilauf die Beste im Jahrgang 2012 gewesen war. Die auf Rang drei eingekommene Winkelblech zog folgendes Teufeltisch-Trail-Kurzfazit: „war hart“. Nur eine Woche zuvor hatte sie den Stubaier Ultramarathon über 66 Kilometer mit mehr als 5.000 Höhenmetern abgespult. „Ich hab’s heute gespürt“, stellte sie fest. Gespürt hat der 50-jährige Peter Hofrath aus Sausenheim bei Grünstadt am Teufelstisch recht wenig, abgesehen von schweren Beinen. Der Polizeibeamte wählte zu seinem Volkslauf-Debüt eine anspruchsvolle Strecke über sechs Kilometer nach dem „Insider-Tipp“ seines Berufskollegen und Trail-Mitorganisators, Christian Bauer vom SV Hinterweidenthal. Trotz zweier künstlicher Hüftgelenke erreichte Hofrath das Ziel. Dass die Läufer am Teufelstisch mit motivierenden rockigen Gitarrenklängen und auch Gesang von Jan-Luca Ernst und Stefanie Empel empfangen wurde, das habe er gar nicht bewusst wahrgenommen: „Ich hatte Tunnelblick“, stellte er im Ziel fest, während Physiotherapeutin Svenja Wingerter seine Beine massierte. „Ich bin gestolpert. Das kommt davon, wenn Du in die Luft schaust und unten läufst“, stellte Dieter Kriegshäuser, der Lauf-Abteilungsleiter des TuS Heltersberg, nach dem Rennen erschöpft fest und fügte augenzwinkernd hinzu. „Ich bin 64 und fühle mich gerade wie 94, aber das geht vorüber.“ Seine Zeit für die anspruchsvollen 10,8 Kilometer: 1:02:07 Stunde. Kein Teufelstisch-Trail ohne den Teufel selbst, sagte sich wohl der Pirmasenser Peter Grünfelder und startete als Teufel verkleidet mit der Startnummer 1009 und kam – welch teuflischer Zufall – nach 1:09 Stunde erschöpft im Ziel an. Die Ergebnisse 10,8 km Männer (160 Starter): 1. Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) 2. Mark Weidler (TuS Heltersberg) 3. Thomas Wittwer (Teufelstisch Trail Runner) 4. Marcel Job (Landau Running Company) 5. Eric Konrath (Endurance Team Pirmasens) 6. Wolfgang Seibel (Hauenstein) 7. Jonas Janzer (1. FC Kaiserslautern) 8. Matthias Wagner (Laufteam Pirmasens) 9. Michi Weishaar (Landau Running Company) 10. Martin Marko (Eiscafé Winter Hauenstein) 11. Amos Brennecke (LSG Karlsruhe) 12. Philipp Adam (Landau Running Company) 13. Matthias Drabold (LC Haßloch) 14. Jürgen Binder (TuS Heltersberg) 15. Dominik Memmer (Eiscafé Winter Hauenstein) 16. Sascha Luckow (TuS Erfweiler) 17. Klaus Hirschinger (TuS Erfweiler) 18. Frank Wieg (TV Bad Bergzabern) 19. Stefan Hartmann (TV Bad Bergzabern) 20. Georg Frank (TuS Heltersberg) 10,8 km Frauen (49 Starterinnen): 1. Janika Christmann (1. FC Kaiserslautern) 55:49 Minuten 2. Verena Becker (Endurance Team Pirmasens) 3. Pia Winkelblech (Landau Running Company) 4. Regina Rieger (Landau Running Company) 5. Christina Ahlers (SG Pfinztal) 6. Iris Stern (Landau Running Company) 7. Jutta Bendel (TuS Heltersberg) 8. Evelien de Weert (Tortletos) 9. Petra Becker (LG Muli) 10. Rosemarie Rzehak-Rohden (TSG K’lautern) 6 km Männer (29 Starter): 1. Linus Schmid (MTG Mannheim) 2. Marco Foland (SV Hinterweidenthal) 3. Lukas Werner (SV Hinterweidenthal) 4. Paul Ackermann (LSG Saarbrücken Sulzbachtal) 5. Florian Ringhof (SV Hinterweidenthal) 6. Hendrik Köhler (SG Bruchweiler) 7. Julius Fess (SV Hinterweidenthal) 8. Pascal Burkhart (SG Bruchweiler) 9. André Wünstel (SLS Running Team) 10. Edmund Zwick (VR Bank Südl. Weinstr. Wasgau) 40:42 6 km Frauen (14 Starterinnen): 1. Jule Stuppi (SG Bruchweiler) 2. Emily Burkhart (SV Birkweiler) 3. Ursula Keller 4. Esther Kunz 5. Annika Kuntz 2000-m-Jugendlauf (24 Starter): 1. Finn Fath (Jahrgang 2003/SLS Team) 2. Jakob Jahn (Jg. 2004/PSV Pirmasens) 3. Paul Ackermann (Jg. 2006/LSG Saarbrücken-Sulzb.) 9:12 4. Moritz Götten (Jg. 2007/ASV Landau) 5. Leon Flory (Jg. 2005/Laufteam Felsenland) 400-m-Bambinilauf (15 Starter): 1. Jonas Jahn (Jg. 2007/PSV Pirmasens) 2. Robin Goetzmann (Jg. 2008/LRC) 3. Sylas Goetzmann (Jg. 2012/LRC) 4. Toni Hirschinger (Jg. 2010) 5. Dayana Käfer (Jg. 2011/TuS Heltersberg)