Pirmasens Schuhe, auch geeignet zum Laufen

Paloma Wich (links) und Eva Tremmel gewannen den ersten und dritten Preis beim Crazy Shoe Award; hinten Oberbürgermeister Michae
Paloma Wich (links) und Eva Tremmel gewannen den ersten und dritten Preis beim Crazy Shoe Award; hinten Oberbürgermeister Michael Zwick und BBS-Schulleiter Jörg Altpeter.

„Einmal im Jahr muss man doch verrückt sein dürfen!“ Schuhtechnik-Fachlehrer Martin Thoretz brachte am Montag auf den Punkt, was hinter der Idee der „Crazy Shoes“ steckt, die die Schuhfachschule seit nunmehr 15 Jahren als kreatives Schmankerl während der Ausbildung anbietet. Doch die atemberaubenden Ideen bleiben nicht etwa im Kämmerlein der Schuhfachschule verborgen, vielmehr schickt seit zehn Jahren die Schule immer wieder Teilnehmer zu dem in Wien veranstalteten Wettbewerb „Crazy Shoe Award“. Und hat dort schon fast ein Abonnement auf Erfolge, denn auch in diesem Jahr konnten zwei Frauen wieder ordentlich abräumen. Dass man darin tatsächlich laufen kann, ist kaum zu glauben, sieht man die „Harley-Davidson-Schuhe“ der 25-jährigen Paloma Wich aus Schopfheim in Baden-Württemberg: Zwei handgeschmiedete Räder tragen eine orangefarbene Stiefelette mit schwarzen Fransen, das honorierte die Jury mit Platz 1 und 1500 Euro. Mit ihrer Körpergröße von 1,60 Meter erreicht die gelernte Schuhmacherin die Pedale einer Harley nicht und entwarf den Schuh, um trotzdem ihrer Biker-Leidenschaft frönen zu können. Den dritten Preis gab es für das Modell „Peacock“ von Eva Tremmel. Die 22-Jährige aus dem bayerischen Neubeuern überzeugte mit einem farbenfrohen Pfauenschuh aus seidigem Synthetikmaterial und echten Pfauenfedern. Der von der Landesinnung Wien der Schuhmacher verliehene Crazy Shoe Award verzeichnet alljährlich rege Beteiligung, 31 Einreichungen gab es in diesem Jahr. Lediglich die 15 besten wurden nach Wien eingeladen, wo sie einer Prominenten-Jury ihre Kreationen auf dem Laufsteg präsentierten. Die besten 15 Exemplare des Wettbewerbes sind ein Jahr lang im Wiener Schuhmuseum zu sehen. Sowohl BBS-Leiter Jörg Altpeter als auch Oberbürgermeister Markus Zwick zeigten sich stolz, mit diesen Erfolgen Pirmasens positiv nach außen repräsentiert zu sehen. „Dass die Gewinnerinnen aus Baden-Württemberg und Bayern an unsere Schule gekommen sind, unterstreicht einmal mehr, welches Renommee die Weiterbildung von Schuhfachkräften hier bei uns weit über die Grenzen hinaus hat, gerade auch angesichts unserer internationalen Schüler“, sagte Altpeter. Was das Wissen und Können rund um den Schuh angeht, habe die Schuhstadt Pirmasens ganz offensichtlich nach wie vor eine enorm große Anziehungskraft. „Die Deutsche Schuhfachschule hat sich einmal mehr um den guten Ruf unserer Stadt als internationale Schuhhochburg verdient gemacht. Die originellsten Schuhe Europas kommen aus Pirmasens“, freute sich Oberbürgermeister Markus Zwick über die Auszeichnung.

x