Rheinpfalz Schausteller fürchten Ebbe in der Kasse

Es wird in diesem Jahr keine gemeinsame Kerwe der Ortsteile Waldfischbach und Burgalben in den Bruchwiesen geben. Wie berichtet, hatte das seit Jahren mit Problemen kämpfende Fest auf wackligen Füßen gestanden. Die Schausteller haben nun mitgeteilt, dass sie am vorgesehenen Wochenende 15./16. Juni keine Fahr- und Unterhaltungsgeschäfte stellen. Darüber informierte der Beigeordnete Roland Schumm (CDU) den Haupt- und Finanzausschuss.

Schumm machte deutlich, dass er die Kerwe nicht absage, das könne nur der Gemeinderat. Aber egal, ob formal abgesagt werde oder nicht, es werde keine Kerwe geben, weil die Schausteller abschließend erklärt haben, die Veranstaltung nicht zu bestücken. Da die Schausteller sehr gut vernetzt seien, bedeute das, dass definitiv keiner komme. Grund: Die Verdienstmöglichkeiten seien in der Vergangenheit gering gewesen, hatten die Schausteller schon bei einer Sitzung im Februar erklärt. Wie die Einnahmesituation verbessert werden könne, war damals ein Thema gewesen, zu dem sich Schumm, Vereinsvertreter und die Schausteller Gedanken gemacht hatten. Nach der Sitzung hatte bereits, wie berichtet, nur noch ein Hoffnungsfunke für einige verbliebene Kerwefreunde geglommen. Der ist nun erloschen. Die Schausteller sehen keine wirtschaftliche Perspektive. Zudem steht nun endgültig fest, dass Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern am 15. Juni bei der SG Waldfischbach/ Burgalben spielen wird und auf dem Sportplatz Waldfischbach über 1000 Gäste zur Saisonauftaktfeier erwartet werden. Das hatte sich schon im Februar bei der Sitzung angedeutet, „und damit ist klar, dass von diesen Gästen an diesem Tag niemand in die Bruchwiesen zur Kerwe geht“, erläuterte Schumm. Weitere Probleme, die die Wirtschaftlichkeit düster aussehen lassen, sind die zeitgleich stattfindende Freizeit des CVJM auf dem Jugendzeltplatz und die Tatsche, dass der SV Burgalben in diesem Jahr nicht das Spielfest, das sonntags immer ein Frequenzbringer für die Kerwe war, veranstalten kann. Dadurch fallen Bewirtungsmöglichkeiten rund um die Kerwe weg, weil die Vereine anderweitig gefordert sind. Es habe sich in den vergangenen Jahren ja gezeigt, dass die gemeinsame Kerwe nicht wirklich eine sinnvolle Geschichte war, erinnerte Ausschussmitglied Wolfgang Leidecker. Im Grunde sei das gemeinsame Fest der Ortsteile das Bruchwissefeschd. Über eine Verlegung des Festes auf den Kerwetermin oder eine Art zweites Bruchwissefeschd könnte nachgedacht werden. Da sei aber von Vereinsseite Initiative gefragt, war sich der Ausschuss einig. Die Aufsichtsbehörden würden es angesichts der düsteren Haushaltslage der Gemeinde sicher nicht gestatten, ein zweites Fest in irgendeiner Form zu organisieren, gab Bürgermeisterin Anna Silvia Henne (SPD) zu bedenken. Aus dem seit Jahrzehnten an der Burgalber Kerwe gefeierten Hähnchenfest im September hat sich mittlerweile – es geht um eine rein private Vereininitiative – eine kleine Kerwe entwickelt. Es sei sicher einem Verein in Waldfischbach unbenommen, eventuell zum früheren Kerwetermin im August etwas ähnliches zu entwickeln. Was die Zukunft der gemeinsamen Kerwe betrifft, seien sicher noch mal Gespräche erforderlich.

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