Rheinpfalz Raserei und chaotisches Parken beklagt

Auf der Hauptstraße: Gefährliche Situationen entstehen besonders dann, wenn die Grundschüler nach Schulende die stark befahrene
Auf der Hauptstraße: Gefährliche Situationen entstehen besonders dann, wenn die Grundschüler nach Schulende die stark befahrene Straße überqueren müssen, um zum Hort zu kommen.

Raser in Wohngebieten und Einfahrtsstraßen, gefährdete Kinder, chaotische Parkverhältnisse: Das beschäftigt Bürger in Fischbach.

Die Zuhörerzahl bei der Gemeinderatssitzung war am Mittwoch mit neun die höchste, die es bisher gab. Das Interesse am Thema war groß: Verkehrssicherheit und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Fast 45 Minuten brachten Bürger Anregungen und Beschwerden vor. Über vorbeijagende Autos mit Geschwindigkeiten in dreistelliger Höhe auf der „Autobahn“ am Friedhof klagte etwa ein Anwohner. Das gleiche werde an den beiden anderen Einfahrtsstraßen beobachtet, waren sich die Bürger einig. Raser in den Wohngebieten mit Tempo 30 und in der Hauptstraße seien keine Seltenheit und gefährdeten Anwohner und besonders im Bereich der Grundschule die Kinder, hier besonders die Hortkinder, die auf ihrem Weg in die Kita die Straße überqueren müssen. Chaotische und gefährliche Parksituationen an der Kindertagesstätte gingen so weit, dass Anwohner nicht mehr aus ihrer Einfahrt fahren könnten und der Kindergartenbus Hupkonzerte veranstalte, weil es auch für ihn kein Durchkommen gebe. Fahrradfahrer und Autos, die die Einbahnstraße an der Kindertagesstätte in die falsche Richtung befahren, seien ebenfalls an der Tagesordnung. Ein Zebrastreifen oder eine Bedarfsampel an der Schule wurde gefordert – „muss denn erst ein Kind überfahren werden, bevor hier etwas geändert werden kann?“ Doch nicht nur der Verkehr sorgt für Verdruss: Ein Anwohner klagte über Glaseinwurf in den Container mitten in der Nacht. Eine Bürgerin monierte den Abfall in der Sauer und regte eine Reinigungsaktion an, bei der sie sich beteiligen wolle. Ortsbürgermeister Michael Schreiber sagte zu, die Reinigungsaktion zu organisieren, Ehrenamtliche könnten sich dann beteiligen. Zum geforderten Zebrastreifen erläuterte Schreiber, dass man schon seit zehn Jahren versuche, an der Grundschule einen Zebrastreifen zu erhalten – „die Genehmigung wird aber mit der Begründung verweigert, dass das Verkehrsaufkommen zu niedrig sei“. Er informierte, dass der Rat bereits vermehrte Geschwindigkeitskontrollen, auch in den Tempo 30-Zonen, bei der Polizei beantragt habe und diese auch durchgeführt werden – „nur wann die kommen, kann ich natürlich nicht sagen“, so der Ortschef. Für die Friedhofstraße wurden Überlegungen angestellt, den Verkehr durch eingezeichnete Parkflächen oder durch provisorische Bauwerke zu verlangsamen. Der Bürgermeister sagte zu, diese Möglichkeiten mit dem Kreis, der für die Straße zuständig sei, zu prüfen. An der Friedhofstraße sei in naher Zukunft auch eine Dauermessung vorgesehen, um Anhaltspunkte über die Geschwindigkeiten zu erhalten. Beschlossen hat der Rat die Anschaffung von zwei Messtafeln in Höhe von rund 3000 Euro, mit Anzeige des Tempos und dazugehörigem Symbol. Diese sollen zunächst an der Friedhof- und Bitscher Straße die Autofahrer sensibilisieren.

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