Pirmasens Pirmasens: Waldhaus schließt nach Streit zwischen Verein und Pächter

Am 28. Oktober definitiv letztmals geöffnet: das Waldhaus „Drei Buchen“. Die Pächter Christian Eschmann (links) und Tim Reyes ge
Am 28. Oktober definitiv letztmals geöffnet: das Waldhaus »Drei Buchen«. Die Pächter Christian Eschmann (links) und Tim Reyes geben auf; hier mit Christiane Wettengel vom Waldhaus Hohe List.

Der Streit um das Waldhaus „Drei Buchen“ hat sich weiter hochgeschaukelt. Die Pächter und der Vereinsvorsitzende kommunizieren jetzt über die Anwälte. Es bleibt bei der vorläufigen Schließung zum Monatsende. Zum letzten Mal wird am 28. Oktober geöffnet.

Pächter und Vereinsvorsitzender liegen wegen diverser Mängel am Waldhaus des PWV „Drei Buchen“ im Streit. Der Pfälzerwald-Vereinsvorsitzende Dieter Walk kümmere sich nicht um die Behebung der Mängel, monieren die Pächter Christian Eschmann und Tim Reyes. Auflagen beim Brandschutz würden nicht eingehalten, durch das undichte Dach regne es ins Haus, es habe sich bereits Schimmel gebildet, listet Eschmann die Mängel auf. Walk hingegen bemängelt, dass die Pacht nicht pünktlich gezahlt worden sei.

"Hütte kränkelt seit Jahren"

„Der Verein hat über 10.000 Euro in 2018 in die Hütte gesteckt“, versichert Vorsitzender Walk, der sich gegen den Vorwurf verwahrt, das Waldhaus verkommen zu lassen. „Die Hütte kränkelt seit Jahren und mit der vielen Flickschusterei ist es nicht besser geworden“, erzählt Walk, der einzig eine Generalsanierung als Lösung ansieht. Die würde jedoch allein wegen des undichten Dachs über 20.000 Euro kosten. Walk will einen Sachverständigen das Haus unter die Lupe nehmen lassen, um verlässliche Fakten zu haben, wenn im Frühjahr die Jahreshauptversammlung des Vereins ansteht. „Dann sollen die Mitglieder entscheiden“, so Walk, der im übrigen bei den Vorstandswahlen nicht mehr als Vorsitzender antreten will. Sein Rückzug habe nichts mit dem aktuellen Streit mit den Pächtern zu tun. „Das ist schon lange bekannt, dass ich nach sechs Jahren aufhören werde. Ich werde jetzt 70 Jahre alt“, begründet Walk den Schritt. Zum Streit mit Eschmann und Reyes bemerkt Walk, dass die Kündigung zum 31. Oktober vom Verein nicht anerkannt werde. „Die müssen bis Ende des Jahres zahlen.“ Was Eschmann nicht tun wird. „Das zahlen wir nicht und das ziehen wir durch“, betont der Pächter. Walk müsse die ausstehende Pacht einklagen, aber damit habe er keine große Chance, schätzt Eschmann.

Eschmann und Reyes ziehen Schlussstrich

Auch nach einem Rückzug Walks vom Amt des Vorsitzenden wollen Eschmann und Reyes nicht wieder als Pächter einsteigen. Eschmann ist aus dem Verein ausgetreten. Reyes ist noch Mitglied. „Wir haben jetzt einen Schlussstrich gezogen. Das tut mir zwar im Herzen weh, aber es geht nicht mehr“, sagt Eschmann. Im Hauptverein des PWV sieht Hauptgeschäftsführer Bernd Wallner den Streit gelassen. „Das ist ein relativ normaler Vorgang bei einem Pächterwechsel. Wenn gekündigt wird, gibt es öfter Ärger.“ Was in Pirmasens jedoch auf den Facebook-Seiten des Waldhauses derzeit passiere, „befremdet uns schon“, betont Wallner, der grundsätzlich von den Qualitäten Walks als Vorsitzender überzeugt ist. „Herr Walk ist einer der besten und sorgfältigsten Ortsvorsitzenden, die wir haben“, sagt Wallner. Walk habe beim PWV „Drei Buchen“ hervorragende Arbeit geleistet und besitze das vollste Vertrauen beim Hauptverein. Wie es nach der Kündigung der jetzigen Pächter weitergehen wird, sei schwierig zu sagen, meint Wallner. „Drei Buchen“ sei eine Hütte, die nicht von den Besuchern angefahren werden könne und auch der Lieferverkehr sei nicht einfach. „Hütten, die angefahren werden können, haben keine Probleme. Bei den anderen ist es schwierig mit den Umsätzen“, so Wallners Beobachtung. PWV-Hauptgeschäftsführer Wallner zeigt sich aber zuversichtlich, wieder einen neuen Pächter für „Drei Buchen“ zu finden. „Es gibt viele Interessenten für Waldhäuser, die bei uns anrufen.“

x