Pirmasens Pirmasens: Ultra-Tec investiert in neuen Standort

Geschäftsführerin Laura Schneider am neuen Firmensitz in der Blocksbergstraße.
Geschäftsführerin Laura Schneider am neuen Firmensitz in der Blocksbergstraße.

Eiweißshakes und Nahrungsergänzungsmittel boomen – ein Trend, von dem das Pirmasenser Unternehmen Ultra-Tec profitiert. Weil die Nachfrage steigt, ist die Firma ins Neue Feld umgezogen, hat zwei Millionen Euro in den neuen Standort investiert. Das Areal in der Turnstraße soll verkauft werden.

Wer sich auspowert, braucht Energie, heißt es. Doch die Nahrungsergänzungsmittel, Proteine, Eiweißprodukte, Mineralien, Vitamine und Fitnessgetränke, die Ultra-Tec herstellt, sind längst nicht mehr nur bei Hochleistungssportlern gefragt. Laura Schneider, die zusammen mit Bruder Marc und Vater Horst Kunz die Geschäfte führt, sagt, es gebe auch bei Freizeitsportlern einen „Riesenhype“. „Die Nachfrage ist verrückt.“ Außerdem hat Ultra-Tec Diätmittelchen im Programm, die angeblich die Fettverbrennung anheizen, ebenso Energy-Drinks. Die Fitnesswelle hat die Nachfrage so angekurbelt, dass es in der Turnstraße zu eng geworden ist. Deshalb hat Ultra-Tec in der Blocksbergstraße 166a in einen Neubau investiert, in den die Produktion schon umgezogen ist. Ein 1000 Quadratmeter großes Lager soll noch in diesem Jahr folgen. Die studierte Betriebswirtin Schneider, die für die Rezepturen verantwortlich ist und dafür mit Labors und Lebensmittelchemikern zusammenarbeitet, könnte in die Werbung gehen. Wenn sie über den Nutzen von Eiweißshakes redet, beschleicht den unbedarften Verbraucher direkt das Gefühl, jahrelang etwas verpasst zu haben. Zumal sie beteuert, alle Produkte selbst auszuprobieren. Vor allem wegen des Geschmacks. „Wir machen Muster und testen sie so lange, bis es schmeckt.“ Gerade bei Energieshakes seien Aroma und die Süße zentral. Neues auszuprobieren findet sie spannend. Sie plane jetzt ein Proteinprodukt mit Schwarzwälderkirsch-Geschmack. Es habe sogar schon die Idee gegeben, einen Pizzashake auf den Markt zu bringen. 24 Millionen Kapseln und 18 Millionen Tabletten hat Ultra-Tec im Jahr 2017 hergestellt, zudem literweise Fitnessgetränke, mit denen auch Studios in der Region beliefert werden. „Wir mischen die hier und die kriegen sie dann in Zehn-Liter-Packungen“, erklärt Schneider und berichtet, dass das Gros - „etwas 80 Prozent der Produktion“ – für Großhändler in ganz Europa ist, die die Mittelchen dann unter eigenem Namen verkaufen, auch an Drogeriemärkte. Akquise dafür müsse Ultra-Tec nicht betreiben. „Wir sind bekannt. Die Firmen kümmern sich um die Logistik, wir machen hier alles andere, Entwicklung, Herstellung, Etikettierung.“ Manche Unternehmen kämen mit ihrer eigenen Rezeptur an. „Dann bauen wir danach etwas zusammen.“ Konkrete Zahlen will die 30-Jährige nicht nennen, betont aber, im Vergleich zum Vorjahr habe man das Geschäft um 30 Prozent steigern können, fürs laufende Geschäftsjahr erwarte sie ein weiteres Plus. Obwohl es viele Mitbewerber gebe, stehe Ultra-Tec sehr gut da. Das habe damit zu tun, dass sie für Kunden auch kleinere Chargen, beispielsweise Fitnessgetränke mit einem Spezialgeschmack, schnell produzieren können, für kleine Aufträge Handarbeit möglich sei. Natürlich werde viel in Technik investiert, zuletzt in eine Mischanlage, in die 900 Kilogramm Pulver reingehen. Einen eigenen Shop in Pirmasens plant die Firma nicht. Langfristig soll aber auch in der Blocksbergstraße - wie derzeit in der Turnstraße - ein Fabrikverkauf etabliert werden, „so wie die Schuhfirmen das auch machen“, sagt Schneider. Eiweißshakes werden Schneider zufolge momentan am meisten nachgefragt. „Die braucht jeder, entweder als Mahlzeitenersatz oder zur Erholung der Muskeln.“ Bei Senioren verhinderten sie, dass sich die Muskulatur zu schnell abbaue. Neue Ideen hat Schneider zur Genüge. „Ich würde gern mal Fitnessgetränke in der Dose anbieten“, erzählt sie. Dafür gebe es eine Nachfrage. Zudem sei die Veggie-Mode bei Ultra-Tec ein Thema. Spätestens in einem Jahr soll es nur noch Kapseln ganz ohne Gelatine geben. Außerdem arbeitet sie mehr und mehr mit natürlichen Farbstoffen, beispielsweise mit Rote-Beete-Pulver.

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