Pirmasens Pirmasens: Transplantation von Stammzellen wieder verschoben

Nicole Forst (rechts) mit ihrer Schwester Livia.
Nicole Forst (rechts) mit ihrer Schwester Livia.

Die vierjährige Nicole Forst, die an Leukämie erkrankt ist, befindet sich erneut in der Uniklinik in Freiburg. Die geplante Stammzellentransplantation konnte aber nicht stattfinden. Jetzt setzen die Ärzte auf eine Alternativbehandlung. Die Eltern hoffen weiter.

Die für Ende März geplante Stammzellentransplantation für die vierjährige Nicole Forst musste erneut abgesagt werden, weil das an Leukämie erkrankte Mädchen wieder Krebszellen im Körper hat. Bei der Voruntersuchung im Universitätsklinikum Homburg, wo das Blutbild mikroskopisch kontrolliert wurde, waren Krebszellen nicht wahrnehmbar. Bei der Untersuchung des Knochenmarks in Freiburg – das Knochenmark wurde in das Onkologische Zentrum Campus Kiel geschickt – wurden aber nicht nur Krebszellen, sondern auch wieder das aggressive Philadelphia-Chromosom festgestellt.

"Es ist frustrierend"

„Es ist frustrierend, dass die Stammzellentransplantation schon wieder abgesagt worden ist“, sagt Daniel Forst, der Vater von Nicole. Wie mehrfach berichtet, hatte für die kleine Patientin eine Typisierungsaktion an der Landgraf-Ludwig-Realschule stattgefunden, auch die Regenbogen-Kinderhilfe hatte sich mit einer Spendenaktion engagiert, um die Familie zu unterstützen (wir berichteten zuletzt am 20. Dezember). Gemeinsam mit seiner Frau Anna sowie Nicole und ihrer Schwester Livia (2) war der Familienvater vergangene Woche nach Freiburg gefahren, weil Nicole dort endlich der Stammzellentransplantation unterzogen werden sollte, die eigentlich schon vor einem Jahr anstand. Die Eltern waren voller Hoffnung, wurde doch entdeckt, dass Nicoles kleine Schwester Livia ihr genetischer Zwilling ist und Kochenmark spenden kann.

Wieder Krebszellen im Blut

Doch dann kam die Hiobsbotschaft: Nicole hat wieder Krebszellen im Blut. „Der Befund ist noch schlechter als das letzte Mal“, erzählt Daniel Forst niedergeschlagen. Er vermutet, dass die Chemotherapie nicht angeschlagen hat, weil Nicole zu zart und schwach war, den Vier-Tages-Rhythmus von Chemo und Erholung durchzustehen. „Sie hat nicht so viel Chemo bekommen, wie sie sollte“, erzählt er weiter. Weil Nicoles Knochenmark zu langsam arbeite. Die Ärzte wollen nun eine Alternativbehandlung mit Immunglobulinen beginnen, um das Immunsystem von Nicole zu stärken. 28 Tage lang werden ihr diese seit gestern durch eine Infusion verabreicht. Die Immunglobuline sind künstlich hergestellte Antikörper, die die Tumorzellen angreifen und das Immunsystem aktivieren. Allerdings gehört die Therapie nicht zum Standardprogramm.

Bangen um Kostenübernahme

Die Eltern bangen deshalb, weil die Krankenkasse noch nicht zugesagt hat, die Kosten der Behandlung zu übernehmen. Zudem könne diese schlimme Nebenwirkungen haben, sagt der Vater. „Ihr Zustand kann sich weiter verschlechtern, die Venen können platzen“, gibt Forst das weiter, was die Ärzte gesagt haben sollen. Nicole geht es zum Glück den Umständen entsprechend gut. Nur nachts habe sie Schmerzen, weswegen sie schon um Vier oder halb Fünf wach werde. Unterkriegen lasse sich die Kleine nicht, erzählt der Vater: „Für Nicole ist hier alles neu, deswegen will sie alles erkunden.“ Alles bleibt in der Schwebe. Erneut mussten die Forsts gestern den Geburtstag von Livia im Krankenhaus feiern. Wie vor einem Jahr. Aber das sei nicht so schlimm, meint Forst, wichtig sei, dass Nicole geholfen werde. Die Eltern können nur hoffen und warten.

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