Pirmasens Pirmasens: Millionenschaden bei Müller
Der Schaden durch den Brand eines Müllcontainers in der Fußgängerzone in der Nacht vom 6. auf den 7. März geht in die Millionen. Im Müller-Drogeriemarkt muss die komplette Ware entsorgt werden, die durch den Rauch kontaminiert worden ist. Alles wird leergeräumt. Müller wird voraussichtlich erst am 26. März wieder öffnen. Die Kik-Filiale hingegen ist seit Tagen wieder in Betrieb.
„Es wurde alles kontaminiert durch Rauch und Ruß“, erklärte gestern Fabrizio D’Ascenzo, Verkaufsleiter bei Müller für Süddeutschland, beim Rundgang durch die Filiale in der Hauptstraße. Rund 100 eigene Mitarbeiter sowie Beschäftigte eines Brandsanierers waren mit dem Ausräumen der Regale und vor allem mit Putzen beschäftigt. Auf jedem Artikel habe sich in der Brandnacht ein Rußfilm niedergelassen, schildert D’Ascenzo den Schaden. Der Rauch sei an der Seite in die Müller-Filiale eingedrungen und habe sich auf beiden Etagen ausgebreitet. 150.000 Artikel, vom Hundeleckerli über Kosmetika bis zu Spielsachen, werden großteils weggeworfen. Nur ein Teil der Ware könne an einen Wiederverwerter verkauft werden, schätzt der Verkaufsleiter. Der Wiederverwerter versucht die Ware dann als „Sonderposten“ in Märkten wie Thomas Phillips oder Fundgrube noch zu vermarkten. Gerade bei Spielwaren oder Kosmetika sei dies aber nicht möglich, meint D’Ascenzo. „Bei Spielsachen geht das gar nicht.“ Entsprechende chemische Gutachten würden gerade erstellt, um zu ermitteln, was von der Ware noch über einen Wiederverwerter weiterverkauft werden kann.
Zum Schaden kommen weitere Kosten
Zu dem Schaden durch die unverkäufliche Ware kommen die Kosten für die Reinigung des Marktes. 35 Mitarbeiter des Brandsanierers Polygonvatro sind in der Müller-Filiale mit dem Putzen der Regale, Böden, Decken und Wände beschäftigt, die bis in jede Ritze wieder sauber werden müssen. Dazu kommen die Mitarbeiter von Müller selbst, die von 20 Kollegen aus anderen Filialen in der Umgebung unterstützt werden, wie D’Ascenzo erläutert. Was momentan jedoch schwierig sei, wegen dem auch bei Müller hohen Krankenstand durch die Grippe. Außerdem müsse die komplette Elektrik überprüft werden, Aufzug und Rolltreppen müssten kontrolliert werden, die Deckenkonstruktion werde geöffnet und gesäubert und die Klimaanlage saniert, zählt der Müller-Verkaufsleiter weitere anfallende Arbeiten auf.
Sortiment wird punktuell umgestellt
Den Schaden zahlt momentan die Versicherung von Müller und ein Teil die Versicherung des Hausbesitzers. „Unsere Versicherung hat toll reagiert“, lobte gestern D’Ascenzo in Richtung des Axa-Versicherungskonzerns. Eventuell werde noch der Brandstifter gefunden, der dann haftbar gemacht werde. „Wenn da was zu holen ist.“ Den entgangenen Umsatz konnte D’Ascenzo gestern nicht beziffern. „Wir sind mitten im Ostergeschäft“, klagte der Verkaufsleiter. Den verkaufsoffenen Sonntag am 25. März werde Müller ebenfalls nicht bestreiten können. Der Drogeriemarkt werde wohl erst am Folgetag wieder öffnen. Dann sei aber eine Prozente-Aktion vorgesehen, um die Kunden anzulocken. Außerdem wolle Müller das Ausräumen nutzen und punktuell das Sortiment umstellen. „Wir werden mehr Naturkosmetik bekommen“, nennt D’Ascenzo ein Beispiel. Ein Teil der Regale werde ebenfalls erneuert.
Kik: Keine Ware kontaminiert
Im benachbarten Kik-Markt sei keine Ware kontaminiert und ausgetauscht worden, teilte Katharina Mareike Jonas von der Unternehmenskommunikation von Kik gestern mit. Ein Gutachter sei vor Ort gewesen und habe alles als unbedenklich klassifiziert. Im hinteren Bereich des Ladens seien durch den Brand zwei Scheiben zerborsten, die der Vermieter reparieren musste. Ansonsten wurde bei Kik nur durchgelüftet. Die Ware sei in keiner Weise beschädigt worden, versicherte Katharina Mareike Jonas.
