Pirmasens Pirmasens: Kein Geld für die Protagonisten der RTL-II-Doku

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Auch am Winzler Tor wurde gedreht.

Noch vier Mal schlafen, dann strahlt RTL II seine Sozial-Reportage aus dem Winzler Viertel aus. Der erste Teil der dreiteiligen Serie beginnt am Dienstag um 20.15 Uhr. Der Münchner Privatsender hat auf Anfrage weitere Details mitgeteilt.

Die erste Folge von „Hartz und herzlich – Das Winzler Viertel von Pirmasens“ dauert demzufolge rund 90 Minuten, zuzüglich Werbeunterbrechungen. Der Sender spricht von einer „aufwendigen Produktion“.

Vier Monate Produktionsphase

Dazu gehörten eine mehrmonatige Recherchephase sowie eine darauf aufbauende, viermonatige Produktionsphase. „Während beider Phasen leben die Teams der Produktionsfirma vor Ort“, erläutert ein Sendersprecher. Die gezeigten Anwohner kämen in den Episoden frei zu Wort. Die Protagonisten erhalten keine Aufwandsentschädigung, sagt der Sendersprecher. Er verweist darauf, dass die Sendereihe „Hartz und herzlich“ seit 2016 fester Bestandteil des Programms von RTL II sei. Das Format beschäftige sich deutschlandweit mit Orten, Bezirken oder Stadtvierteln und lasse die dortigen Anwohner zu Wort kommen. Warum hat sich RTL II für Pirmasens entschieden? Dazu sagt der Sendersprecher: „Hartz und herzlich ist eine Reportage, die sich um ein authentisches Abbild der Realität in sozial schwachen Regionen bemüht. Pirmasens wies im Jahresdurchschnitt 2018 eine Arbeitslosenquote insgesamt von 11,6 Prozent aus. Mit 31,3 Verbraucherinsolvenzen je 10.000 Einwohner wies die Stadt für 2018 den relativen Höchstwert in Rheinland-Pfalz aus.“ Pirmasens stehe damit beispielhaft für viele Orte in Deutschland mit ähnlichen Problemen.

Großes Zuschauerinteresse

Der Sprecher erklärt, dass das „Porträt der Protagonisten auf Augenhöhe“ auf ein „immenses Zuschauerinteresse“ stoße. Der Sender vertritt die Auffassung, dass dies die Relevanz der dargestellten Themen unterstreiche. Für Fernsehleute, zumal bei Privatsendern, ist entscheidend, wie viele Zuschauer eine Sendung verfolgen. In der Spitze habe „Hartz und herzlich“ in der Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen bis zu 14,4 Prozent Marktanteil erreicht, so der Sendersprecher weiter. Pirmasens steht immer wieder im Fokus überregionaler Medien. Für Diskussionen sorgte 2017 ein Beitrag von Spiegel TV. Die Filmemacher bedienten damals fast ausschließlich negative Klischees, die mit Pirmasens verbunden werden. Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) ist wenig erfreut über die neue Sendereihe. Gegenüber der RHEINPFALZ hatte er betont, er hoffe, dass die Filme nicht wieder ein „Zerrbild der Pirmasenser Verhältnisse“ zeigen.

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