Pirmasens Pirmasens: Horeb-Turnhalle steht vorm Abriss

Stimmt die Denkmalschutzbehörde zu, wird die abgebrannte Turnhalle der Horebschule abgerissen.
Stimmt die Denkmalschutzbehörde zu, wird die abgebrannte Turnhalle der Horebschule abgerissen.

Wegen „wirtschaftlicher Unzumutbarkeit“ wird die abgebrannte Turnhalle der Horebschule nicht mehr aufgebaut, sondern abgerissen. Einem entsprechenden Vorschlag der Stadtverwaltung, vorgetragen vom Beigeordneten Michael Schieler, hat der Stadtrat gestern zugestimmt. Die Denkmalschutzbehörde muss dem Aus für die Horeb-Turnhalle aber noch zustimmen.

Allerdings steht die Entscheidung noch unter einem Vorbehalt: Die Denkmalschutzbehörde in Mainz muss zustimmen, erst dann darf die Ruine abgerissen werden. Auch deshalb „haben wir uns den Abriss nicht leicht gemacht“, begründete Oberbürgermeister Bernhard Matheis gestern das lange Verfahren seit dem Brand der Horeb-Turnhalle im November 2012 bis zur gestrigen Ratsentscheidung. Hinzu kam, dass es „längere Zeit gedauert hat, bis wir mit der Versicherung einig waren“, ergänzte Schieler. Über die Jahre hätten sich die Kosten für den denkmalgerechten Wiederaufbau der Turnhalle auf rund 1,7 Millionen Euro (Stand Juni 2017) erhöht, blickte Schieler zurück. Vor diesem Hintergrund hatte der Stadtrat im Juni 2017 entschieden, nach weiteren und kostengünstigeren Alternativen zu suchen. Die Errichtung einer Mensa hätte ebenfalls rund 1,7 Millionen Euro gekostet, der Umbau der Turnhalle zu einer überdachten Pausenhalle war mit rund 700.000 Euro veranschlagt, informierte Schieler.

Freifläche als Pausenhof nutzen

Beide Varianten seien „wirtschaftlich nicht zumutbar“, argumentierte der Beigeordnete. Die Mensa beispielsweise sei für wesentlich weniger Geld in einem modernen Container zu bekommen. Deshalb empfahl Schieler dem Stadtrat den Abriss der Brandruine. Aufgrund des bevorstehenden Umzugs der Landgraf-Ludwig-Realschule plus von der Alleestraße in das Schulgebäude am Horeb sei der Abriss auch von beiden Schulleitungen „dringend gewünscht“, da die Außenfläche als Pausenhof wie als Freifläche benötigt werde. Damit erhalte man auch die Möglichkeit, bei der weiteren Planung des Schulgebäudes auf dem Horeb auf eventuell steigende Schülerzahlen zu reagieren, sagte Schieler. Schieler wie Matheis beschäftigt trotz der Abrissentscheidung das Thema Denkmalschutz. „Wir machen uns das nicht einfach“, sagte Schieler und verwies darauf, dass die Stadt in der Vergangenheit bereits über 50 Millionen Euro in den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude investiert habe und aktuell auch bei der Sanierung der Landgraf-Ludwig-Realschule in der Alleestraße dem Denkmalschutz den Vorrang gebe vor einem Neubau auf der grünen Wiese. Hätte die Stadtverwaltung bei der Entscheidung über die Horeb-Turnhalle „aus der Hüfte geschossen“, also einem schnellen Abriss das Wort geredet, hätte die Denkmalschutzbehörde womöglich ihr Veto eingelegt, ergänzte OB Matheis. SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Tilly begrüßte gestern die Entscheidung, „nach über fünf Jahren“ die Brandruine abzureißen, fragte aber auch, warum das so lange gedauert habe. Als Ausweichquartiere für die Horebschüler stehen, das ergab eine Nachfrage Tillys, die Wasgauhalle, die MTV-Halle und zukünftig die geplante TVP-Halle zur Verfügung.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x