Pirmasens Pirmasens: Boutique „Mode by Dorette“ wird 25 Jahre

Seit 25 Jahren eine Institution in der Stadt: die Boutique „Mode by Dorette“. Im Bild links Dorette Wilhelm mit ihrer Tochter Cl
Seit 25 Jahren eine Institution in der Stadt: die Boutique »Mode by Dorette«. Im Bild links Dorette Wilhelm mit ihrer Tochter Claudia.

Mode anbieten, die anders ist als das, was es sonst gibt. Das war das Credo von Dorette Wilhelm, als sie vor 25 Jahren ihren Laden aufgemacht hat.

Mittlerweile ist die Boutique „Mode by Dorette“ in der Landauer Straße eine Institution, die Kundinnen kommen sogar aus Saarbrücken und Frankfurt. Verkauft werden exklusive Marken. „Ich kaufe ein, was es nicht überall gibt“, beschreibt Dorette, wie sie ihre Kundinnen nennen, ihr Erfolgsrezept. Tochter Claudia Wilhelm-Saeed, die seit 15 Jahren mit der Mutter in der Landauer Straße 2 Regie führt, sagt: „Die Mutti war immer besonders mutig, sie möchte die Frauen anders anziehen.“

Auch Lea Linster ist Kundin

Die beiden verstehen sich. „Wir haben den gemeinsamen Blick auf die Frauen und den gleichen Griff, wenn es um die Auswahl der Kollektionen geht“, sagt die Jüngere, für die die Mutter eine gute Freundin ist. Auf Messen fahren sie gemeinsam. Eingekauft wird in Paris, Düsseldorf, München, teilweise direkt in den Showrooms berühmter Designer wie Issey Miyake. Klar gehe hochwertige Mode in Pirmasens, betonen die beiden unisono. Schließlich gebe es hier viele Frauen, die in der Welt unterwegs seien. Und längst gebe es Anhängerinnen von außerhalb, die übers Internet oder Messen auf Dorette aufmerksam geworden sind und sich deshalb in Pirmasens einkleiden lassen. Auch die Luxemburger Sterneköchin Lea Linster kaufe in Pirmasens ein. „Wir verschicken sogar Pakete“, erzählt die Firmenchefin, die betont, schon beim Einkauf den Stil einzelner Kundinnen im Kopf zu haben.

Boutique dient auch als Treffpunkt

Die kleine Boutique ist auch Treffpunkt. „Wir haben Kundinnen, die kommen fast täglich auf einen Espresso vorbei“, erzählt sie. Sie genieße den Trubel. Und sie mag es, wenn die Leute quasi halb im Schaufenster sitzen, wo ein paar Kissen liegen. Dort schauen sie denen zu, die kaufen oder sich beraten lassen, da werden auch Neuigkeiten ausgetauscht. „Und ich liebe den Laden, der gerade mal 80 Quadratmeter groß ist, noch wie vor 25 Jahren“, sagt die Boutiquebesitzerin. Sie habe gar nichts verändert seitdem. Nach wie vor gibt es zwei große Spiegel zwischen den Kleiderstangen, der Fußboden knarrt, stets ist aufwendig dekoriert. Neu ist nur ein kleiner Lagerverkauf. Vorbild für das Eckgeschäft sind für die Pirmasenserin nach wie vor Läden in Paris. Die Lage abseits der Fußgängerzone mag sie ebenfalls wie eh und je. „Ich wollte nie mitten rein.“ Außerdem schätzten die Pirmasenser es, mit dem Auto vorfahren zu können. Wobei sich durch den neuen Edeka-Markt, den der Unternehmer Manfred Schenk gegenüber hochzieht, einiges ändern könnte. „Wir könnten zum ersten Mal im Leben Laufkundschaft bekommen“, freut sich Dorette Wilhelm, die auf ihre Heimatstadt nichts kommen lässt. Sie habe nie zu denen gehört, die schimpfen. Wer sich Mühe gebe, habe überall Erfolg.

Mittlerweile dürfen die Farben knalliger sein

Das Duo arbeitet mit drei Aushilfen, seit Jahren. Konstanz wird in jeder Hinsicht großgeschrieben. Außer bei den Farben. Am Anfang hingen nur Schwarz, Weiß und Beige da, mittlerweile darf es auch mal knalliger sein. Bei den Marken legen Mutter und Tochter nach wie vor Wert auf Exklusivität und bevorzugen deutsche Designer. Sie suchen nach Stücken, die modern und zeitgemäß sind und es schaffen, die Individualität jener Frauen zu unterstreichen, die die Mode von Dorothee Schumacher, Minx, Rundholz und Plein Sud tragen. Viele Kundinnen kommen aus Pirmasens und dem Umland. „Die wollen nicht anonym shoppen, sondern lassen sich gern etwas zeigen“, erzählt Claudia Wilhelm-Saeed. Mode soll Spaß machen, sie sei wie eine zweite Haut. Woher sie den Modefaible hat? Dorette Wilhelm schiebt die Leidenschaft auf den Vater. Der sei Gastronom gewesen, habe das Waldschlössl geführt. „Er war immer modisch gekleidet und hat Wert auf tolle Stoffe gelegt.“

Auch Pirmasenser Schuhe im Angebot

Viele auswärtige Besucherinnen verknüpften die Fahrt zum Lagerverkauf der Schuhoutlets mit einem Besuch bei Dorette, erzählen die Einzelhändlerinnen. Beim Thema Schuh ist vor allem die Jüngere in ihrem Element. „Wenn man Frequenz in die Fußgängerzone bringen will, sollte man dort auch Pirmasenser Schuhe anbieten“, meint sie.

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