Pfalz Pfälzer Banken verlangen Negativzinsen auf hohe Guthaben

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Der Negativzins trifft nun auch Kunden von Pfälzer Banken. Fünf von 23 der hiesigen Kreditinstitute berechnen ein solches sogenanntes Verwahrentgelt auf hohe, täglich fällige Guthaben. Bei drei weiteren Häusern gibt es entsprechende Pläne. Privatkunden bleiben aber bislang davon verschont. Betroffen sind ausschließlich Unternehmens- und sogenannte institutionelle Kunden, wie beispielsweise Kommunen, Verbände und Stiftungen ab Guthaben von meist mehr als 1 Million Euro. Das ergab eine aktuelle Rundfrage bei allen Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken mit Sitz in der Pfalz sowie der VR-Bank Rhein-Neckar in Mannheim, die über eine Anzahl von Filialen in Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis verfügt. Bereits seit Februar verlangen die Kreissparkasse Kaiserslautern und die Sparkasse Germersheim-Kandel nach eigenen Angaben ein Verwahrentgelt von 0,4 Prozent pro Jahr. Die Volksbank Kaiserslautern kündigte an, in einzelnen Fällen bis zu 0,3 Prozent Negativzinsen zu berechnen. Seit dem 1. April verlangt die Sparkasse Südlichen Weinstraße ein Verwahrentgelt, am 18. April will die Sparkasse Vorderpfalz nachziehen. Beide Institute verlangen 0,4 Prozent pro Jahr. Die VR-Bank Südpfalz in Landau berechnet seit Anfang März 0,35 Prozent Strafzins. "Seit Kurzem" berechnet auch die Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer "unter bestimmten Bedingungen" einen Negativzins von 0,15 bis 0,4 Prozent. Die Einführung eines Verwahrentgelts noch in diesem Jahr hat die VR-Bank Rhein-Neckar mit Sitz in Mannheim angekündigt. Der Hintergrund: Seit Juni 2014 verlangt die EZB von Kreditinstituten, die ihre Einlagen über Nacht bei Ihr parken, einen Strafzins. Der liegt seit über einem Jahr bei 0,40 Prozent pro Jahr. Derzeit ist kein Ende dieser Negativzinspolitik absehbar. Immer mehr Banken gehen deshalb dazu über, diese Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.

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