Pirmasens „Perfektion ist so individuell wie ein Fingerabdruck“

Nicole Jäger erwartet in der Congresshalle ihre Gäste.
Nicole Jäger erwartet in der Congresshalle ihre Gäste.

Die Bestsellerautorin und Comedienne Nicole Jäger wendet sich mit ihrem zweiten Stand-up-Programm „Nicht direkt perfekt“ an Männer und Frauen gleichermaßen. Am Donnerstag, 15. November, 20 Uhr, gibt sie die absurden Facetten der Weiblichkeit in der Saarbrücken Congresshalle zum Besten. Über ihr Programm sprach Jäger mit unserem Redakteur Christian Hanelt.

Worum geht es in Ihrem neuen Programm?

Es geht um Körpergefühl, es geht um Weiblichkeit und es geht um die Frage, warum verstehen Frauen sich selber und ihre Männer nicht und warum verstehen Männer ihre Frauen nicht. Also um die üblichen Probleme und all die Absurditäten, denen man sich als Frau so aussetzt. Es geht um das, was man alles tut, um sich besser zu fühlen, um besser auszusehen und es geht ganz viel um Sex. Und um all das, was wir – Männlein wie Weiblein – im Alltag tun, was allerdings, näher betrachtet, vollkommen absurd ist. Ist das jetzt ein Comedy-Programm mit Informations- und Bildungsgehalt? Es ist ganz klassische Stand-up-Comedy, allerdings mit einer Message. Es gibt darin ja auch einige ernste Teile. Was können Männer daraus mitnehmen? Warum Frauen so sind, wie sie sind. Manchmal ist es, wenn man nicht im Körper einer Frau steckt, schon schwierig zu verstehen, warum Frauen manchmal so anstrengend sind – vor allem für uns selbst. Und da gibt es dann in der Show so einige Parts, wo ich sehe, wie sich die Männer zu ihren Frauen umdrehen und ihnen aufs Knie tätscheln und sagen „Siehst du, hör der Dicken mal gut zu, das sage ich dir ja auch immer“. Das ist so ein bisschen Bestätigung dessen, was man als Mann oder Freund seiner Frau oder Partnerin halt auch immer sagt: diese Beteuerung „ich liebe dich, egal wie du aussiehst“, und dass das wirklich auch so ist. Und zum anderen hilft es vielleicht auch zu verstehen, warum wir manchmal so ein bisschen komisch sind. Wie viele Männer kommen überhaupt in Ihre Vorstellungen? Es werden immer mehr. Am Anfang waren es tatsächlich viele Frauen, was ja auch klar ist, denn ich bin nun mal eine Frau. Dann geht man davon aus, ich bin eine dicke Frau, die Comedy für dicke Frauen macht. Was natürlich Quatsch ist. Nachdem es sich langsam herumspricht, dass das nicht so ist, werden es immer mehr Männer, sogar ganze Männergruppen. Es sind nicht mehr nur die armen, mitgeschleppten Ehegatten. Das Programm heißt „Nicht direkt perfekt“. Aber was ist für Sie perfekt – es kann ja nicht nur um Äußerlichkeiten gehen? Nee, absolut gar nicht. Ich glaube, Äußerlichkeiten können nicht perfekt sein. Perfektion ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Was ich perfekt finde, werden Sie nicht perfekt finden. Und ich glaube, dass Perfektion mit Optik nichts zu tun hat, sondern nur mit einem Gefühl. Wenn es überhaupt Perfektion gibt, dann ist es dieses Gefühl zu sagen, „dieser Abend ist perfekt“ oder „dieser Mensch ist für mich perfekt“. Ich glaube, das ist immer dann, wenn Liebe ins Spiel kommt und Emotion. Bei Dingen, die man sich nur ansieht, wird es schwierig, denn wenn man genauer hinsieht, findet man bestimmt etwas, was nicht passt. Wenn es Perfektion überhaupt gibt – und das stelle ich ja in meinem Programm infrage –, dann ist sie empfunden. Infos Für die Vorstellung gibt es noch einige Restkarten an der Abendkasse ab 19 Uhr für 32 Euro.

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