Pirmasens Patienten in Pirmasens sollen von Strahlentherapie profitieren

Die Pirmasenser Strahlentherapie soll eine der modernsten in ganz Deutschland sein und das komplette Spektrum der Strahlentherap
Die Pirmasenser Strahlentherapie soll eine der modernsten in ganz Deutschland sein und das komplette Spektrum der Strahlentherapie in der Krebsbehandlung abdecken.

Schon Mitte kommenden Jahres soll neben dem Krankenhaus die Strahlentherapie in Betrieb gehen. Am Montag starten die Bauarbeiten für das 15 Millionen Euro teure Projekt, das langfristig 30 neue Arbeitsplätze schaffen soll.

Investor Markus de Rossi freute sich am Freitag beim Spatenstich über die extrem schnelle Realisierung des Projekts. Nur zwölf Monate nach der ersten Präsentation im Pirmasenser Stadtrat seien alle Formalitäten vor dem Baubeginn erledigt worden. „Normalerweise dauert das mehrere Jahre“, meinte de Rossi und dankte den Verantwortlichen bei Stadtverwaltung und Krankenhaus für die Unterstützung. Realisiert wird das Projekt von der Owamed GmbH in Baden-Baden zusammen mit der Convestus GmbH in Karlsruhe. Beide Firmen führt de Rossi als Geschäftsführer. Owamed wird die kaufmännische Leitung der Strahlentherapiepraxis übernehmen und der Facharzt Adrian Staab die medizinische Federführung inne haben. In der gleichen Konstellation haben Staab und Owamed 2017 bereits eine ähnlich große Strahlentherapie-Praxis in Bad Kreuznach aufgebaut.

Größer geplant als nötig

Ab Montag wird ein zweistöckiges Gebäude neben der Notaufnahme des Krankenhauses gebaut. Ein Teil der Fläche wurde bereits gerodet. 2900 Quadratmeter groß ist das Gelände für das letztlich 1500 Quadratmeter Nutzfläche bietende Gebäude. „Wir haben extra größer geplant, als es für die Strahlentherapie eigentlich nötig wäre“, meinte de Rossi gestern. Geplant sei, weitere Ärzte in das Gebäude mit aufzunehmen. Ein weiterer Meilenstein für die positive Entwicklung von Pirmasens sei das Projekt, meinte gestern Bürgermeister Markus Zwick (CDU), der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats des Krankenhauses ist. Eine Lücke in der medizinischen Versorgung in der Region könne damit geschlossen werden, so Zwick. Und Krankenhaus-Geschäftsführer Martin Forster sieht in dem Projekt von Owamed und Convestus eine Bestätigung für die „höchste Kompetenz in der Krebsversorgung“, die das Pirmasenser Krankenhaus bieten könne. Mit dem neuen Medizinischen Versorgungszentrum Strahlentherapie direkt am Krankenhaus werde diese Kompetenz optimal ergänzt, so Forster.

Zweites Strahlentherapiezentrum

Der medizinische Leiter Adrian Staab, Jahrgang 1972, wird mit Pirmasens das zweite Strahlentherapiezentrum leiten. Studiert hat er in Mainz. Berufliche Erfahrung sammelte Staab unter anderem an den Universitätskliniken von Heidelberg, Mainz, Würzburg und Tübingen sowie in einem Strahlentherapie-Zentrum in Freiburg. Seit 2017 betreibt er das Strahlentherapie-Zentrum in Bad Kreuznach. Nach der Eröffnung in Pirmasens werde er die meiste Zeit hier sein, versicherte Staab gestern. Die Pirmasenser Strahlentherapie werde eine der modernsten in ganz Deutschland sein und das komplette Spektrum der Strahlentherapie in der Krebsbehandlung abdecken, so Staab. Bei den angewendeten Verfahren will Staab unter anderem die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) oder die Rapid-Arc-Technologie zum Einsatz bringen. Dazu kommen bildgestützte Radiotherapieverfahren. Behandelt werden ambulante und stationäre Patienten, die vom Krankenhaus direkt über die Straße in die Praxis kommen können. „Profiteure werden die Patienten sein“, meinte gestern Investor de Rossi. Bisher müssen Krebspatienten aus Pirmasens und Umgebung in rund 40 Kilometer entfernte Kliniken fahren für die jeweils nur wenige Sekunden dauernden Bestrahlungen. Umständliche Transporte und Wartezeiten werden laut de Rossi mit der neuen Praxis in Pirmasens entfallen. „Außerdem sind wir bei eventuellen Nebenwirkungen immer vor Ort präsent“, nennt Staab einen weiteren Vorteil.

Offene und freundliche Atmospäre geplant

Gebaut wird die Praxis in einer nach vorne offenen Bauweise, die laut Pablo Müller Camarena von der planenden ACE-Ingenieurconsult in Karlsruhe den Patienten ganz offen und freundlich empfangen soll. Im hinteren Bereich gebe es aber auch Rückzugsorte mit der nötigen Diskretion. Die reine Strahlentherapiepraxis werde rund 15 Arbeitsplätze schaffen, schätzt de Rossi. Wenn das Gebäude voll belegt ist, dürften es insgesamt 30 Arbeitsplätze sein.

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