Rheinpfalz Nadelöhr Biebermühler Straße wird ganz geschlossen

Die Einfahrt von der Biebermühler Straße in den Kreisel war gestern wegen Arbeiten am Kanal kurz halbseitig gesperrt. Das führte
Die Einfahrt von der Biebermühler Straße in den Kreisel war gestern wegen Arbeiten am Kanal kurz halbseitig gesperrt. Das führte bereits zu Staus und aufwendigeren Fahrmanövern im Begegnungsverkehr. Wenn in der Straße Kanal- und Wasseranschlüsse saniert werden, wird das nicht ohne mehrmonatige Vollsperrung zu bewerkstelligen sein.

In Thaleischweiler-Fröschen droht die monatelange Vollsperrung eines Nadelöhrs für den Verkehr: In der Biebermühler Straße sind Arbeiten an den Wasserver- und Abwasserentsorgungsleitungen unumgänglich.

Die Zahl der Rohrbrüche in diesem Jahr ist auf fünf gestiegen (Kosten 24.000 Euro). Dass der Hauptteil der Arbeiten voraussichtlich nur unter Vollsperrung der Straße erfolgen kann, war die schlechte Nachricht, die Martin Breitsch vom Ingenieurbüro Dilger dem Werksausschuss der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben bei der Sitzung am Mittwoch überbringen musste. Zunächst sei eine halbseitige Straßensperrung geplant worden, erläuterte Breitsch. So wäre die Zufahrt zu den Betrieben im Gewerbegebiet Ost – Tankstelle, Lebensmitteleinzelhandel, Restaurant, KFZ-Werkstatt und andere – möglich gewesen. Diese Idee habe sich als nicht umsetzbar erwiesen. Breitsch illustrierte das anschaulich: In der Straße und im Gehweg liegen unter anderem eine Tiefenwasserleitung, die den Anschluss ans Wasserwerk herstellt, die Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen, Telefon- und Stromkabel für die 61 Häuser in der 630 Meter langen Straße. Die gute Nachricht sei, dass die geplante Erneuerung der Wasser- und Abwasseranschlüsse sowie der Tiefenwasserleitung noch gemacht werden können, ohne alte Leitungen rausnehmen zu müssen. Die schlechte Nachricht sei, dass im Gehweg die neuen Hausanschlussleitungen hergestellt werden. Das sei nur unter Vollsperrung der Straße zu bewerkstelligen. „Wir haben geprüft, ob es anders möglich ist. Das wird nicht funktionieren“, erläuterte Breitsch. Beim Bau der Hausanschlüsse müsse die Straße zum Beispiel ständig gequert werden, das funktioniere mit Ampelregelung nicht. Das bestätigte Werkleiter Joachim Becker. Angesichts der hohen Zahl der Rohrbrüche merkte er an: „Wir sind ja schon Profis im Öffnen der Biebermühler Straße. Das ist eine Katastrophe dort zu arbeiten, wenn nur halbseitig gesperrt ist.“ Regele eine Ampel den Verkehr, stauten sich die Autos bis weit hinter die Kurve, das berge Gefahren. Wie berichtet, sorgen die Topographie – die Straße ist zwischen Berg und Schwarzbach eingeklemmt – und das hohe Verkehrsaufkommen – auch durch Schwerlastverkehr – für eine erhebliche Belastung der Leitungen. Den Kreisel am Ende der Biebermühler Straße passieren täglich über 6000 Fahrzeuge. Mehr als ein Drittel kommt oder fährt in die Biebermühler Straße erläuterte Bürgermeister Thomas Peifer. „Wir haben dort ein großes Problem“, fasste Peifer das Dilemma mit Blick auf die Bedeutung der Straße für den Verkehr zusammen. Die Wasserhaupt- und die Abwasserleitung in der Straße, die die am stärksten befahrene in der Verbandsgemeinde ist, sind bereits saniert. In die bestehenden Kanäle wurden mit Hilfe eines Schlauchs neue Kanäle eingebaut. Dieses Verfahren, das es unnötig macht, die Straße aufzureißen, kann bei den jetzt notwendigen Arbeiten nicht eingesetzt werden. Dass die Arbeiten notwendig und unumgänglich sind, darüber war sich der Ausschuss einig. Allein für diese notwendigen Arbeiten veranschlagt das Ingenieurbüro acht Monate Bauzeit. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Baufirma die Hausanschlüsse mit zwei Arbeitskolonnen baut, um Zeit zu sparen. Gehe man davon aus, dass eine Kolonne pro Tag einen der 61 Hausanschlüsse herstelle, verkürzt der Einsatz von zwei Kolonnen die Bauzeit um über einen Monat. Die Kosten für die Baumaßnahme schätzt das Ingenieurbüro auf 480.000 Euro (netto) für die Arbeiten im Wasserbereich und auf 350.000 Euro im Abwasserbereich. „Wenn wir die Arbeiten erledigt haben, hinterlassen wir ein Spinnennetz“, sagte Becker. Deshalb wurde mit dem Landesbetrieb Mobilität gesprochen, der im Zuge der Bauarbeiten die Straße gleich mit erneuern würde. Gelder sind bereits im kommenden Haushalt eingeplant. Was das für die Dauer der Sperrung der Straße bedeuten würde, lasse sich derzeit noch nicht sagen, soweit seien die Planungen noch nicht gediehen. Dass sich die Zeit der Vollsperrung verlängert ist aber absehbar. Die Ortsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen kommt mit ins Boot. Sie wird voraussichtlich die Gehwege erneuern. Im Ausbauprogramm wiederkehrende Beiträge seien zwar 2019 andere Maßnahmen vorgesehen, aber es wäre sinnvoll, die Gehwege mitzumachen. Da waren sich Peifer und der Ortsbeigeordnete Volker Keller (SPD) einig. Das muss aber erst der Rat entscheiden.

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