Pirmasens Musik von Glencolumbkille bis Bunacurry

Die Formation „Hill Of Tara“ besteht aus (von links) Marcus Apreck, Wolfgang Nagel, Simone Schumacher, Wolfgang Schumacher und K
Die Formation »Hill Of Tara« besteht aus (von links) Marcus Apreck, Wolfgang Nagel, Simone Schumacher, Wolfgang Schumacher und Karl Meyerhöfer.

Mit Irish Folk versetzte die Formation „Hill Of Tara“ das Publikum beim Neujahrskonzert der Volkshochschule Rodalben im voll besetzten Kultursaal des Dr.-Lederer-Hauses in frohe Laune. Fröhliche Musik sollte die mehr als 100 Besucher (üblicherweise stehen hier höchstens 90 Plätze zur Verfügung) abseits von Operettenmelodien und Walzer auf dem Weg ins neue Jahr begleiten.

Der große Zuspruch beruhte wohl einerseits auf der mitreißend-packenden Musik, andererseits vor allem auf den Musikern selbst. Die Formation, die nun seit fünf Jahren in der aktuellen Besetzung auftritt, aber – jeder für sich – über eine viel längere Musik- und Bühnenerfahrung verfügt, setzt sich ausschließlich aus Musikern aus dem Raum Pirmasens zusammen. Den Irish Folk spielt das Quintett inzwischen so dicht an originalen Gruppen, dass der Eindruck entstehen konnte, Musiker aus dem Ursprungsland des Irish Folk seien zum Konzert eingeflogen worden. „Hill Of Tara“ bezieht in sein Repertoire die ganze Vielfalt der irischen Volksmusik ein. Einen Schwerpunkt beim Neujahrskonzert in Rodalben bildeten die traditionellen irischen Tänze, die Jigs und Reels, deren Temperament sich bald auf das Publikum übertrug, das diese Musik klatschend begleitete. Der Einstieg in das Programm mit amerikanischer Folklore und einem anschließenden Tanzlied aus den schottischen Highlands machte von Anfang an aber auch deutlich, dass die Gruppe weitere Songs aufgreift, wenn sie musikalisch zum Stil des Irish Folk passen wie später etwa die Hymne „Caledonia“ (lateinischer Name für Schottland). Auch wechselnde Tempi schufen Abwechslung. Dem langsam-ruhigen Stück vom tanzenden „Galway Girl“ (Ed Sheeran) folgte ein stürmisches Kinderlied, ehe klassische Balladen zum Teil ein wenig wehmütig historische Geschichten erzählten, ob vom Freiheitskampf gegen die Engländer oder von der Auswanderung nach Amerika oder Australien. Weitere Balladen bezogen sich auf die Kultur („Irish Pub“), die Liebe („Kiss Me Sweetheart“) oder Natur und Landschaft („Red Is The Rose“). Videoeinspielungen von Steffen Noll verstärkten die akustischen Eindrücke. Eine bunte Mischung hatte „Hill Of Tara“ für das Konzert zusammengestellt. Die Beiträge widmeten sich Folk-Evergreens wie „Wiskey In The Jar“, modernen Versionen der „Dubliner“-Klassiker, Songs der „High Kings“ und der „Fureys“ aus den Sechzigern. Dabei erwiesen sich die Musiker Marcus Apreck, Wolfgang Nagel, Simone und Wolfgang Schumacher als Multi- Instrumentalisten. In mehreren Wechseln spielten sie Gitarre und Banjo, Flöte und Akkordeon, Mandoline und Bouzuki. Auch das mittelalterliche Zupfinstrument Cister kam zum Einsatz. Karl Meyerhöfer bediente durchweg den Bass. Dabei räumten die Musiker neuen Einfällen und Spontaneität Vorrang ein vor Ursprünglichkeit. Aus der Vielzahl der Instrumente entwickelte sich ein multikulturelles Klangerlebnis, harmonisch abgestimmt auf den kräftigen und sinndeutenden Gesang, vor allem von Marcus Apreck und Wolfgang Schumacher. Dass das originelle Neujahrskonzert dem Publikum viel Spaß bereitet hatte, zeigte sich am nicht enden wollenden Beifall und an den drei Zugaben, die nach zweieinhalb Stunden die eindrucksvolle Vorstellung beendeten.

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