Pirmasens Lieder aus dem tiefen Süden

Gefühl, Andacht, Einkehr und Verstehen: Diese Maxime liegen dem Konzert zugrunde, das der 14-köpfige Gospelchor „Go Spirit“ aus Trippstadt am Sonntag, 19. Mai, in der Protestantischen Kirche Lemberg gibt. Die Konzertbesucher sollen begreifen, dass Menschen geknechtet und versklavt wurden - und mit ihren Peinigern dennoch Frieden schließen konnten.

Jerome B. Harris, Frontmann und Vorsänger, will den Chormitgliedern sowie den Besuchern der Konzerte und Gottesdienste die historischen, sozialen, musikalischen und religiösen Hintergründe der Lieder erfahrbar machen. „Zurück zu den Wurzeln“, heißt der Slogan, unter dem Harris sowohl Spirituals als auch Gospels, die erst im 20. Jahrhundert entstanden sind, mit dem Chor a cappella mit Freude und Engagement einübt. Entstanden ist der Gospel vor mehr als 300 Jahren während der Zeit der Sklaverei, auf den Baumwollfeldern und Fabriken im Süden der USA. Weil das die meisten Menschen heute vergessen haben, wollen die „Go Spirits“ Erinnerungsarbeit leisten. Unter unbeschreiblichem Leid hätten die Spirituals die schwarzen Sklaven in ihrem Gottvertrauen bestärkt und die Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod genährt, erklärt Vorsänger und Chorleiter Harris die Entstehungsgeschichte dieser leidenschaftlichen Musik. Der Gospel- und Spiritual-Chor hat sich 1987 in Trippstadt gegründet und ist inzwischen über 180 Mal aufgetreten. Meist fanden die Konzerte in Kirchen statt. Auch in Lemberg sang der Trippstadter Gospelchor im Juni 2014 schon mal. Auch auf der Bundesgartenschau in Koblenz hat sich der Gospelchor schon vorgestellt. Die Lieder werden in englischer Sprache gesungen. Erklärende und einführende Texte sollen die Beiträge ankündigen und das Verständnis denen erleichtern, die kein Englisch verstehen. Denn die Liedtexte sind nicht nur auf Englisch, sondern meist auch in den unterschiedlichsten Dialektformen aus dem Süden der USA. Infos Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne entgegengenommen.

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