Pirmasens Kultur und Kreativwirtschaft im Blick

Wirtschaftsförderer Mark Schlick (links) mit OB Bernhard Matheis und der Wirtschaftsstaatsekretärin Daniela Schmitt (mit VR-Bril
Wirtschaftsförderer Mark Schlick (links) mit OB Bernhard Matheis und der Wirtschaftsstaatsekretärin Daniela Schmitt (mit VR-Brille) bei der Eröffnung der »Kreativvitti« 2017.

Die vielfältigen Möglichkeiten der Unterstützung für die Kreativbranche standen im Mittelpunkt des Stammtisches PS-Kreativ am Dienstagabend. Ein neu gegründeter Kulturverein Westpfalz in Kaiserslautern mit einem eigens dafür eingestellten Kulturmanager soll beratend helfen. Das Land gewährt Zuschüsse für Existenzgründer in dem Bereich. Und im November soll die neue Messe „Kreativvitti“ die ganze Branche in Pirmasens zusammenbringen.

Von einem Stammtisch lässt sich bei PS-Kreativ schon länger nicht mehr reden. Die mehr als 50 Zuhörer fanden in dem vollbesetzten Nebenraum in Kuchems Brauhaus nicht alle einen Sitzplatz, als Jörg Sabrowski vom Mainzer Wirtschaftsministerium die herausragende Rolle von Kultur und Kreativwirtschaft als Instrument der Identitätsstiftung referierte und die gegenseitige Befruchtung von Kultur und Tourismus hervorhob. Die Landesregierung bemühe sich um die Förderung der Kreativwirtschaft. Ein Zuschussprogramm, das jedoch schon im Februar wieder ausläuft, sei speziell für Existenzgründer in dieser Branche aufgelegt worden. „Rheinland-Pfalz war drauf und dran, die Entwicklung hier zu verschlafen“, monierte Hans-Günther Clev vom Verein Zukunftsregion Westpfalz. Mit dem neuen Kulturverein Westpfalz sei nun eine Plattform geschaffen worden, die langfristig zum Kulturbüro in Kaiserslautern mit Beratung und Veranstaltungen ausgebaut werden könne, informierte Clev. Der neue Kulturverein sei im übrigen auch für Pirmasens zuständig. Am Beispiel von Pirmasens erläuterte der hiesige Kulturamtsleiter und Geschäftsführer des Marketingvereins Rolf Schlicher die Möglichkeiten zur Belebung der Kulturszene. Der Marketingverein sei hier seit Jahren schwer aktiv. Aktuell werde nach einem neuen Leitbild für die Stadt gesucht. Die vom Stadtmarketing veranstalteten Pirmasenser Fototage seien ein exzellentes Beispiel für Kultur, die das Stadtimage aufpolieren kann. Die nächsten Fototage werden zusammen mit der neuen Messe „Kreativvitti“ laut Schlicher ein noch größeres Potenzial als Vorgängerveranstaltungen haben. Der Marketingverein sei außerdem auf der Suche nach neuen Aufmerksamkeitsprojekten, die über die Stadt hinaus für Furore sorgen können. Eines davon werde mit Sicherheit das Mosaik einer Künstlerin am Treppenaufgang in der Schäferstraße, das am Montag mit der Realisierung beginne. „Da waren wir seit vier Jahren dran“, meinte Schlicher. Große Impulse verspricht er sich von der im April eröffnenden Jugendherberge. „Da wird sich vieles ändern und Pirmasens kometenhaft davonfliegen“, so Schlicher. Problematisch bewertet der Marketingvereins-Geschäftsführer jedoch die Suche nach einem neuen Festkonzept, das Exefest und Schlabbeflickerfest vereinen soll. Hier gebe es zu viele Personen, die genau wüssten, wie so ein Fest aussehen müsse. Keine Fortschritte mache die schon vor Jahren gewünschte Quartiersgemeinschaft des Pirmasenser Einzelhandels. Dafür sei es in der Stadt noch zu früh, so Schlicher.

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