Pirmasens Kristina Vogel ist überwältigt

Deutscher Meister 1992 mit dem VfB Stuttgart, WM-Teilnehmer 1994 und immer noch ein feiner Fußballer: Maurizio Gaudino (rechts),
Deutscher Meister 1992 mit dem VfB Stuttgart, WM-Teilnehmer 1994 und immer noch ein feiner Fußballer: Maurizio Gaudino (rechts), hier mit Vagif Gassanow von der Ü40-Auswahl des Dahner Felsenlands.

«BRUCHWEILER.» Die zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel stand am Dienstagabend auf der Anlage der SG Bruchweiler im Mittelpunkt. „Das ist ein super Projekt“, schwärmte die 28-Jährige, die seit einem Trainingsunfall vor gut einem Jahr querschnittsgelähmt ist. Der Erlös des Gastspiels der Lotto-Elf kommt der „Hilfe für Kristina Vogel“ und – zur Unterstützung für Eileen Görtler aus Nothweiler – dem Arbeits- und Informationskreis „Eltern rheumakranker Kinder“ Rheinland-Pfalz zugute. Vogel: „Dass so viele für mich und auch für Eileen Görtler auf den Platz kamen, ist überwältigend. Man kommt in eine Familie, ohne ein Teil von ihr zu sein.“ Ihre Freundin, die Westpfälzerin Miriam Welte, mit der sie 2012 Olympia-Gold im Teamsprint gewann, war Schirmherrin der von 1000 Zuschauern besuchten Veranstaltung. „Die Organisatoren, allen voran der gastgebende Verein aus Bruchweiler, haben eine fantastische Arbeit abgeliefert“, lobte die mehrfache Weltmeisterin. Eckel von Fans umringt Begeistert war auch Torwartlegende Wolfgang „Otto“ Kleff (fünfmal Deutscher Meister und zweimal Uefa-Cup-Sieger mit Borussia Mönchengladbach), der gemeinsam mit dem als „Zaubermaus“ bekannten Ex-Nationalspieler Dariusz Wosz vor der Partie ein Schnuppertraining für Kinder anbot: „Als ich ankam, war ich sofort beeindruckt. Alles ist im Top-Zustand.“ Hans-Peter Peter Briegel, Europameister von 1980 und Trainer der Lotto-Elf, merkte zur guten Resonanz an: „Wir haben immer noch einen Top-Namen. In der Pfalz mit meinem Team aufzutreten ist weiterhin eine großartige Sache.“ Von vielen Fans umringt war der 87-jährige Horst Eckel, 1954 Mitwirkender beim „Wunder von Bern“. Er war einer der Mitbegründer der Lotto-Elf. „Ich werde zwar älter, bin aber noch immer fit. Es macht einfach Spaß, bei alten Kollegen zu weilen“, sagte der älteste noch lebende Fußball-Weltmeister. Bevor Miriam Welte das Spiel eröffnete, drehten die Fahrradteams Sun-Web und Felsenland eine Runde auf der Aschenbahn der Sportanlage. Schnell entwickelte sich ein gefälliges Spiel zweier offensiver Mannschaften, in dem die Lotto-Elf mit technischen Kabinettstückchen glänzte und in der elften Minute durch ein Tor von Marco Reich (1998 Deutscher Meister mit dem FCK) auf Vorlage von Benny Auer mit 1:0 in Führung ging. Ein Augenschmaus das 2:0 (17.): Wosz ließ auf dem rechten Flügel mehrere Gegner stehen und passte zu Auer, der eiskalt verwandelte. Kurz und trocken das 3:0 (19.) durch den 41-jährigen, noch in der Landesliga West als Spielertrainer der SG Schmittweiler aktiven Reich, nachdem er mehrere Felsenland-Kicker ausgetanzt hatte. Auswahltorhüter Bernd Kunz verhinderte mehrmals mit tollen Paraden einen größeren Rückstand. Der aus der SG Bruchweiler hervorgegangene Ex-Oberligastürmer Marco Cölsch verkürzte durch einen Schlenzer auf 1:3 und 2:4 aus Sicht der Dahnertal-Auswahl. Weitere Treffer von Auer (33.) und Reich (43.) sorgten für den 5:2-Halbzeitstand. Je vier Tore von Reich und Cölsch Nach Scheckübergaben in der Halbzeitpause und Spielerwechseln auf beiden Seiten ging es munter weiter. Abermals Reich und der frühere Nationalspieler Maurizio Gaudino erhöhten auf 7:2 (63.). Danach traf Cölsch noch zweimal. Michael Kuntz, Bruder von U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz, der kurzfristig abgesagt hatte, machte das achte Tor für die Lotto-Elf. WEITERE STIMMEN ZUM SPIEL. —Guido Buchwald: Optimale Bedingungen und ein guter Gegner, der sich nicht versteckt und offensiv mitgespielt hat. —Maurizio Gaudino: Es ist einfach schön, mit alten Kollegen zu spielen, die früher Gegner waren. —Marko Sasic von Lotto, der seit zehn Jahren die Lotto-Elf zusammenstellt: Ein großes Dankeschön an den gastgebenden Sportverein. Das war Ehrenamt pur. —Olaf Marschall: Alle meine Mitspieler sind technisch immer noch gut in Form. Die Schnelligkeit ist so lala. —Jan Wagenblatt, Präsident der SG Bruchweiler: Die unheimlich anstrengende Arbeit hat sich rentiert. Ich bin sehr stolz auf unseren Verein und die vielen Helfer. Die haben alle einen tollen Job gemacht.

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