Rheinpfalz Kommentar: Keine Sternstunde

Es verblüfft, wie sich Ratsmitglieder in die Wolle kriegen können, obwohl

sie einer Meinung sind.

Das war keine Sternstunde des Lemberger Gemeinderates am Donnerstag. Angefangen hatte der Disput schon in der Februar-Sitzung, als Bürgermeister Hoffmeister den FWG-Fraktionsvorsitzenden Ehresmann nicht reden ließ, weil sein Anliegen grammatikalisch oder kommunalrechtlich nicht einer „Anfrage“ entsprochen haben soll. Da braucht sich Hoffmeister nicht zu wundern, wenn Ehresmann dann einen Monat lang durch das Dorf läuft und gegen ihn wettert. Die Krönung war aber die Sitzung am Donnerstag. Nachdem Ehresmann endlich sein Anliegen vortragen durfte, griff Hoffmeister frühere Redebeiträge von Ehresmann auf und belegte ihm haarklein mit Niederschriften von Ratssitzungen und Bauausschüssen, wer wann was gesagt haben will. Es gipfelte schließlich in einem Gebrülle und Drohungen von SPD-Seite in Richtung FWG, bis Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach eingreifen musste, um die Ratsmitglieder zur Ruhe zu mahnen. Dabei sind die Positionen von FWG und Hoffmeister rein sachlich sogar fast identisch. Oder war das Problem, dass Ehresmann gerne schon einen Monat früher vorgeschlagen hätte, was Hoffmeister nun auch als einzige Lösung sieht?

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