Pirmasens Klassische Malerei trifft Quantenmechanik

Überwindet die Realität: Harald Beckers beschäftigt sich in seiner Kunst mit Zukunftsthemen wie der Künstlichen Intelligenz.
Überwindet die Realität: Harald Beckers beschäftigt sich in seiner Kunst mit Zukunftsthemen wie der Künstlichen Intelligenz.

„Begegnung ohne Grenzen“ hat der deutsch-französische Geschichts- und Kulturverein von Wengelsbach die heute startende Ausstellung zweier Künstler betitelt, die nicht nur wegen der unterschiedlichen Nationalität der Künstler Grenzen überwinden wird. Der Elsässer André Batt trifft mit seiner eher klassischen Malerei auf den aus Düsseldorf stammenden Harald Beckers, der in seiner Malerei nichts weniger als Quantenmechanik transportieren will.

In der alten Schule in Wengelsbach werden Beckers und Batt ihre Gemälde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wengelsart 2018“ zeigen. Der Elsässer André Batt hat sich der Malerei als Autodidakt genähert und bevorzugt Landschaftsbilder und Meeresimpressionen, die er mit geometrischen Elementen verfremdet. Eine ganz andere Liga kommt mit dem aus Düsseldorf stammenden und seit 2006 in Schwanheim lebenden Künstler Harald Beckers in die alte Schule von Wengelsbach. Beckers hat an der Düsseldorfer Werkkunstschule Grafik und Design studiert, arbeitete später als Art Director und und Marketingleiter bei verschiedenen Firmen, verlor die Kunst aber nie aus den Augen. Seit 2006 lebt er in seinem Wohnatelier in Schwanheim, und 2013 begann er noch ein Studium der Bildhauerei an der Landauer Universität. Seine Malerei konnte früher dem Phantastischen Realismus zugeordnet werden. Davon habe er sich aber jetzt gelöst, erzählt Beckers, der für seine Kunst einen eigenen „Ismus“ kreiert hat: den Quantismus. Der Wahlschwanheimer beschäftigt sich intensiv mit Quantenmechanik und allem, was dazu gehört. Die komplexen Theorien lässt er in seine Kunst einfließen. „Die Kombination aus Realität und Wirklichkeit in einer zweidimensionalen Malerei erzeugt beim Betrachter eine mehr oder weniger starke Resonanz“, erläutert Beckers seine Kunst. „Diese Resonanz gibt uns eine Ahnung von dem Nichts, aus dem wir kommen und zu dem es die Materie drängt, zurückzukehren“, führt Beckers weiter aus. Die neueren Bilder will der Künstler zudem noch sozialwissenschaftlich ausrichten. Die Schriften von Arno Gruen hätten ihn dazu stark beeinflusst. Wieso ein Künstler wie Beckers zu einer Veranstaltung wie der „Wengelsart“ kommt, erklärt der Künstler mit einem für ihn denkwürdigen Zusammentreffen. Irgendwann habe er einen starken Drang verspürt, seit langem mal wieder Richtung Wengelsbach zu fahren und dort spazieren zu gehen. Wenige Tage später habe ihn Warnfried Grams vom deutsch-französischen Geschichtsverein wegen einer Ausstellung angesprochen. Grams habe Verständnis für die Quantenmechanik und religiöse Phänomene gezeigt, weshalb er sich zu der Ausstellung entschlossen habe. Zuletzt war Beckers Kunst 2014 in der Erfweiler Galerie „Die Werkstatt“ zu sehen. „Mit ihren sehr unterschiedlichen Auffassungen von Kunst, Realismus und Surrealismus werden diese beiden Künstler die Besucher sicher anregen, über das Alltägliche hinauszudenken“, erklärt Warnfried Grams seine Intention bei der Künstlerauswahl in diesem Jahr. Die Vernissage beginnt heute, 18 Uhr, in der Alten Schule in Wengelsbach. Franz Gerst aus Dahn wird am Klavier für die musikalische Umrahmung sorgen. Die Ausstellung ist anschließend bis 15. Juli freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Wengelsart 2018 Mit der Ausstellung startet die „Wengelsart 2018“, die bis 26. Juli Lesungen, Wanderungen und Konzerte bieten wird. Weitere Informationen unter www.wengelsbach.fr.

Der Elsässer André Batt bevorzugt Meeresimpressionen mit Hafenstädten für seine Malerei.
Der Elsässer André Batt bevorzugt Meeresimpressionen mit Hafenstädten für seine Malerei.
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