Rheinpfalz Im Katastrophenfall heulen weiterhin Sirenen

Bleibt für den Fall der Fälle als Alarminstrument erhalten: die Sirene auf dem Alten Rathaus in Rodalben.
Bleibt für den Fall der Fälle als Alarminstrument erhalten: die Sirene auf dem Alten Rathaus in Rodalben.

Einstimmig hat der Verbandsgemeinderat Rodalben am Mittwochabend beschlossen, die Machbarkeitsstudie für den Umbau des Schwimmbads auf der Biebermühle zu einem Natur-Erlebnisbad an die Firma Eko-Plant (Neu-Eichenberg) zu vergeben. Rund 12.000 Euro soll die Studie kosten. In etwa dieselbe Summe ist nötig, um alle Sirenen in der VG funktionstüchtig zu halten.

Im Gegensatz zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Tourismus (wir berichteten am 25. Januar) fielen diesmal keine negativen Kommentare zu dem Projekt. Im Ausschuss hatten sich Gemeinde-Vertreter ablehnend oder kritisch geäußert. Das Gegenteil war nun im VG-Rat der Fall. Michael Köhler (CDU) regte aber an, mit der VG Thaleischweiler-Wallhalben frühzeitig Kontakt aufzunehmen, um das Umfeld ansehnlich zu gestalten. Dort haben sich Betriebe angesiedelt, die Sandtürme und Gesteinshalden lagern. „Wir sind bereits im Gespräch“, erwiderte VG-Bürgermeister Wolfgang Denzer. Hermann Löwe (Grüne) sprach die Erweiterung um eine Wellness-Landschaft mit Sauna an. Der Rat ging auf dieses Szenario (noch) nicht ein. Thomas Scharwatz (CDU) sorgte sich um mögliche Bodenbelastungen. Er empfahl eine Bodenanalyse, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen. Aufgeschlossen zeigte sich der Rat gegenüber dem Vorhaben, das Hallenbad in der Rodalber Mozartschule grundlegend zu sanieren (wir berichteten am 15. März). Die Kosten für die Erneuerung von Becken und Beckenkopf samt der Erneuerung von Fenstern, Heizkörpern, Umkleidekabinen und sanitären Anlagen bezifferte Denzer auf 650.000 bis 700.000 Euro. „Das ist der richtige Weg, um in den nächsten 20 Jahren in der VG über ein intaktes Lehrschwimmbecken zu verfügen“, sagte Denzer. Der Rat beschloss, zunächst die Kosten ermitteln zu lassen, um den Förderantrag stellen und sich, so Denzer, beim Zuschussgeber „in die Warteschlange einreihen“ zu können. Schwimmunterricht läuft an Schnelle Reaktionen auf die CDU-Anträge in Sachen Schwimmunterricht an den Grundschulen nahm der CDU-Fraktionsvorsitzende Leo Littig anerkennend zur Kenntnis. Der Belegungsplan ermögliche allen Grundschulen in der VG den Schwimmunterricht im Hallenbad der Mozartschule, teilte Denzer mit. Die Schule Clausen/Donsieders habe damit bereits begonnen. Die Schwimm-Lehrbefugnis einer Lehrkraft warte derzeit die Grundschule Leimen/Merzalben ab. Die Grundschule Münchweiler habe bei der ADD den Einsatz eines externen Sportlehrers beantragt. Die CDU-Fraktion hatte zur Unterstützung beim Schwimmunterricht eine FSJ-Stelle beantragt. Der Einsatz eines Helfers oder einer Helferin im Freiwilligen Sozialen Jahr könnte auch im Schwimmbad auf der Biebermühle erfolgen, merkte Michael Köhler an. Zwar habe keine Schulleitung diese Stelle abgelehnt, teilte Denzer mit, andererseits sei sie auf absehbare Zeit dank interner personeller Lösungen zu entbehren. Auf Beschluss des Rates soll nun zuerst der Schulträgerausschuss über die Stelle beraten. Womöglich bleiben alle acht Sirenen in den Orten der VG betriebsbereit erhalten. Zwar werde die Feuerwehr digital alarmiert, womit sich Sirenen erübrigten, sagte Denzer, aber für die Bevölkerung seien sie immer noch als Warnsignal bei Bränden oder Katastrophen wie Anschlägen oder Gefahrstoffunfällen einzusetzen. Die Stadt Rodalben und die Gemeinde Donsieders hatten sich von Anfang an für den Erhalt der Sirenen ausgesprochen, die anderen Ortsgemeinden hatten sie für verzichtbar gehalten und Kosten für die Instandsetzung abgelehnt. Mittlerweile stelle sich die Situation laut Denzer anders dar, weil die Kosten weit niedriger ausfielen als angenommen. Bei sieben der acht Sirenen müsste die Funktionstüchtigkeit wiederhergestellt werden. Der Rat entschied, die genaue Kostenermittlung abzuwarten. Die Reparatur einer Sirene soll sich gemäß eines beispielhaften Angebots für Clausen auf mindestens 2100 Euro belaufen. Die Gesamtkosten würden demnach im günstigsten Fall 14.700 Euro betragen, wobei von einem Zuschuss des Kreises von 2940 Euro auszugehen sei. Es wären denn noch rund 12.000 Euro für die Instandsetzung der Sirenen in den nächsten Haushalt einzustellen. Neue Sirenen, Akku gepuffert und digital anzusteuern, hätten rund 90.000 Euro gekostet.

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