Rheinpfalz Hauenstein: Streit um Esel: Nachbarn sprechen sich aus

Auf allen Kanälen – mit analoger Unterschriftensammlung, mit digitaler Online-Petition und jetzt auch mit Transparenten am Auto
Auf allen Kanälen – mit analoger Unterschriftensammlung, mit digitaler Online-Petition und jetzt auch mit Transparenten am Auto – wird für die Eselhaltung in Hauenstein gekämpft.

„Konstruktiv, sachlich und ohne laute Worte“ – so sei am Donnerstagabend das Gespräch zwischen Eselhalter Michael Leiser und Nachbarn verlaufen, teilte Ortsbürgermeister Bernhard Rödig auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Der Ortschef hatte die Betroffenen an einen Tisch gebeten, um „alles zu tun, um die Auseinandersetzung nicht weiter eskalieren zu lassen.“

Die Beteiligten hätten eine „Erklärung“ unterzeichnet, die vier Punkte umfasst. Man war sich einig geworden, diese Punkte als Presseerklärung der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu geben. Darin legen die Nachbarn zunächst auf die Feststellung Wert, dass dem Streit „keine Beschwerde“ zugrunde liege, sondern eine „Anfrage“ an die Kreisverwaltung „nach dem geltenden Baurecht“. Sie betonen auch, dass sie „keine Gegner der Tierhaltung (Esel)“ seien, sondern den „Wunsch“ hätten, „die Lärmbelästigung nachhaltig zu mindern“. Eselhalter Leiser erklärt in der Vereinbarung, dass er „alle Möglichkeiten ausschöpft, um die Belastungen im Umfeld der Eselhaltung zu reduzieren“. Es sei „ein Fehler“ gewesen, sagte Leiser im Gespräch mit der RHEINPFALZ, „die Namen der Nachbarn ins Netz gestellt zu haben“. Er drückt in der gemeinsamen Erklärung auch sein Bedauern über „die daraus resultierenden Anfeindungen“ aus. Er werde das auch auf seiner Facebook-Seite noch einmal erläutern und bittet die Verfasser von Facebook-Kommentaren dringend, auf weitere Anfeindungen den Nachbarn gegenüber zu verzichten.

Esel-Halter mit neuem Argument

„Mit dem Gespräch am Donnerstag, das in guter Atmosphäre verlaufen ist, ist für mich diese Baustelle erledigt“, sagte Leiser. „In der Sache selbst werde ich weiterkämpfen“, unterstreicht er erneut und zeigte ein bisher unbeachtetes Faktum auf. Für die Perspektive der Eselhaltung könnte nämlich dies ein Ansatzpunkt sein: „In der notariellen Urkunde über den Kauf des Geländes sind die Plannummern als ,Landwirtschaftsfläche’ ausgewiesen“, sagte Leiser und hofft, damit ein wichtiges Argument für die weiteren Verhandlungen mit den Verwaltungen zu haben. Wie berichtet, ist das von den fünf Eseln beweidete Wiesengelände nicht Teil eines Bebauungsplans. Im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde ist es als „Mischgebiet“ klassifiziert. Mit dem Begriff „Landwirtschaftsfläche“ könnte die rechtliche Würdigung der Angelegenheit einen neuen Akzent erhalten.

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