Rheinpfalz Hauenstein: Sanierung der Wasgauhalle verzögert sich

Die Hauensteiner Wasgauhalle ist für den schulischen Sportunterricht und für die Übungsstunden der Vereine gesperrt.
Die Hauensteiner Wasgauhalle ist für den schulischen Sportunterricht und für die Übungsstunden der Vereine gesperrt.

Die seit 24. April 2017 laufenden Sanierungsarbeiten an der Hauensteiner Wasgauhalle, die eigentlich spätestens im Februar abgeschlossen werden sollten, verzögern sich erheblich. Wie die Pressestelle der Kreisverwaltung auf Anfrage bestätigte, werden die Arbeiten bis zum Ende der Sommerferien dauern.

Das sorgt für Probleme: Zum einen ist weiterhin der schulische Sportunterricht nur sehr eingeschränkt möglich, zum anderen fehlen den Vereinen, die die Wasgauhalle als Trainingsstätte nutzen, Übungszeiten. Ursächlich für die Verzögerungen sind laut Thorsten Höh, dem Pressesprecher der Kreisverwaltung, aufgehobenen Ausschreibungen. Zum einen für das Gewerk „Türe, Tore, Prallschutz“ und zum anderen für die Dachdeckerarbeiten, in deren Rahmen das undichte Dach gegen ein Stehfalzblechdach ausgetauscht werden soll, habe Ergebnisse erbracht, die deutlich über der Kostenschätzung lagen. Der Architekt hatte Kosten von knapp 430.000 Euro veranschlagt. Das günstigste Angebote, das eine Saarbrücker Firma abgegeben hatte, lag bei 605.000 Euro. Die Arbeiten wurden erneut ausgeschrieben.

Verschiebungen im gesamten Bauablauf

Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen. „Durch die Abhängigkeit anderer Gewerke von diesen Leistungen und durch saisonale Gründe – Dachdeckerarbeiten sollten nicht im Winter durchgeführt werden – kommt es zu Kausalketten und damit zu Verschiebungen im gesamten Bauablauf“, teilte Höh weiter mit. Der Innenausbau werde aber „soweit wie möglich weiter ausgeführt“. Die Gewerke Elektroinstallation, die die LED-Beleuchtung, die Sicherheitsbeleuchtung und die Unterverteilungen umfasst, und Trockenbau seien weitgehend abgeschlossen. Bis Mitte Dezember waren 525.000 Euro ausgegeben worden. Die Gesamtkosten waren mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt.

Sportunterricht im wöchentlichen Wechsel

Die Sperrung der Halle stellt zunächst die Schulleitung der Realschule plus vor Herausforderungen. „Wir schlagen uns einigermaßen durch“, beschreibt Leiterin Arlett Hübsch die Situation. Man habe den Stundenplan für den Sportunterricht so hingebogen, dass man am Vormittag freie Kapazitäten in der TV-Halle nutzen kann. „Weil die Halle aber recht klein ist, kann immer nur ein Teil eines Jahrgangs im wöchentlichen Wechsel dort Sportunterricht erhalten“, berichtet sie und stellt fest: „Nicht nur hier, sondern vor allem auch im Ganztagsbereich fehlen uns die Möglichkeiten, unseren Kindern das so notwendige Bewegungsangebot zu unterbreiten.“ Probleme bereitet die Verzögerung auch den Handballerinnen des TVH, die mit der TS Rodalben eine Frauen-Spielgemeinschaft (FSG) gebildet haben, wie Alex Meyer, Sportvorstand des TVH, mitteilt. Man hatte sich darauf eingestellt, dass ab Februar Training und Spiele, die bislang in Rodalben stattfanden, wieder zurück in die Wasgauhalle verlagert werden könnten.

Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten, finanzielle Einbußen

Das ist nun also nicht möglich und bringt die Schwierigkeit mit sich, dass in Rodalben für die Damen nun Trainingszeiten außer dienstags nur am Freitagabend zur Verfügung stünden. „Das ist ein Termin, den viele unserer Spielerinnen nicht wahrnehmen können, der vom Ablauf her auch nicht optimal ist“, bedauert Meyer. Er stellte auch fest, dass der Verein „wegen fehlender Einnahmen bei den Heimspielen in der Wasgauhalle finanzielle Einbußen“ zu tragen habe. Ansonsten behelfe sich beispielsweise die Badminton-Abteilung des Vereins mit Trainingszeiten in Annweiler, die Fußballsenioren kickten in kleinen Dreierteams in der kleinen vereinseigenen Halle. Er hätte sich gewünscht, so Meyer, dass die Kreisverwaltung die Vereine über freie Nutzungszeiten in kreiseigenen Hallen informiert und dass diese aufwendige Recherche nicht an den Vereinen hängen bleibe. „Die Situation ist für uns wie für alle anderen Vereine, die die Halle nutzen, schwierig und wird durch die verlängerte Bauzeit, wie sie bei öffentlichen Bauten ja anscheinend chronisch ist, nicht einfacher“, merkt Udo Memmer aus dem Vorstandstrio des SCH an. Vor allem die jüngeren Juniorenteams des SC Hauenstein litten unter den eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten. Man sei zum Teil auf die Halle der Marienschule ausgewichen. Eine Anfrage bei der Ortsgemeinde Schwanheim mit der Bitte, das Indoor-Soccerfeld in der Hubertushalle nutzen zu können, sei unbeantwortet geblieben.

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