Rheinpfalz Hauenstein: Paralympics-Siegerin stellt Sportmuseum Erinnerungsstücke in Aussicht

Katrin Green, Paralympics-Siegerin von 2008, besuchte mit ihrem Mann Roderick und Tochter Avayah das Pfälzische Sportmuseum in H
Katrin Green, Paralympics-Siegerin von 2008, besuchte mit ihrem Mann Roderick und Tochter Avayah das Pfälzische Sportmuseum in Hauenstein. Der stellvertretende Geschäftsführer des Sportbundes Pfalz, Thomas Schramm (rechts), führte die Familie. Foto: Kaufmann

Hoher Besuch für den Pfälzischen Sport: Katrin Green, Paralympics-Siegerin von Peking 2008 und Bronzemedaillengewinnerin von London 2012, schaute sich zusammen mit ihrem Mann Roderick und Tochter Avayah das Pfälzische Sportmuseum in Hauenstein an. Nach einer Museumsführung versprach Green dem Sportbund Pfalz Objekte aus ihrer Sportlerkarriere für die Dauerausstellung.

Katrin Green, Mädchenname Laborenz, ist Pfälzerin, wurde 1985 in Ruthweiler geboren und wuchs auf dem Sangerhof der Gemeinde Henschtal im Kreis Kusel auf. Sie verlor im Alter von fünf Jahren durch einen tragischen Unfall ihren linken Fuß: Auf dem elterlichen Bauernhof wurde eine neue Mähmaschine präsentiert. Bei der Vorführung des Kreiselmähers lösten sich zwei Messer. Ein Mähmesser durchtrennte den Fuß ihres Großcousins, dieser Fuß konnte wieder angenäht werden. Das andere Mähmesser durchtrennte Katrins Fuß. Ein Annähen war nicht mehr möglich, Katrin bekam eine Prothese.

Sportkarriere in Leverkusen

An Sport dachte das junge Mädchen damals nicht, ihre Liebe für die Leichtathletik hat sie nur langsam entdeckt. Der Vertreter einer Orthopädietechnikfirma in der Ludwigshafener BG Unfallklinik, in der ihr immer wieder neue Prothesen angepasst wurden, entdeckte ihr Lauftalent und riet ihr zum Leistungssport beim professionell aufgestellten TSV Bayer 04 Leverkusen. Diesen Weg schlug sie nach langem Überlegen ein. Katrin Green machte ihr Abitur in Leverkusen, trainierte dort und erreichte erste große sportliche Erfolge 2002 bei den Weltmeisterschaften im 100- und 200-Meter-Lauf sowie im Weitsprung.

Sie startete bei den Paralympics 2004 und den Weltmeisterschaften 2006 (Bronze im 100-Meter-Lauf). Höhepunkt war der Gewinn der Goldmedaille 2008 bei den Paralympics in Peking über 200 Meter, über 100 Meter lief sie auf Platz vier. Es folgten weitere Medaillen bei Weltmeisterschaften und IWAS World Games. Bei den Paralympics 2012 in London gab es noch einmal eine Bronzemedaille über die 100-Meter-Strecke. Ihren Mann, den Amerikaner Roderick Green, lernte sie 2004 bei den Paralympics in Athen kennen. Er ist ebenfalls Prothesenläufer. Roderick Green wurde ohne rechtes Wadenbein und Knöchel geboren, mit zwei Jahren wurde dem Jungen der Fuß amputiert.

Aus Oklahoma in die Heimat

Regelmäßig besucht die heute in Oklahoma lebende Familie Green Katrins pfälzische Heimat. Jetzt war sie über Weihnachten wieder einmal in Deutschland, wo viele Besuche bei Bekannten und Verwandten auf dem Programm standen. Dass auch ein Besuch im Pfälzischen Sportmuseum in Hauenstein möglich war, dafür sorgte der stellvertretende Geschäftsführer des Sportbundes Pfalz, Thomas Schramm, der mit dem Bruder von Katrin Green befreundet ist und über ihn den Kontakt herstellte. Zusammen mit Kurator Asmus Kaufmann vom Sportbund Pfalz gab es eine Sonderführung durchs Sportmuseum.

Bald kommt die Dauerleihgabe

Katrin Green zeigte sich beeindruckt von der Sammlung und musste nicht lange überlegen: Sie wird verschiedene Objekte aus ihrem bewegten Leben für die Dauerausstellung des Pfälzischen Sportmuseums zur Verfügung stellen. Green: „Das meiste liegt bei mir zu Hause eh nur im Schrank herum. Hier im Museum können die Besucher sie sehen und kommen dadurch auch mit dem Thema Behindertensport in Berührung.“

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