Rheinpfalz Griff zum Telefonhörer beendet die Vakanz

Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert führte den neuen Luthersbrunner Pfarrer Matthias Schröder in sein Amt ein.
Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert führte den neuen Luthersbrunner Pfarrer Matthias Schröder in sein Amt ein.

Die 28-monatige Vakanz bei der Pfarrstelle Luthersbrunn hat ein Ende. So passte am Sonntagnachmittag die Stimmung in der Luthersbrunner Kirche zum sonnigen Wetter auf der Hackmesserseite. Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert führte den 34-jährigen Matthias Schröder in seine neue Pfarrstelle ein und überreichte ihm die Ernennungsurkunde der Landeskirche.

„Vielleicht war Gottes Hand und Segen mit uns, dass hier nun wieder die Pfarrstelle besetzt ist“, hatte Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach in ihrem Grußwort gesagt. Es sei nicht die Hand Gottes im Spiel gewesen, sondern ihre Hand, die zum Telefonhörer griff und ihren ehemaligen Vikar in Birkenheide anrief, erklärte die Dekanin. Von einer Freundin hatte sie erfahren, dass eine von zwei Gemeinden aus Schröders Pfarrstelle zu Ellerstadt komme und die Pfarrstelle zum 31. Dezember 2017 aufgelöst werde. Der junge Pfarrer habe ihre Einladung angenommen, habe sich mit ihr den Luthersbrunn und auch Obersimten mit seinem Kirchlein angesehen. Danach habe er gar nichts weiter sehen wollen. Ohne noch nach Hilst zu fahren, „war es für Pfarrer Schröder Liebe auf den ersten Blick“, so die Dekanin. Sie wünschte ihrem neuen Kollegen daher eine lange Liebesbeziehung zu seiner neuen Kirchengemeinde und ein segensreiches Wirken. Nach Schröders Verpflichtung und einem Handschlag mit den Mitgliedern der Presbyterien aus Luthersbrunn und Obersimten stieg der Pfarrer zu seiner ersten Predigt auf die für ihn neue Kanzel. Kirche sei nicht allein durch den Pfarrer zu bewältigen. Es sei die Aufgabe jedes einzeln, die Botschaft von der befreienden Gnade Gottes zu verkünden. Bürgermeisterin Seebach war eine der zahlreichen Redner beim Einführungsgottesdienst. Sie hieß Schröder im Namen aller Bürgerinnen und Bürger und insbesondere der Bürgermeister der Hackmesserseite willkommen. Die rege Beteiligung am Gottesdienst zeige, dass der neue Pfarrer bereits die Sympathie seiner neuen Gemeindemitglieder habe. „Eine Kirchengemeinde fühlt sich erst dann vollständig, wenn ein Pfarrer hier vor Ort wohnt, der ansprechbar ist, wenn er gebraucht wird“, so Seebach, die allen dankte, die sich in der Übergangszeit engagierten. „Sie müssen diese Kirchengemeinde nicht wiedererwecken, sondern hier ist noch eine lebendige Gemeinschaft“, so die Bürgermeisterin. Martina Werle, die Frau von Schröders Vorgänger Johannes Werle, überreichte der neuen Pfarrersfamilie einen Wasserkrug für das gute Wasser im Luthersbrunner Pfarrhaus und Marmelade von den Früchten des Quittenbaumes im Pfarrgarten. Dazu gab es für den kleinen Pfarrerssohn Paul Gummistiefel, die bei einer Vergrößerung der Familie durchaus auch von seinem Geschwisterchen getragne werden könnten. Wulf Pippart, Werles Vorgänger und heute Schulpfarrer, der mit seiner Familie in Vinningen lebt, lud die anwesenden Gemeindemitglieder aus Schröders bisheriger Gemeinde zum Luthersbrunner Kirchenfest am letzten Wochenende im Juli ein. Auch auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund könne man sich wiedersehen. Seinen neuen Kollegen lud er dazu ein, sich gemeinsam mit ihm per Fahrrad auf den Weg nach Dortmund zu machen. Daneben wurde zahlreiche weitere Grußworte gesprochen. Umrahmt wurde der festliche Einführungsgottesdienst durch eine Flötengruppe aus Pfarrer Schröders bisheriger Kirchengemeinde Birkenheide, durch den Luthersbrunner Kirchenchor unter Leitung von Pfarrer André Koch sowie durch Gemeindegesang.

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