Pirmasens „Gestorbene“ Läufe

2017 (Foto) waren es noch 164 Teilnehmer beim Lindenparkfestlauf des TuS Heltersberg.
2017 (Foto) waren es noch 164 Teilnehmer beim Lindenparkfestlauf des TuS Heltersberg.

«HELTERSBERG/HÖHEINÖD.»Den Lindenparkfestlauf gab es als Nachfolger des früheren Udo-Bölts-Laufs seit Gründung der Laufabteilung des TuS Heltersberg im Jahr 2005. Im vergangenen Jahr ging die 13. Auflage über die Bühne. Die Resonanz war so niedrig wie nie zuvor: nur 43 Starter im Zehn-Kilometer-Hauptlauf, 39 über fünf Kilometer. Ganz ähnlich sieht es auch beim Volkslauf des SSV Höheinöd aus. Im Vorjahr, es stand die 46. Auflage an, starteten 63 Läufer über die zehn Kilometer. Zum Vergleich. Ein Jahr zuvor, 2017, waren 164 Läuferinnen und Läufer am Start, also mehr als doppelt so viele. Dieter Kriegshäuser, der Lauf-Abteilungsleiter des TuS Heltersberg, führt an, dass allein im Bereich des Leichtathletik-Verbands Pfalz in diesem Jahr 76 stadionferne Volksläufe terminiert seien. „An manchen Wochenenden sind es mehr als drei Läufe gleichzeitig“, verweist er auf die große Konkurrenz unter den Veranstaltern. Außerdem seien viele kleinere Vereine schlichtweg nicht mehr in der Lage, genügend Helfer zu organisieren, um alle Rahmenbedingungen einzuhalten. Dazu gehören unter anderem Genehmigungen bei Gemeinde, Verbandsgemeinde und Forst. Am Veranstaltungstag muss Personal bereitstehen, um Absperrmaßnahmen im Ortsbereich vorzunehmen, ob von der Freiwilligen Feuerwehr oder von Vereinsmitgliedern. Jedenfalls müssen diese Absperrmaßnahmen selbst organisiert werden. Schließlich sei auch der Kostenfaktor zu berücksichtigen. Kriegshäuser: „Allein die Benutzung des über 100 Jahre alten Forstweges hat unseren Verein für den Lindenparklauf schon 75 Euro gekostet.“ Er sieht eine Alternative darin, verschiedene Laufserien wie den Wasgau-Cup oder den Laufladen-Cup und den Berglauf-Pfalz-Pokal zusammenzulegen. Dadurch könne mancher Läufer gewonnen werden. Die TuS-Läufer, darunter auch Asse wie Tim Könnel, Jonas Lehmann und Natascha Hartl, beteiligen sich verstärkt an anderen Rennen mit größerer nationaler und internationaler Konkurrenz. Die Heltersberger wollen bis Ende September entscheiden, ob sie einen Crosslauf vor Beginn der Saison 2020 organisieren. 2018 und 2019 war der TuS Ausrichter der Pfalz- und Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Crosslauf und das mit großem Erfolg und reger Beteiligung. Frank Giese, der Organisator des Höheinöder Volkslaufs, begründet die Absage vor allem mit der fehlenden Logistik. Seit Inbetriebnahme der Soccarena in der vereinseigenen Sporthalle könne diese nicht mehr für die Anmeldung und Verköstigung der Teilnehmer genutzt werden. Es seien im Vorfeld zwar aus Reihen des SSV Stimmen laut geworden, den Volkslauf dennoch stattfinden zu lassen und dabei das Sportheim zu nutzen, jedoch ist sich Giese sicher, dass die komplette Logistik dort nicht geleistet werden könne. Der personelle und wirtschaftliche Aufwand, um beispielsweise noch ein Zelt aufzustellen, sei einfach zu hoch. Bisher hätten die SSV-Volksläufe bei durchschnittlich 70 Teilnehmern am Ende stets eine „schwarze Null“ verzeichnet. Die Entscheidung, den Lauf zunächst einzustampfen, sei nicht aufgrund der geringen Teilnahme in 2018 erfolgt. „Dieses Jahr wären wir in der Laufladen-Cup-Serie dabei gewesen, das lockt verstärkt Teilnehmer an“, merkt Giese an. Sein Fazit: „Wenn wir schon etwas auf die Beine stellen, dann sollen die Teilnehmer am Ende des Tages auch zufrieden sein.“ Er hält sich die Möglichkeit offen, in Zukunft wieder einen Höheinöder Volkslauf zu veranstalten.

x