Pirmasens Gemeinsame Sache mit dem Saarland um ein Jahr verschoben

Mit dem TTC Nünschweiler in der Pfalzliga unterwegs: Henry Wiche (beim Aufschlag), in dieser Szene in einem Spiel gegen Jannik R
Mit dem TTC Nünschweiler in der Pfalzliga unterwegs: Henry Wiche (beim Aufschlag), in dieser Szene in einem Spiel gegen Jannik Riebenthaler zu sehen. Ab der Saison 2020/2021 sollen die Ligen in der Pfalz neu strukturiert werden. So ist geplant, oberhalb der Pfalzliga eine gemeinsame Liga mit dem Saarland zu etablieren.

«PIRMASENS.» Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: Zur Saison 2019/ 2020 bildet der Pfälzische Tischtennisverband (PTTV) noch keine Verbandsoberliga mit dem Saarland und reduziert die Liga-Stärke noch nicht von zwölf auf zehn Teams. Das Projekt soll nun – wie bereits kurz berichtet – ein Jahr später zur Saison 2020/2021 umgesetzt werden.

Die Änderung der Klassenstärken ab 2020 bedingt, dass zwei neue Ligen eingeführt werden. Unterhalb der Oberliga Südwest und oberhalb der 1. Pfalzliga soll eine gemeinsame Verbandsoberliga mit dem Saarland gegründet werden. Diese soll – wie alle Spielklassen von der Verbandsoberliga bis zur untersten Klasse – aus zehn Teams bestehen. Unterhalb der 2. Pfalzliga, die weiterhin zweigeteilt in West und Ost bleibt, wird eine Bezirksoberliga eingeführt. Dies führt dann aller Voraussicht nach in der kommenden Runde dazu, dass mehr Mannschaften aufsteigen. Die bereits frühzeitig beschlossene Ligenumstellung des PTTV ist nun vorerst zurückgestellt worden. Weil die Wettkampfordnung überarbeitet werden muss und noch Verhandlungen mit dem Saarländischen Tischtennis-Bund (STTB) zu führen sind, gibt es zur Spielzeit 2019/2020 doch noch keine Klassen mit jeweils nur zehn statt zwölf Mannschaften und weder eine Verbands- noch eine Bezirksoberliga im PTTV. „Es war notwendig, die Entscheidung so zu treffen“, erklärt Sebastian Kranitz, Pfalzligaspieler des TTC Pirmasens, der auch Sportwart und Jugendwart des Tischtennis-Bezirks Westpfalz Süd ist. Er verweist darauf, dass nicht während der laufenden Saison Auf- und Abstiegsregelungen neu getroffen werden können. Die Idee der Verbandsoberliga begrüßt Kranitz, sieht diese sogar als absolut notwendig an. „Es will ja fast keiner mehr in die Oberliga aufsteigen. Das geht auch nicht mehr, ohne sich Spieler einzukaufen“, unterstützt der Pirmasenser das Projekt einer gemeinsamen Verbandsoberliga mit dem Saarland. Angeführt sei der langjährige Oberligist TTF Frankenthal, der trotz Aufstiegsrechts zur Herren-Oberliga nach Angaben seines Spielers Peter Beranek erst gar nicht aufsteigen wollte, dann jedoch die Möglichkeit hatte, noch zwei Spitzenspieler einzukaufen. So äußerte Beranek vor der Verpflichtung der Verstärkungen: „Wir sind für die Oberliga zu schwach, das tun wir uns so nicht mehr an.“ Ähnlich wird es wohl vielen Herrenmannschaften gehen, die den Weg von der 1. Herren-Pfalzliga in die Oberliga Südwest gehen. Nicht ganz so weit geht die Leistungsschere bei den Damen auseinander. Dort können zumindest zwei, drei Pfalzligateams mehr oder minder in der Oberliga Südwest mithalten. So ist Pfalzliga-Klassenprimus TTC Pirmasens mit seinen beiden Topspielerinnen Monika Kiefer und Anika Links auf jeden Fall in der Oberliga konkurrenzfähig. Bei den Damen besteht der große Leistungssprung vielmehr zwischen Oberliga und Regionalliga. 2014/2015 versuchten die Damen des TTC Nünschweiler, in der Regionalliga – der vierthöchsten Bundesspielklasse – Fuß zu fassen. Das Ergebnis: fast in keinem Spiel eine echte Siegeschance, 0:36 Punkte und nur um die Erfahrung von 18 Regionalligaspielen reicher. Die Verbandsoberliga mit Teams aus Saarland und Pfalz scheint mithin kein ungeeignetes Terrain für die Pfalzteams zu werden. Ein Aufstieg von fünf oder sechs Teams pro Liga ist für die Spielrunde 2019/2020 denkbar. „Ich sehe das grundsätzlich positiv. Wir würden gerne in eine Bezirksliga aufsteigen, die sportlich noch stärker ist“, erklärt Andy Leiner von der SG Waldfischbach III, die derzeit auf Rang drei in der Bezirksklasse Ost liegt. Leiner verweist jedoch auf ein Problem der Zehnerklassen: „Es wird noch mehr zeitlichen Abstand zwischen den Spielen geben. Aber wir lassen das mal auf uns zukommen.“ Kranitz sieht das hingegen anders: „Es gibt dann mehr Möglichkeiten, Spiele zu verlegen. Vielleicht kann man dann auch die Möglichkeit schaffen, Partien zeitlich nach hinten zu verlegen.“ Die Verhandlungen mit dem STTB sind derweil aufgenommen. Aufgrund der Komplexität des Themas – zwei Landesverbände, zwei Landessportbünde und der Deutsche Tischtennisbund sind involviert – werden jedoch noch weitere Gespräche notwendig sein.

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