Rheinpfalz Gemeinsam online handeln

Die Händler-, Gastwirte- und Dienstleistervereinigung Gemeinsamhandel Zweibrücken will sich in diesem Jahr dem Online-Handel, dem E-Commerce, öffnen. „Die Notwendigkeit, als stationärer Händler oder Dienstleister im weltweiten Netz sichtbar, findbar zu sein und auch online Umsätze zu generieren, ist allen bewusst. Über den Weg wurde vergangenes Jahr intensiv diskutiert. Jetzt ist klar, dass wir nicht das Homburger Modell wollen, sondern selbst etwas aufbauen“, sagt Petra Stricker, die Zweibrücker Citymanagerin.

Die Entscheidung, selbst ein virtuelles Schaufenster des Zweibrücker Handels im weitesten Sinne unter der Dachmarke Gemeinsamhandel aufzubauen, IT-Entwickler zu beauftragen, finde die Unterstützung der Stadtverwaltung und werde sich auch in einem finanziellen Zuschuss niederschlagen, sagt Stricker. Die Erwartung von Oberbürgermeister Kurt Pirmann und auch von Gemeinsamhandel-Mitgliedern sei klar, „dass in diesem Jahr was kommt“. Für die technische Umsetzung werde es eine Art Ausschreibung geben. Klar sei, dass das „Schaufenster“ die neu gestaltete Homepage des Gemeinsamhandels als Ausgangspunkt nutzen wird. Und wie sollen Händler Online-Handel genau damit betreiben können? „Das genau sind wir am entwickeln. Wir werden Module anbieten, für die sich die Händler, Gastwirte, Dienstleister frei entscheiden können. Das kann am Ende ein Online-Shop sein, am Anfang auch nur eine Verlinkung der bereits bestehenden, eigenen Homepage. Oder ein Modul, in dem sich Textilhändler unternehmensübergreifend mit allen von ihren vertretenen Marken gemeinsam präsentieren“, sagt die City-Managerin. Man diskutiere den Zweibrücker Weg intensiv und kreativ, die Umsetzung sei aber noch im Prozess. Im Laufe des Jahres werde man aber sicher konkrete Angebote machen. Und sie dann vermarkten. Eine nicht mehr ganz neue, aber noch belastbare Abfrage habe ergeben: Weniger als die Hälfte der Zweibrücker Anbieter sind überhaupt online sichtbar. „Potenzial einer besseren Vermarktung gibt es ohne Ende“, sagt Petra Stricker. Die Notwendigkeit, stationären Handel mit einer zumindest Sichtbarkeit im Netz zu verknüpfen, sei auch allen bewusst, werde als große Herausforderung gesehen. Allein den Aufwand hätten viele der „Offliner“ bislang gescheut. Wohl wissend, dass die Kundenerwartung an den Online-Handel mittlerweile eine hohe ist. Die Diskussion um den Zweibrücker Weg habe gezeigt, dass man das gerade im Aufbau befindliche Image als Erlebnis-, Genuss- und Einkaufsstadt für die Online-Handelsaktivitäten nutzen will. „Deshalb auch die Grundsatzentscheidung, dass wir technisch und inhaltlich selbst entwickeln werden. Wir haben uns bewusst gegen die Wir-in-Homburg-Lösung entschieden, wollen nicht auf eine vorgefertigte Lösung eines fremden Dienstleisters setzen. Gemeinsamhandel bleibt auch diesbezüglich unabhängig“, formuliert die City-Managerin als Sprecherin des Gemeinsamhandels die mit der Stadtspitze abgestimmte Position. Man habe sich im vergangenen Jahr nahezu alle in Deutschland aktiven Plattformen lokaler Händlervereinigungen angesehen. Keine einzige habe derart überzeugt, dass man sagen könne: Das ist unser Vorbild. Die besten, in der Praxis schon erprobten Ideen der anderen wolle man aber für die Eigenentwicklung nutzen. Die im November mit 26 lokalen Anbietern gestartete Homburger Online-Plattform www.wir-in-homburg.de nutzt die Software des Anbieters Atalanda. Händler können Artikel darüber direkt vertreiben, für vollwertige Online-Shops haben sich aber die wenigsten der Homburger Anbieter entschieden. Das Angebot des Zweibrücker Gemeinsamhandels werde sich von dem der Kollegen wesentlich unterscheiden, sagt Petra Stricker. Und vor allem ein Angebot „Made in Zweibrücken“ sein.

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