Rheinpfalz Facettenreiches Bild der Raubritterburg gezeichnet

Wolfgang Schultz mit seinem Buch vom Busenberger Drachenfels am historischen Ort.
Wolfgang Schultz mit seinem Buch vom Busenberger Drachenfels am historischen Ort.

«BUSENBERG.» Ein neues Buch „Der Drachenfels bei Busenberg“, von Wolfgang Schultz, ist vor wenigen Tagen erschienen. Es wurde beim Burgensymposium in Busenberg kurz präsentiert (die RHEINPFALZ berichtete). Heute wollen wir unseren Lesern dieses spannende Werk vorstellen.

Der Drachenfels gehört zu den markantesten und interessantesten Burgen im Wasgau. Autor Wolfgang Schultz aus Niederschlettenbach hat sein Buch in zwei Blöcke aufgeteilt. Im ersten geschichtlichen Teil eröffnet er Einblicke in die Schicksale der Burg Drachenfels und die gleichnamige Herrschaft. Dabei gelingt es ihm, ein facettenreiches Bild von einer zunächst den Rittern von Drachenfels, später vielen Ganerben und Gemeinern (Mitbesitzer) gehörenden und oftmals als Raubritterburg bezeichneten Bergfeste und ihrer Bewohner zu zeichnen. Ausführlich geht er auf die Gemeinschaft ein, deren herausragendes Mitglied neben den Eckbrechten von Dürckheim auch „der letzte Ritter“ Maximilian I. oder Franz von Sickingen waren. Letzterer bezog die Wasgauburg in sein weit ausgreifendes militärisches und politisches Handeln ein, was letztendlich aber zum Untergang der Burg führte. Der zweite Teil bietet mit seinen zahlreichen Regesten (Zusammenfassungen rechtsrelevanten Inhalts) und Quellentexten wichtige Bausteine zur Lokalgeschichte der Burg und ihres Umlandes im Rahmen der pfälzischen Regionalgeschichte. So finden sich dort zu fast allen Orten der Süd- und Südwestpfalz urkundliche Nachweise. Viele Hinweise finden sich auch besonders zu pfälzischen und elsässischen Niederadelsfamilien für die Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts. Besonders bedeutsame Urkunden für die Geschichte von Burg und Herrschaft hat er übersetzt und im Volltext angefügt. Bestimmte Vorgänge in Einzeldarstellungen hat der Autor intensiver beleuchtet und mögliche Verknüpfungspunkte aufgezeigt. Dazu gehören die Themen Ganerbenburg, Burgfriedensverträge oder die vielfältigen Fehden, die von den Burgbesitzern dieser Raubritterburg ausgingen.

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