Pirmasens Facettenreicher Blues

Timo Gross bei seinem Solo-Konzert im Neufferanum.
Timo Gross bei seinem Solo-Konzert im Neufferanum.

Eine prägnante Stimme, virtuoses Gitarrenspiel und ganz viel Blues in Musik und Text: Die Fans von Timo Gross kamen bei seinem Konzert im Pirmasenser Neufferanum voll auf ihre Kosten. Beim Konzert der Fabrikmusik stand der aus Bad Bergzabern stammende Musiker bereits zum zweiten Mal in Pirmasens auf der Bühne.

Das Publikum im Neufferanum war am Mittwoch überschaubar. Da waren die, die den renommierten Bluesmusiker kennen und schätzen. Sie wussten, dass ein Profi auf der Bühne steht, der sein Instrument beherrscht und mit seiner Stimme zu überzeugen weiß. Acht Alben hat Gross bislang veröffentlicht, aus fast allen hatte er an diesem Abend Stücke ausgewählt. Und er ließ seine Zuhörer immer wieder an der Entstehungsgeschichte der Songs teilhaben. „Travelling“ aus seinem zweiten Album etwa habe er in Erinnerung an die erste England- und Schottland-Tour seiner Band geschrieben, den „Smalltown Blues“ um seinen Umzug aus Heidelberg zurück nach Bad Bergzabern musikalisch zu verarbeiten. Ein Höhepunkt war sicherlich „Drifting Blues“, ein Stück, das er als 14- oder 15-jähriger gehört hat und das ihn später nicht mehr losließ. Gross wurde für seine Alben mehrfach für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. „Einmal gemeinsam mit den Rolling Stones – wir gingen beide leer aus“, kokettierte er. 2012 erhielt er dann den Preis für sein damaliges Album „Fallen from Grace“. Allein auf der Bühne im Neufferanum wurde Gross immer dann stark, wenn er ganz in der Musik versank. Er verstand es, mit fulminantem Gitarrenspiel und ausdrucksstarkem Gesang den Blues in seinen unterschiedlichen Facetten darzubieten. Mit abwechslungsreicher Set-Liste, ob rhythmisch, schnell und fast rockig oder gefühlvoll, Gross bediente an diesem Abend die unterschiedlichen Richtungen. Aus seiner Orientierung an den Bluesgrößen macht er dabei keinen Hehl, drückt aber seiner Musik einen ganz eigenen Stempel auf. Seine blendenden Gitarrensoli sorgten immer wieder für spontanen und berechtigten Zwischenapplaus. Infos Bei der nächsten Veranstaltung der Fabrikmusik am Mittwoch, 28. November, 20 Uhr, ist der Kabarettist Konstantin Schmidt Gast im Neufferanum.

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