Pirmasens Es gibt keinen Weg zurück

Der neue Beigeordnete Denis Clauer (Bildmitte) im Gespräch mit den RHEINPFALZ-Journalisten Peter Rojan, Klaus Kadel, Andreas Gan
Der neue Beigeordnete Denis Clauer (Bildmitte) im Gespräch mit den RHEINPFALZ-Journalisten Peter Rojan, Klaus Kadel, Andreas Ganter (von links).

Der erste Arbeitstag von Denis Clauer im neuen Job ist der 19. Mai. Weil das aber ein Sonntag ist, rechnet der Gersbacher damit, dass er erst am 20. Mai in die Fußstapfen des bisherigen Amtsinhabers Michael Schieler (parteilos) treten wird. In den 13 Wochen bis dahin will sich der 38-Jährige auf die neuen Herausforderungen vorbereiten und einarbeiten. Im Redaktionsgespräch verrät er, dass die neue Aufgabe zwar mit einer Dotierung von A 16 (Grundgehalt 5440 Euro) verbunden ist, er aber nur unwesentlich mehr als bisher verdiene. Als Polizist ist er in A 11 (Grundgehalt 3050 Euro) eingruppiert, allerdings bekomme er derzeit noch Schichtzulagen sowie Aufwandsentschädigungen als Stadtratsmitglied und Gersbacher Ortsvorsteher. Selbst wenn die Beigeordneten nach zwei Jahren in der Regel in B 2 (ab 7200 Euro) eingestuft werden, ist der Schritt in das hauptamtliche Politikerdasein für Clauer ein finanzielles Risiko, wie er erzählt. Denn nach seinem Wechsel zur Stadt endet seine Zeit als Landesbeamter, zurück zur Polizei darf er nicht mehr. Seine Waffe und die Uniform gibt er in den nächsten Tagen ab. Sollte Clauer nach acht Jahren, mit dann 47 Jahren, nicht mehr wiedergewählt werden oder keinen anderen Job bekommen, wäre er Pensionär. Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit. Vor Clauer liegen nun erst mal die Herausforderungen als städtischer Beigeordneter. Er rechne damit, dass Leute aus Großstädten „zu uns ziehen“. Die Lebensqualität in der Region sei nicht zu unterschätzen. Deshalb müsse dringend der Tourismus ausgebaut werden. Wenn es nach Clauer ginge, würden die beiden Städte Pirmasens und Zweibrücken mit dem Kreis Südwestpfalz dabei an einem Strang ziehen. In der Vergangenheit sei das nicht der Fall gewesen, aber jetzt sei „spürbar“, dass sich die drei Gebietskörperschaften angenähert hätten. Als Beispiel nennt Clauer die Kooperation beim Thema ärztliche Versorgung. Wenn es um den Tourismus geht, könnte er sich einen Zweckverband oder eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts vorstellen, die im Auftrag der Städte und des Kreises die Aufgabe angeht. Der CDU-Mann sagt: Wenn der politische Wille da sei, dann könnten auch die drei betroffenen Verwaltungen kooperieren. Das könne sehr schnell gehen. Wie schnell? „Politische Gespräche dürfen kein Jahr dauern“, meint Clauer. Er betont aber, dass dabei „gesichtswahrende Lösungen für alle Beteiligten“ gefunden werden müssten. Welche inhaltlichen Schwerpunkte er in der Stadt setzen könne, hänge von der Dezernatsverteilung ab, sagt Clauer. Es ist kein Geheimnis, dass er gerne für Sicherheit und Ordnung zuständig wäre: „Das ist ein spannendes Amt, das hervorragend aufgestellt ist.“ Außerdem, verrät der Kommunalpolitiker, könne er sich gut auch Tourismus, Kultur und Sport als seinen Aufgabenbereich vorstellen. Bislang vertraut Clauer noch auf einen klassischen Ringbuchkalender. Das will er auch so beibehalten. Wenngleich er weiß, dass ab Mai sein Büro die Termine für ihn macht. Der zweifache Familienvater hofft, dass mit dem neuen Job nicht mehr Arbeitsstunden als bisher anfallen. Zu seinen 40 Stunden im Polizeidienst sei das Engagement als CDU-Fraktionsvorsitzender und die zeitaufwändige Aufgabe als Gersbacher Ortsvorsteher gekommen. Aber Clauer ist guter Hoffnung: „Ich glaube, ich weiß, was mich erwartet.“

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