Rheinpfalz Erdbestattung könnte sehr teuer werden

Um wie geplant einen Bereich für Tiefengräber auf dem Weselberger Friedhof anzulegen, müsste die Gemeinde den Boden austauschen lassen und Felsen im Untergrund herausholen. 70.000 Euro würde das laut Klaus Feller von der Firma sdu-Plan aus Waldfischbach-Burgalben kosten. Der Gemeinderat vertagte die Entscheidung in seiner Sitzung am Mittwoch.

Im Untergrund des Friedhofs gibt es zu viele Felsen. Das ist das Ergebnis mehrerer Probebohrungen. Im nordwestlichen Bereich, wo Tiefengräber angelegt werden sollen, stoße man in einer Tiefe von 1,40 Meter auf eine 60 bis 70 Zentimeter dicke Felsschicht, so Feller. Die Fläche, auf der Tiefengräber angelegt werden, umfasse 280 Quadratmeter. Feller empfahl, den Boden samt Felsen komplett auszutauschen. Die Erde sei teilweise belastet und müsse gesondert entsorgt werden. Da es sich um Friedhofsboden handelt, enthalte das Erdreich vermutlich Schwermetalle und Überreste des Zersetzungsprozesses. Zudem müsse man mit Knochenfunden rechnen, die man nicht einfach herausholen könne. Laut Feller muss in diesem Fall eine befugte Person dafür sorgen, dass die Leichenteile wieder ordnungsgemäß bestattet werden. Es geht laut Feller um 54 Gräber, die in diesem Teil des Friedhofs neu angelegt werden sollen. „Entweder wir nehmen das Geld in die Hand, oder wir hören mit Erdbestattungen in diesem Bereich auf“, sagte SPD-Fraktionschef Jörg Juner. Laut Bürgermeister Hans Mangold (FWG) würden die Kosten für eine Erdbestattung – würde die Gemeinde das Geld, das sie für den Bodenaustausch zahlen müsste, auf die Bestattungsgebühren umlegen – von derzeit 1000 auf 1500 oder 1600 Euro steigen. Nach Diskussionen vertagte der Rat das Thema jedoch, bis eine mögliche Bezuschussung geklärt ist. Das geschah an diesem Abend noch öfter: Auch ein Grundsatzbeschluss zum Straßenausbau sowie die Vergabe von Ingenieurleistungen für den Ausbau der Friedhofstraße wurden wegen offener Fragen und Uneinigkeit verschoben – ebenso wie eine Entscheidung zur Umsetzung des Projekts Wasserläufer. „Das ist der dritte Punkt heute Abend, bei dem wir keinen Beschluss fassen. Da sind doch die Tagesordnungspunkte nicht richtig ausgearbeitet“, bemängelte Juner. Wenn noch nicht alle Fragen zu einem Thema geklärt seien, gehöre es nicht auf die Tagesordnung, denn so könne der Rat keine Entscheidung treffen. In Weselberg soll künftig Tempo 30 herrschen. Wie berichtet, will der Rat dies für alle Straßen in den Ortsteilen Weselberg, Zeselberg und Harsberg – abgesehen von der Ortsdurchfahrt – einführen. „Viele Leute wünschen sich das“, sagte Beigeordnete Marianne Broschart (FWG). Eva Müller (CDU) bemängelte hingegen, mit den durchgehenden Tempo-30-Zonen würde man „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Das könne man nicht kontrollieren. Im ganzen Ort werden laut Verwaltung die bisherigen Vorfahrtsregeln aufgehoben. Künftig gilt überall rechts vor links. Für die Einrichtung der Tempo-30-Zonen werden 13 Schilder für 1800 Euro bestellt. Im katholischen Kindergarten sollen fünf neue Kindertoiletten eingebaut werden. Eine ist laut Verbandsgemeindeverwaltung für Kleinkinder unter drei Jahren gedacht. Den Auftrag vergab der Rat einstimmig für 2000 Euro an die Firma Vollmer aus Höheinöd. Am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ nimmt Weselberg in diesem Jahr nicht teil.

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