Pirmasens Elektrorennwagen voll im Trend

Stolz enthüllen die Männer vom Racing Team einen der beiden von ihnen geplanten und gebauten Elektrorennwagen: (von links) Ruben
Stolz enthüllen die Männer vom Racing Team einen der beiden von ihnen geplanten und gebauten Elektrorennwagen: (von links) Ruben Wollsiffer, Christian Reusch, Simon Brenkmann und Stefan Schuhmacher.

Elektroautos befinden sich auf der Überholspur, zumindest was ihre mediale Präsenz anbelangt. Voll im Trend liegt das Kaiserslautern Racing Team (KaRaT). Das hat zwei mit Elektromotoren angetriebene Rennwagen präsentiert. Einer dieser beiden Prototypen wurde als autonom fahrendes Rennauto geplant und gebaut.

Entwickelt wurden die Prototypen von Studenten der Hochschule Kaiserslautern und der Technischen Universität (TU). „Zum ersten Mal zeigen wir bei einem Rollout zwei Rennwagen“, bemerkte Ruben Wollsiffer, der Vorsitzende des Vereins KaRaT, in dem sich jedes Jahr Studenten der Hochschule und der TU zusammenfinden, um ein Rennauto zu konstruieren. Seit 2012 baue man nur noch mit Elektromotor angetriebene Rennwagen, betonte Wollsiffer. KaRaT hat schon eine Menge Erfahrung mit dieser Technologie gesammelt, mit der viele die Zukunft des Autos verbinden. Aber nicht nur mit einem Elektromotor soll die nächste Fahrzeuggeneration ausgerüstet sein, sie soll auch autonom fahren. Auch in dieser Hinsicht hatte das Racing Team etwas zu bieten. Der kleinere der beiden Rennwagen wurde als autonom fahrender Prototyp gebaut. Dies sei mit viel Arbeit verbunden gewesen, sagte Christian Reusch, der zweite Vorsitzende des Vereins. Der 23-Jährige studiert in Kaiserslautern Wirtschaftsingenieurwesen und ist damit sowohl mit den technischen wie auch den betriebswirtschaftlichen Aspekten dieses KaRaT-Projektes vertraut. Wie Reusch studieren alle im Racing Team Mitarbeitenden in Kaiserslautern, das ist eine Bedingung für die Mitgliedschaft beim KaRaT. Viel Lob gab es für das Racing Team vom Vizepräsidenten der Hochschule Kaiserslautern, Professor Albert Meij. „Es ist mit einem enormen Einsatz verbunden und verdient großen Respekt“, hob Professor Meij das Engagement der Studenten hervor, die das Rennauto ja neben ihrem normalen Studium planen und bauen. Rund 50 Studenten sind diesmal beteiligt. Das Rennwagen-Projekt hat auch Wettbewerbscharakter. Beteiligt sich doch das Racing Team am Formula-Student-Wettbewerb, einem internationalen Konstruktionswettbewerb für Studenten. „Den ersten Wettbewerb werden wir im Juli im niederländischen Assen bestreiten“, kündigte Christian Reusch an und nannte die technischen Daten des nicht autonom fahrenden Rennwagens. Der wiege rund 190 Kilogramm, bringe eine Leistung von 80 Kilowatt und erreiche eine Spitzengeschwindigkeit von 130 Kilometern in der Stunde. Damit kann er sich nicht mit „normalen“ Rennwagen messen. Eindrucksvoll ist aber die Beschleunigung. So benötigt das Racing-Team-Auto nur drei Sekunden, um von null auf 100 zu kommen. Aber auch sein Kompagnon, der autonom fahrende Flitzer, wird bei Wettbewerben an den Start gehen. Und zwar im August auf der Formel-1-Strecke bei Barcelona. Als Saisonziel hat sich das Kaiserslautern Racing Team beim Formula-Student-Wettbewerb, an dem sich weltweit an die 140 Teams beteiligen, einen Platz unter den Top Ten gesetzt. Dabei geht es aber nicht darum, welcher der Prototypen der schnellste ist und den ersten Platz in einem Rennen belegt. Bewertet das Gesamtpaket aus Konstruktion, Rennperformance und Finanzplanung.

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