Pirmasens Einsätze in Echtzeit verfolgen

Eine Drohne hilft der Feuerwehr im Einsatz. Damit lässt sich der Unglücksort überblicken – und die Bilder können live in die Lei
Eine Drohne hilft der Feuerwehr im Einsatz. Damit lässt sich der Unglücksort überblicken – und die Bilder können live in die Leitstelle übetragen werden. Das demonstrieren Jonas Schmalenberger (links) und Michael Holz.

Eine Straßenbeleuchtung, die von der Feuerwehr im Bedarfsfall heller eingestellt werden kann. Die Drohne, die im Einsatzfall in Echtzeit das Geschehen in die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr überträgt. Beides sind konkrete Projekte in Kaiserslautern. Die Stadt und die städtische Gesellschaft KL.digital gaben am Montag im Kaiserslauterer Stadtrat einen Überblick über ihre digitale Arbeit.

KL.digital-Geschäftsführer Martin Verlage freute sich, dass er Projekte vorstellen konnte, die es „so in Deutschland noch nicht gegeben hat. Da vorne mit dabei zu sein, ist eine gute Standortwerbung“, sagte er. Im Rückblick nannte Verlage das Mobile Glasfasernetz für öffentliche Veranstaltungen als Beispiel für die Arbeit von KL.digital. Als aktuelles Projekt wurde dem Rat eine Neuerung im Rettungswesen präsentiert: Die Feuerwehr kann mittlerweile die mit einer Drohne aufgenommenen Bewegtbilder in die Integrierte Leitstelle übertragen. Verlage: „Normalerweise sehen die, die in der Zentrale Entscheidungen treffen müssen, nichts vom Einsatzort.“ Man verlasse sich auf die Schilderungen der Kollegen vor Ort. Durch die Übertragung könne die Arbeit in der Einsatzzentrale erleichtert werden. Die neue Technik sei bei Einsätzen bereits genutzt worden. Zur Veranschaulichung ließ die Feuerwehr eines der beiden angeschafften Fluggeräte steigen und übertrug das Bild in den Ratssaal. Laut Verlage eine bundesweit einmalige Sache. Die Rettungskräfte sollen künftig bei nächtlichen Einsätzen mehr sehen können, kündigte Feuerwehrdirektor Konrad Schmitt an, der die dynamisch einstellbare Straßenbeleuchtung vorstellte: Von der Integrierten Leitstelle Kaiserslautern aus soll die Feuerwehr künftig Zugriff auf die Straßenbeleuchtung bekommen, um im Einsatzfall beispielsweise den Unglücksort heller ausleuchten zu können. Schmitt: „Da ist es möglich, jede einzelne Leuchte anzusteuern.“ Denkbar sei ebenfalls, dass damit der Rettungsdienst gezielt an ein Haus gelenkt werde: „Die sehen durch die Beleuchtung vor dem Einsatzort, wo sie hin müssen.“ In einem weiteren Schritt könne man die Straßenlampen mit akustischen Signalen – Sirene oder Lautsprecher – ausstatten, um die Bevölkerung schnell auf Gefahren aufmerksam machen zu können. Schmitt: „Das ermöglicht uns eine genaue Alarmierung. Da gibt es sehr, sehr viele Möglichkeiten.“ Verlage ergänzte, dass die Straßenlampen beispielsweise auch als Antennen für die künftige 5G-Mobilfunktechnologie in Betracht gezogen würden: „Für den Innenstadtbereich wird für den flächendeckenden Ausbau von 5G damit gerechnet, dass 600 Antennen samt Stromanschluss und Glasfaseranbindung notwendig werden.“ Mit der Vermietung der Antennen an die Netzbetreiber könne die Stadt Geld verdienen. In dem Bereich stecke man mitten in Gesprächen. Professor Dieter Rombach, Chief Digital Officer der Stadt, fasste die digitalen Projekte in Zahlen zusammen. „Im bundesweiten Vergleich sind wir mit unseren digitalen Projekten an vorderster Front“, sagte er. Von 67 Projekten seien 26 bereits umgesetzt. Als Beispiele nannte Rombach unter anderem das Handyparken und den Ausweisroboter im Rathaus. „Das sind beides Besonderheiten in kleinen Großstädten“, sagte Rombach. Künftig sollen alle digitalen Projekte in der Stadt für jeden sichtbar werden. Chief Urban Officer Professor Gerhard Steinebach ging in seinen Ausführungen auf den gesamtgesellschaftlichen Diskurs ein. Im „Dialog Zivilgesellschaft“ sollen die Akteure der jeweiligen Projekte miteinander ins Gespräch gebracht werden: „Wir müssen auch den Dialog mit denen suchen, die das Digitale nicht wollen.“

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