Pirmasens Dynamikum Pirmasens: Neueröffnung am Samstag

Das Dynamikum nach dem Umbau: Geschäftsführer Rolf Schlicher vor der Motion Base.
Das Dynamikum nach dem Umbau: Geschäftsführer Rolf Schlicher vor der Motion Base.

Endspurt im Rheinberger: Am Samstag eröffnet das runderneuerte Dynamikum mit neuen Exponaten und vor allem mit der Smartphone-basierten neuen Konzeption. Dynamikum-Leiter Rolf Schlicher hofft, mit den Neuerungen die Besucherzahl wieder an die 100.000er-Marke zu bringen.

Die Handwerker waren gestern noch in allen Ecken an der Arbeit, um den Termin zu schaffen. Ein wesentliches Exponat hat es dennoch nicht geschafft. Die Smartphone-Achterbahn steht noch in Mainz und wird erst zur offiziellen Feier am 28. Mai installiert sein. Wobei die Verspätung bei der Achterbahn auch zeigt, mit welchen Innovationen und Neuentwicklungen das Dynamikum glänzen will. Bei dem Exponat legt der Besucher sein Smartphone in einen kleinen Achterbahnwagen und kann anschließend auf dem Bildschirm die Achterbahnfahrt miterleben, inklusive der Anzeige der Fliehkräfte, Geschwindigkeiten und was sonst bei einer Achterbahnfahrt so an Physik erlebt werden kann. Allein die ursprünglich vorgesehenen Fahrzeuge der Achterbahnfahrt waren den Belastungen nicht gewachsen und mussten überarbeitet werden, weshalb der Termin dafür platzte.

200 000 Euro "Motion Base" steht

Schlichers Top-Exponat wird aber am Start sein: Gemeint ist die über 200.000 Euro teure „Motion Base“, die auch „Bewegungs-Plattform“ genannt werden könnte. Hier können sich bis zu sechs Besucher auf eine Plattform stellen und einen mitgebrachten Handyfilm einspielen lassen. Die Plattform ahmt alle Bewegungen hydraulisch nach. Die Besucher werden also schräg gestellt, durchgerüttelt oder kippen nach vorne weg, je nachdem, was auf dem Film passiert. Bei der „Motion Base“ wird eine Technik verwendet, die auch in Simulatoren zu finden ist.

Ist der Termin zu halten?

„Es ist noch alles im Fluss“, zeigte sich Schlicher gestern angespannt, wie der Termin Samstag zu halten sein wird. Gleichzeitig ist dem Dynamikum-Leiter aber auch anzumerken, dass er eine Riesenvorfreude auf die neuen Exponate hat. „Wir werden das erste Science-Center sein, in dem der Besucher selbst messen, Daten sammeln und spielen kann.“ Eine derartige Verknüpfung von real erlebbaren Experimenten mit den Möglichkeiten der Smartphones gebe es sonst nirgends. Wobei Schlicher betont, dass sie nur im Bereich der so genannten Augmented-Reality bleiben wollten, also einer durch virtuelle Welten ergänzten Realität, und nicht komplett in die Virtualität mit 3-D-Brillen abgleiten wollten. Die heute noch teuren und selten zu sehenden Virtual-Reality-Brillen werden nach Schlichers Einschätzung in spätestens zwei Jahren überall für wenige Euro zu bekommen sein und deshalb wäre der besondere Reiz gleich verflogen. Das Dynamikum hätte viel investiert und müsste gleich wieder nachrüsten. „Außerdem ist der Hygieneaufwand zu hoch.“ Bei den geplanten Kosten von 1,37 Millionen Euro werde das Projekt im Rahmen bleiben, rechnet Schlicher. Zum Vergleich: Die Erstinstallation des Dynamikums kostete vor zehn Jahren rund sechs Millionen Euro.

Eintrittspreise werden teurer

Die Eintrittspreise werden spürbar angehoben. Die Einzelkarte für Erwachsene geht von neun auf elf Euro hoch, die Schülerkarte verteuert sich um einen Euro auf 6,50 Euro. Für eine so genannte Pluskarte, mit der zwei Erwachsene und ein Kind reinkönnen, müssen 26 Euro statt bisher 23 Euro gezahlt werden. Schlicher verwies auf die in zehn Jahren nur einmal sehr moderat erhöhten Eintrittspreise, die jetzt unbedingt angepasst werden mussten.

Besucherzahlen gesunken

Für die Besucherzahlen erhofft er sich eine deutliche Steigerung. War das Dynamikum vor zehn Jahren mit sensationellen 130.000 Besuchern gestartet, sind die Zahlen inzwischen auf etwas mehr als 80.000 Besucher gesunken. Bis zu 100.000 Besucher dürften es jetzt wieder werden, denkt Schlicher und schielt dabei auch ein bisschen auf die unweit im Bau befindliche Jugendherberge, die bis zu 10.000 zusätzliche Besucher pro Jahr bringen könnte. Das Jugendherbergswerk vermarkte das Dynamikum gleich mit. Die neue Ausrichtung des Science-Centers wird am Anfang nicht von einem pädagogischen Leiter begleitet werden. Die bisherige pädagogische Leiterin, Martina Kuntze, hat gekündigt. Auf die Ausschreibung hätten sich 20 Bewerber gemeldet, mit denen derzeit Gespräche geführt würden. Wann der Posten wieder besetzt wird, konnte Schlicher nicht sagen.

Eröffnung mit Nils Nager

Am Samstag von 10 bis 18 Uhr mit Rahmenprogramm, Zaubershow und dem RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager, der von 11 bis 14 Uhr für Erinnerungsfotos bereitsteht.

Der Eingangsbereich wird ebenfalls erneuert.
Der Eingangsbereich wird ebenfalls erneuert.
x