Pirmasens Durch Schiedsrichter-Fehlentscheidung verloren

Wehrte beim Ulmer 2:1 erst den Elfmeter ab, war dann aber im Nachschuss geschlagen: FKP-Torhüter Benjamin Reitz, der hier den Ba
Wehrte beim Ulmer 2:1 erst den Elfmeter ab, war dann aber im Nachschuss geschlagen: FKP-Torhüter Benjamin Reitz, der hier den Ball vor dem Schützen des 1:0, David Braig, abfing. Im Hintergrund (von links) die Pirmasenser Verteidiger Manuel Grünnagel, Yannick Osee und Yannick Grieß.

«Ulm.»Peter Tretter ist ein honoriger Sportsmann. Das bewies der von einer Grippe genesene Trainer des FK Pirmasens nach der 1:2-Niederlage im Fußball-Regionalligaspiel beim SSV Ulm (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte). „Die bessere Mannschaft hat hochverdient gewonnen“, stellte der 51-Jährige vorneweg klar. Doch folgte ein entschiedenes Aber: „Aber der Schiedsrichter war alles andere als souverän…“ Das Wörtchen „aber“ wurde zum Leitmotiv dieses Samstagnachmittags im Donaustadion.

Die Gastgeber waren in der Tat die überlegene Mannschaft. Aber nach 80 Minuten stand es noch immer 1:1, weil der Tabellenfünfte – wie schon so oft in dieser Saison – alles andere als effektiv spielte und zahlreiche Torchancen vergab. Dann aber trat der von Tretter angesprochene Schiedsrichter Patrick Glaser auf den Plan. Nach einer Abwehraktion von David Becker, der für den gelbgesperrten Marco Steil die Kapitänsbinde trug, entschied der Referee aus Freudenberg in der 80. Spielminute auf Handelfmeter. „Ich grätsche rein, und der Ball kommt tatsächlich an die Hand“, bestätigte Becker. „Aber: Erstens, wo soll ich die Hand hintun?“, verneinte der Grundschullehrer ein absichtliches Handspiel. Und schob noch ein weiteres großes Aber nach: „Zweitens war die Aktion außerhalb des Strafraums. Zwei Meter!“, echauffierte sich Becker. Seine geschätzte Distanz war sicherlich stark übertrieben. Aber es hätte in der Tat nur Freistoß geben dürfen, wie auch Fernsehbilder eindeutig belegen. Als Torhüter Benjamin Reitz den vom Ulmer Offensivmann Ardian Morina schwach getretenen Strafstoß parierte, kam im Pirmasenser Lager für Sekundenbruchteile das Gefühl auf, es handele sich um einen Akt ausgleichender Gerechtigkeit. Aber den nach vorne geprallten Ball brachte Morina im Nachschuss doch noch zum Ulmer 2:1 im Tor unter. Präsident verbannt Es brodelte in den Pirmasenser Reihen. Der auf der Bank sitzende FKP-Präsident Jürgen Kölsch tat seine Meinung zum Elfmeter kund und wurde vom Schiedsrichtergespann in die Katakomben des mit 810 Zuschauern bei ungemütlichem Wetter nur spärlich besetzten Donaustadions verwiesen. „Aber ich war nicht der Einzige, der gemeckert hatte“, wehrte sich Kölsch. Mittelfeldmann Christian Grimm assistierte seinem Boss. „Auch ich war auf 180. So ein Gegentor in der 81. Minute ist mehr als unglücklich, obwohl Ulm den Großteil an Torchancen hatten.“ Kurz vor der Pause war die Stimmungslage bei den Pirmasensern noch gänzlich anders gewesen. In der 45. Minute hatte es eine Ecke für Ulm gegeben. Aber der FKP fing den Ball ab, und der stehende Florian Bohnert startete nach Zuspiel von Sascha Hammann tief aus der eigenen Hälfte zu einem unwiderstehlichen Konter. Kein Ulmer konnte den flinken Mittelfeldspieler einholen oder stellen. Am Ende seines 80-Meter-Sprints hatte der luxemburgische Nationalspieler noch genug Kraft und Konzentration, um den Ball zum 1:1 ins Ulmer Tor zu schießen. „Das war sehr wichtig für die Moral“, freute sich der Torschütze. „Florian bringt das Tempo mit. So ein Tor von ihm hat mich überhaupt nicht überrascht“, sagte Tretter. Aber sehr wohl die Ulmer. Die waren in der 40. Minute in Führung gegangen. SSV-Stürmer David Braig sprang nach einer Rechtsecke höher als Ricky Pinheiro und köpfte den Ball wuchtig zum 1:0 ins Netz. Braig hätte eigentlich schon in der 20. Minute den SSV nach einem bösen Abschlag-Patzer von Reitz in Führung schießen müssen. „Aber ich habe meinen Fehler gleich wieder gut gemacht und beide Nachschüsse abgewehrt“, sagte der Pirmasenser Torhüter dazu. Die Schiedsrichter hätten den FK Pirmasens in dieser Saison schon öfter benachteiligt, merkte Tretter an. Aber diese Benachteiligung beim Elfmeter, die 1:2-Niederlage und die Bänderdehnung am Knie, die sich Manuel Grünnagel kurz nach der Halbzeit zuzog, als er auf die Kante zwischen Tartanbahn und Rasen trat, ändern nichts am Jahresend-Fazit des Trainers: „Mit 24 Punkten zur Winterpause sind wir hochzufrieden“, sagte er. Und dies ganz ohne Wenn und Aber.

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