Pirmasens Die SMS, die niemals eingeht

„Suche nach Wlan-Netzwerk“ steht auf dem Display. Im Strecktalpark ist die Suche vergebens.
»Suche nach Wlan-Netzwerk« steht auf dem Display. Im Strecktalpark ist die Suche vergebens.

Vor dem Rundgang schalte ich das mobile Internet aus, denn ich will mich ja ausschließlich auf das City-Wlan verlassen. Ein Kollege begleitet mich. In der Rheinberger-Passage startet unsere Wlan-Tour: Dort empfängt mein Smartphone das Signal eines Hotspots namens „WP wireless“. WP steht für Westpfalz. In der Passage finden sich auch entsprechende Hinweisschilder. Solche Schilder sind in der ganzen Stadt verteilt. Am Hauptbahnhof wird mir wieder ein Zugang mit diesem Namen angezeigt, auf dem Exerzierplatz und vor dem Medicenter das gleiche Spiel. Wählt man das Netzwerk an, erscheint jedes Mal eine Seite namens „Westpfalz Wireless Pirmasens“. Auf dieser kann man sich im Netz anmelden oder registrieren. Für die Anmeldung werden Benutzername und Passwort abgefragt. Beides habe ich nicht. Aber es gibt auch noch die Möglichkeit, sich zu registrieren. Doch auch über diesen Weg komme ich nicht ins Internet: Im Registrierungsvorgang muss ich meine Mobilnummer eingeben und die AGB akzeptieren. Danach soll mir eine SMS samt Zugangsdaten zugeschickt werden. Diese SMS erreicht mich allerdings nie. Stets erhalte ich nach Absenden meiner Nummer folgende Botschaft: „Bei der Übermittlung der SMS ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut.“ Dass man seine Handynummer einem unbekannten Empfänger senden muss, nur um ins Internet zu kommen, ist schon abschreckend genug. Viele machen an diesem Punkt gar nicht erst weiter. Denn so „frei“ ist das freie Wlan hier offensichtlich nicht. Wenn man dann tut wie geheißen, funktioniert es nicht einmal. Enttäuschend. Doch natürlich möchte ich das Experiment nicht allein an meinem Handy festmachen: Deshalb probiert auch mein Kollege, sich einmal einzuwählen. Das Resultat ist jedoch das gleiche: erst die Frage nach der Mobilnummer, dann die SMS, auf die auch er vergeblich wartet – egal ob er sich nun mit seinem Laptop oder seinem Smartphone einzuwählen versucht. Über die Westpfalz-Wireless-Seite kann ich noch auf die Seite der Stadt Pirmasens gelangen und dort problemlos navigieren und Unterseiten öffnen. Doch viel weiter kann ich nicht ins World Wide Web vordringen. Denn der Wlan-Zugang bleibt mir verwehrt: Wo ich es auch probiere. Im Innenhof des Dynamikums teste ich dann einmal spaßeshalber den museumseigenen und unverschlüsselten Wlan-Zugang namens „Dynamikum“ aus. Ich muss ein Häkchen bei den Nutzungsbedingungen setzen und bestätigen – und siehe da: Ich bin online. WhatsApp-Nachrichten trudeln ein, Instagram lädt die neuesten Beiträge, die Google-Suche funktioniert auch. In der Touristeninfo im Rheinberger-Gebäude erfahre ich, dass sich manche Leute auch bereits negativ über die Wlan-Verbindung im angrenzenden Strecktalpark geäußert haben. Als ich dort bin und einen ausgedehnten Spaziergang durch die Parkanlage mache, muss ich mich fragen: Welche Wlan-Verbindung? Mein Handy bekundet durchweg, dass es nach Netzwerken sucht, doch im Park findet es keine. Auch das Mobiltelefon meines Kollegen ist nicht erfolgreich. Gerade in einem weitläufigen Gelände wie dem Strecktalpark ist der Anspruch an den Wlan-Empfang hoch und die versprochene Reichweite des Hotspots (ein Radius bis zu 200 Meter) wäre gefordert. Mein Kollege und ich empfangen lediglich in unmittelbarer Nähe des Rheinberger-Gebäudes einige Netzwerke, die meisten jedoch privat und verschlüsselt. Am Schlossplatz das gleiche: Dort bleibt das freie Wlan auch unauffindbar. Zwar entdecken wir nahe der Stiertreppe den WP-Wireless-Sender samt Schild, doch für unsere Geräte bleibt er unsichtbar. Am Ende des Experiments konnten weder ich noch mein Kollege irgendeinen der öffentlichen Hotspots nutzen. Bleibt nur eins: Wir schalten unsere mobilen Daten an. Und schon sind wir online.

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