Pirmasens Die Online-Arbeiter

Spielen morgen für den SCH gegen Marienborn: Austin Peterson (links) und Jacob Weiler.
Spielen morgen für den SCH gegen Marienborn: Austin Peterson (links) und Jacob Weiler.

«Hauenstein.» Der aus Hauenstein stammende Ex-Juniorennationalspieler Sebastian Schächter hat die Fußballer Jacob Weiler und Austin Peterson aus den USA in den Wasgau gelost. Seine Firma, die Schächter Sports GmbH, hat nach Weilers Worten eine Partnerschaft mit dem Collegeteam in Fargo im US-Bundesstaat North Dakota, wo sie zuvor spielten. Der 24-jährige Weiler läuft seit Sommer für den SCH in der Verbandsliga auf, meist als Innenverteidiger. Sein Landsmann Austin Peterson (22), ebenfalls ein Innenverteidiger, kam in der Winterpause nach Hauenstein. Weiler spricht nach sieben Monaten in Deutschland bereits gut Deutsch, der baumlange Peterson noch nicht, ist aber fleißig am Üben. Die beiden, die in Fargo Sportwissenschaft studierten, wohnen zurzeit in Landau. Allerdings wird Peterson, der in seinem Aussehen an den früheren US-Nationalspieler Alexi Lalas erinnert, in Kürze nach Pirmasens umziehen. Beide arbeiten online. Peterson betreibt zusammen mit seinem Vater eine Firma für Dachdeckereibedarf und ist in dieser für Marketing, Werbung und Social Media zuständig. Weiler ist nach eigenen Angaben mit ähnlichem Aufgabengebiet fürs College tätig. In Deutschland fühlen sich die beiden Amerikaner wohl und gut aufgenommen. Weiler hat es vor allem das deutsche Essen angetan: „Alles ist frisch. In Landau gibt es einen Markt und so viele Bäckereien.“ Auch das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz, das es in den meisten Teilen der USA so nicht gebe, finden beide gut. Die Zugverbindung zwischen Landau und Hauenstein – vom Haltepunkt Hauenstein Mitte sind es nur wenige Meter bis zum Stadion am Neding – nutzen beide ausgiebig. Für die deutsche Politik interessiert sich Weiler sehr. Den umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump finde er „peinlich“. In seiner Freizeit beschäftigt sich Weiler mit elektronischer Musik. Er ist auch als DJ tätig. „Ich erkunde in meiner freien Zeit die Stadt und die nähere Umgebung“, sagt dagegen Peterson, der in Waldalgesheim sein Verbandsliga-Debüt als Einwechselspieler feierte. Sieben Wechsel in erster Halbzeit Mit dem Fußball hierzulande sei der College-Fußball schwer zu vergleichen. Dort dürften in der ersten Hälfte eines Spiels bis zu sieben Auswechslungen vorgenommen werden. Zudem seien in der zweiten Halbzeit Rückwechsel erlaubt. „Das Spiel in den USA ist sehr laufintensiv, es wird viel mit Pressing gearbeitet. Das eigentliche Fußballspielen kommt etwas zu kurz“, erläutert Weiler. Wie auch Peterson würde Weiler, der in Saarbrücken eine Freundin gefunden hat, gerne länger in Deutschland bleiben. Allerdings sei eine Visum-Verlängerung ein sehr komplexer Vorgang. Zudem ist offen, ob der SCH ihn und/oder Peterson über diese Saison hinaus weiter verpflichtet. Nach der Runde werden beide erst mal im Juni Heimaturlaub machen. Natürlich wollen sie nicht als Verbandsliga-Absteiger in die Staaten heimkehren. Trotz des letzten Tabellenplatzes sagt Weiler: „Wir haben in Waldalgesheim 60 Minuten sehr gut gespielt. Ich bin Optimist. Wir haben für jedes Spiel einen Plan und können die nötigen Punkte noch holen.“ Am morgigen Samstag (16.30 Uhr) geht’s im Stadion am Neding gegen den TuS Marienborn.

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